Charles Perrault ist einer der bekanntesten Schriftsteller von Kindermärchen. Wie die Gebrüder Grimm, Hans Christian Andersen und viele andere Märchenschriftsteller, hat er seine Inspiration in der Volksliteratur und der mündlichen Überlieferung gesucht. Charles Perrault ist vielen großen Märchenautoren ein Vorbild gewesen. Seine Werke sind oft von anderen Autoren neu überliefert worden, wobei sie meist Kindern angepasst wurden, da Perrault sich nicht zurückhielt und seinen Schriftstücken einige so ziemlich angsteinflößende Motive zugeordnet hat. Trotzdem sind seine Märchen bis heute beliebt, am allermeisten weil sie pitoresk, interessant und sehr lehrreich sind.
„Aschenputtel“ ist ein sehr bekanntes Maerchen das nahezu jedes Kind kennt. Es ist ein zeitgenössisches Märchen über Eifersucht, Tugend, und Leiden eines jungen Mädchens und der Feindseligkeit ihrer älteren Stiefschwestern. Das Märchen von Aschenputtel hat viele Generationen erobert, und es versucht uns zu lehren, daß ein gedemütigtes Wesen sich erheben kann, und daß nicht nur Schönheit, sondern auch Tugend belohnt und erkannt werden müssen.
Die Gestalt von Aschenputtel ist der Innbegriff von Bescheidenheit und Eifrigkeit. Sie ist ein Mädchen, das auch nach dem Tod ihrer Mutter, und nach all den Grausamkeiten ihrer Stiefschwestern und Stiefmutter, ihre Guete nicht verliert. Sie hat alles geduldig ausgehalten. Trotz alledem hat ein Aufstand, ein Brechen der Gesetze ihr Leben geändert. Obwohl es ihr verboten war auf den Ball zu gehen, hat sie es mit Hilfe ihrer guten Fee trotzdem gemacht. Dort lernte sie einen Prinzen kennen der ihr bestätigt, wie einzigartig sie ist. Sie war die einzige im Königreich die sein Herz erobern konnte.
Das Symbol des Schuhes, das wir als erstes mit Aschenputtel verbinden, deutet uns, daß es nur eine Person gibt die wir vollständig lieben können. Manche können Gefühle vortäuschen, aber das Herz kennt die Wahrheit. Der Schuh der nur einem einzigen Fuss paßt, ist eine Metapher und steht für eine einzigartige Liebe die wir nur mit der einen, besonderen Person erfahren können.
Achenputtel ist zudem ein Märchen welches auch erzählt, wie wunderbar Vergebung sein kann. Am Ende der Geschichte vergibt die Heldin des Märchens ihren Schwestern den ganzen Missbrauch den sie über sich hat ergehen lassen müssen, und zeigt somit ihre wahre Größe und unbegrenzte Grossherzigkeit. Trotz der Barmherzigkeit ist die Gerechtigkeit zufriedengestellt, obwohl Aschenputtel nicht nach Rache getrachtet hat.
Genre: Märchen
Zeit: vor langer Zeit
Ort: Aschenputtels Haus, Schloss
Thematik: Geschichte über einen Prinzen, der seine Geliebte mittels dem Schuh der nur ihr passte, gefunden hat.
Deutung: Die richtige Person wird unseren wahren Wert erkennen, ohne dass sie sich von unseren
Zusammenfassung
Vor langer Zeit lebte ein Edelmann der nach dem Tod seiner ersten Ehefrau eine hochmütige Frau heiratete die schon zwei Töchter ähnlichen Gemütes hatte. Der Edelmann hatte ebenfalls eine Tochter aus erster Ehe, die im Gegensatz zu ihren Stiefschwestern liebevoll, schön und gutherzig war, genauso wie ihre Mutter.
Gleich nach der Hochzeit zeigte die Stiefmutter ihr wahres Gesicht. Sie zwang ihre Stieftochter die schwersten Arbeiten im Haus zu erledigen und auf dem Dachboden auf einer Stromatte zu schlafen. Ihre eigenen Töchter hingegen verwöhnte sie, und zog ihnen die prächtigsten Kleider an. Das Mädchen nahm trotz ihrer Armut alles hin. Sie konnte sich nicht bei ihrem Vater beklagen, weil auch er Angst vor der Schwiegermutter hatte. Jeden Abend, nach einem anstrengenden Tag, setzte sie sich neben den Ofen. So bekam sie von der jüngeren Schwester, die weniger böse war, den Namen Aschenputtel. Obwohl sie Lumpen trug, war sie trotzdem schöner als ihre Schwestern.
Eines Tages organisierte der König ein Ballfest für seinen Sohn und lud den ganzen Adel ein, darunter auch die zwei hässlichen Schwestern. Sie freuten sich auf den Ballabend, richteten ihre Haare und bereiteten die Kleider vor. Aschenputtel half ihnen selbstlos bei den Vorbereitungen, obwohl sie wie jedes andere Mädchen auch auf den Tanzabend wollte. Aber so furchtbar angezogen und mit Asche überdeckt war sie überzeugt, daß sie niemand ins Schloss lassen wuüde. Das bestätigten ihr auch die Schwestern.
Endlich kam der grosse Tag und die Stiefschwestern gingen auf den Ball. Mit Tränen in den Augen begleitete sie ihre Schwestern hinaus. In dem Moment sah Ihre Patin, die eine gute Fee war, Aschenputtel. Sie bemitleidete das Mädchen und als ihr Aschenputtel sagte, daß sie auch auf den Ball wolle, entschloss sich die gute Fee ihr zu helfen. Als erstes schickte sie das Mädchen in den Garten um einen Kürbis zu holen, welchen sie aushöhlte und anschließend mit dem Zauberstab in eine schöne vergoldete Kutsche verwandelte.
Anschließend musste Aschenputtel eine Mausefalle holen in der sechs Mäuse gefangen waren. So wie eine Maus nach der anderen aus der Falle kam, berührte die gute Fee diese mit dem Zauberstab und jede Maus verwandelte sich in ein wunderschönes Pferd. Jetzt fehlte nur noch der Kutscher. Hierfür brachte Aschenputtel eine Falle in welcher sich drei Ratten befanden. Die gute Fee berührte eine Ratte mit dem Zauberstab und verwandelte diese in einen Kutscher mit schönem Schnurrbart. Sie brauchten noch sechs Diener, und da Aschenputtel sechs Eidechsen im Garten gefunden hatte, verwandelte die gute Fee sie mit Hilfe ihres Zauberstabes in Diener gekleidet in buntes Gewand.
Da Aschenputtel immer noch ihre dreckige und furchtbare Kleidung anhatte, berührte sie die gute Fee mit ihrem Zauberstab und Aschenputtel erstrahlte in einem mit Gold und Silber verziertem Ballkleid und silbernen Pantoffeln. Das wunderschön zurecht gemachte Aschenputtel war bereit für den Ball, und so fuhr sie mit dem Sechsergespann in das Schloss. Die gute Fee warnte sie, daß sie nicht nach Mitternacht bleiben dürfe, weil sich die Kutsche dann in einen Kürbis und auch alles andere wieder zurückverwandeln würde.
Als sie den Schloßsaal betrat, bemerkte sie der Königssohn sofort. Wie alle Anwesenden war er begeistert von ihrer Schönheit. Aschenputtel tanzte mit dem Prinzen und danach setzte sie sich zu ihren Stiefschwestern an den Tisch, sprach mit ihnen, und teilte mit ihnen Zitronen und Orangen die sie als Geschenk vom Prinzen bekommen hatte. Die Stiefschwestern erkannten sie nicht. Kurz vor Mitternacht bedankte sich Aschenputtel bei allen und verschwand schnell. Zuhause bedankte sie sich bei der guten Fee und sagte dass sie auch morgen gerne zum Ballabend gehen würde, da sie der Prinz persönlich eingeladen hatte. Später kamen auch die Stiefschwestern nach Hause und erzählten begeistert von einem wunderschönen Mädchen das niemand kannte.
Am nächsten Tag bat Aschenputtel die ältere Schwester ihr das gelbe Kleid zu leihen damit auch sie zum Ball gehen könne, worauf diese empört war. Die gute Fee kam nochmal zur Hilfe und Aschenputtel hatte einen schönen Ballabend, so schön, daß sie vergaß wie spät es war. Der erste Glockenschlag um Mitternacht schlug Aschenputtel in die Flucht, aber dabei fiel ihr ein Pantoffel vom Fuss den der Prinz auffand. Die Suche begann, aber niemand wusste wohin die wunderschöne Prinzessin verschwunden war. Die Wächter berichteten, daß sie nur ein flüchtendes Dorfmädchen gesehen hatten, aber keine Prinzessin. Der Prinz lies verkünden dass er jenes Mädchen welchem der Pantoffel passt, heiraten werde.
Diener trugen den Pantoffel im ganzen Königreich herum, und als sie bei Aschenputtels Haus ankamen, probierten die Stiefschwestern eilig den Pantoffel an, aber er passte ihnen nicht. Da fragte Aschenputtel ob sie den Pantoffel anprobieren dürfte, worauf die Stiefschwestern zu lachen begannen. Der Edelmann aber, der für den Pantoffel zuständig war, stimmte zu, da so die Anweisung des Königs lautet. Jedes Mädchen habe das Recht den Pantoffel anzuprobieren. Aschenputtel zog den Pantoffel an und dieser paßte wie angegossen.
Die Schwestern wunderten sich sehr, besonders als Aschenputtel den zweiten Pantoffel aus ihrer Tasche herauszog. Dann kam Aschenputtels gute Fee, die mit dem Zauberstab ihr Kleid noch schöner als auf dem Ball zauberte. Die Schwestern erkannten wie böse sie gewesen waren und baten Aschenputtel um Verzeihung. Sie verzeihte ihnen alles und als sie den Prinzen heiratete, lebten ihre Stiefschwestern im Schloss und wurden mit Hofherren vermählt.
Protagonisten: Aschenputtel, hässliche Stiefschwestern, gute Fee, Prinz, Stiefmutter
Personenbeschreibung
Aschenputtel – war ein gutes und bescheidenes Maedchen. Sie hat früh ihre Mutter verloren, also hat ihr Vater eine andere Frau nach Hause gebracht. Leider war diese ein vollendetes Beispiel der bösen Stiefmutter. Sie zwang Aschenputtel die ganze arbeit im Haus zu machen, aber Aschenputtel war fleissig und es fiel ihr nicht schwer zu arbeiten. Sie versuchte immer der Stiefmutter und den Stiefschwestern zu gefallen, aber es gelang ihr nicht. Trotz ihrer Position, ihrer Arbeitsaufgaben und dem Ort an dem sie lebte, war sie immer noch die Schönste unter den Schwestern. Zum Glück hatte sie eine gute Fee als Patin die ihr half. Mit ihrer Schönheit hat sie den Prinz erobert. Trotzdem blieb sie bescheiden. Sie hat sich nicht an ihren Stiefschwestern gerächt, obwohl sie die Gelegenheit dazu hatte. Als diese sie um Vergebung baten, war sie barmherzig und vergab ihnen alles. So konnte sie ihr Glück mit dem Prinzen bis an ihr Lebensende geniessen.
Stiefmutter – war eine böse Frau die vor der Ehe vorgab dass sie gut ist, alles nur damit sie den wohlhabenden Mann erobert und damit für ihre Töchter und sich vorsorgt. Sie verhielt sich hochmütig gegenüber allen, am meisten aber gegenüber Aschenputtel. Sofort hat sie sie in eine Dienerin verwandelt und sie gezwungen zu arbeiten. Sie war furchtbar eifersüchtig auf ihre Schönheit und Jugend. Sie wollte ihre Schönheit mit schwerer Arbeit und schlimmen Lebensbedingungen vernichten. Die Stiefmutter wollte unbedingt eine ihrer Töchter mit dem Prinzen verheiraten, so dass sie auch diese quälte. Ihre Töchter waren ebenfalls Opfer ihrer Mutter. Nachdem Aschenputtel Königin wurde, konnte sie deren Glück nicht ertragen, wiederum wegen ihrer Eifersucht. Darum wurde sie aus dem Schloss verbannt, damit sie in ihrer Bosheit alleine weiterleben musste.
Prinz – seine Eltern überreden ihn, so schnell wie möglich zu heiraten und organisieren darum einen Ball, bei dem er unter den schönsten und edelsten Mädchen im Reich eine Frau wählen soll. Er war nicht interessiert daran zu heiraten bis er Aschenputtel, verwandelt als Prinzessin, trifft. Sie hat ihn sofort mit ihrer Schönheit und Klugheit verzaubert. Den ganzen Abend haben sie sich amüsiert, bis sie aufeinmal spurlos verschwunden ist. Alles was von ihr übrig geblieben war, war der Pantoffel. Aber der Prinz wollte seine Geliebte nicht einfach so gehen lassen. Beharrlich ging er von Haus zu Haus in welchen junge Mädchen lebten und bot ihnen an, den Schuh zu probieren. Obwohl die ganze Arbeit umsonst zu sein schien, gab er nicht auf und fand Aschenputtel. Als er sie einmal gefunden hatte, wollte er sich nicht mehr von ihr trennen. Sofort heiratete er sie und lebte mit ihr glücklich bis an ihr Lebensende.
Charles Perrault Biografie
Charles Perrault wurde am 12. Januar 1628. in Paris, Frankreich in einer bürgerlichen Familie als siebtes Kind von Pierre Perrault und Paquette Le Clerc geboren. Von Anfang an erfüllte er alle Bedingungen für eine gute Schulausbildung in den besten Institutionen.
Dank der Schulausbildung die Charles genoss, war er schlußendlich ein hochgebildeter Mann der während seiner Lebzeiten vieles geschaffen hat.So schrieb er ausführliche Werke über Freundschaft und Liebe, Diskussionen über Literatur. Trotzdem blieb er bis an sein Lebensende einer der bekanntesten Märchenautoren mit denen viele Generationen aufwuchsen.
Die Geschichten die er schrieb, die nicht nur Kinder genossen, waren eine Hochburg von Volksüberlieferungen. Einige davon übernahmen die Gebrüder Grimm, andere wurden mündlich überliefert. Charles hat einige bekannte Werke wie „Die Märchen meiner Mutter Gans“ geschaffen.
In den Mächen von Mutter Gans sind Geschichten aus niedrigeren Gesellschaftsschichten enthalten, die Charles den Lesern aus höheren Gesellschaftskreisen angepasst hat. Die Geschichten waren aus acht Märchen verfasst die er in eine besondere Sammlung vereinte. „Die Märchen meiner Mutter Gans“ sind nicht unter seinem, sodern unter dem Namen seines Sohnes erschienen.
Charles Perrault war eine grosse Unterstützung für alle jüngeren Generationen, da er im ewigen Kampf zwischen den Älteren und den Jüngeren die Überzeugung vertrat, dass sie sich einer neuen Schreibweise zuwenden sollten. Die Älteren waren überzeugt, dass der einzig wahre Weg der war, den die Generationen vor ihnen gegangen waren.
Bekannt geworden ist er mit den Maerchen: „Der gestiefelte Kater“, „Rotkäppchen“, „Aschenputtel“ und „Blaubart“. Das erste Märchen: „Dornröschen“ , veröffentlichte er im Jahre 1696.
Er verstarb am 16. Mai 1703 in Paris.