„Auferstehung“ ist noch ein bedeutungsvoller Roman des berühmten russischen Schriftstellers Lew Nikolajewitsch Tolstoi, dem Autor von „Anna Karenina“ und dem Roman „Krieg und Frieden“. Dieser Roman wurde 1899 veröffentlicht und ist das letzte literarisch wichtige Werk von Tolstoi. Veröffentlicht wurde es nachdem der Autor mit seinen vorherigen Werken schon grossen Ruhm erlangt hatte. So wurde dieses Werk sehnlichst erwartet, und von grosser Begeisterung begleitet veröffentlicht. Zu seinen Lebzeiten war dieser Roman der meistverkaufte unter seinen Büchern.
Trotzdem, kritisch betrachtet, ist dieser Roman literarisch nicht so stark wie seine bedeutendsten Werke. In ihm idealisiert der Autor den russischen Bauern, und äussert sich kritsch gegen die privilegierten Position der Edelmänner. Das Problem liegt darin, dass Tolstoi politische, religiöse und kulturelle Standpunkte zu subjektiv geäussert hat, und so die negative Reaktion der Kirche in Russland verursachte. Der Roman wurde wegen der Attake auf die damalige Gesellschaft und die gesellschaftliche Überzeugungen zensuriert, weil Tolstoi in ihm über Ungleichheit und Heuchelei der russischen Gesellschaft sprach, und alles in einem neutralistischen Stil wiedergab. Der Roman wurde erst nach 1934 in seiner vollkommenen Länge veröffentlicht.
Obwohl der Roman in der Welt besser als in Russland aufgenommen wurde, waren auch andere Kritiker der Meinung, dass er der Estetik der Geschichte durch den Ausdruck seiner persönlichen Ansichten und Weltanschauungen schadete. In seinen vorherigen Werken wurde das wenigstens etwas vermieden.
Durch die bildlichen Beschreibungen der Handlung erzählt uns Tolstoi in dem Roman von der Liebe zwischen der Magd Katjuscha Maslow und dem Aristokraten Dmitri Iwanowitsch Nechljudow. Er ist gleichzeitig der Protagonist der Geschichte. Nach der Liebelei, kommt es zu einer Wendung, und Katjuscha Maslow landet auf der Strasse wegen ihrer Schwangeschaft mit dem Aristokraten Dmitri Iwanowitsch Nechljudow. In diesem Moment verändert sich ihr Leben. Überfordert mit der neuen Situation, war sie gezwungen sich mit Prostitution ihren Lebensunterhalt zu verdienen.
Die Idee dieses Romans ist auf dem beharrlichen Wunsch von Nechljudow sich von Sünden an Katjuscha zu befreien aufgebaut. Er leidet wegen seinem selbstsüchtigen Verhaltens gegenüber Maslow. Gleichzeitig kämpft er mit Verachtung wegen ihres unpassenden Verhaltens. Der Roman beginnt mit dem Treffen von Maslow und Nechljudow im Gerichtssaal, wo ihr wegen einem Mord, den sie nicht begangen hat, gerichtet wird. Trotzdem wird sie am Ende des Prozesses zu Zwangsarbeit in Sibirien verurteilt. Die Geschichte ihres Lebens wird retrospektiv erzählt und man bemerkt einen starken Einfluss von Realismus.
Genre: Roman
Zeit: 19. Jahrhundert
Ort: Russland
Thematik: das Leben und die Sühne von zwei Geliebten aus verschiedenen Gesellschaftsschichten
Deutung: die Kritik an einer heuchlerischen Gesellschaft und über die Ungleichheit der Menschen darin
Zusammenfassung
Band 1
Der Roman „Auferstehung“ beginnt als Maslow, die im Gefängnis ist, den Gerichtsaal betritt. Nach einer kurzen Gerichtspause erkennt Nechljudow Maslow und erinnert sich an ihre Beziehung in der Vergangenheit, an seine Tage als Student, seine erste Liebe, und an seine Veranwandlung von einem ruhigen, selbstlosen Jungen in einen selbstsüchtigen Mann.
Während Maslow zu dem Gerichtssaal geht, spürt sie ohne aufzusehen die Blicke von Kindern, Männern und Frauen auf sich. Aber die Aufmerksamkeit die auf sie gerichtet war, freute sie, obwohl sie ihr die Röte ins Gesicht trieb. Sie bückte ihren Kopf und murmelte etwas. Das Leben der Maslow war ein gewöhnliches Leben. Maslow war die Tochter einer unverheirateten Bauerin, die bei ihrer Mutter lebte. Ihre Mutter brachte jedes Jahr ein Kind zur Welt und taufte es, weil sich das im Dorf so gehörte. Dannach wollte die unverheiratete Bauerin ihre Kinder nicht stillen, weil jedes ihrer Kinder unerwünscht war. Die Kinder störten sie nur, da sie sie nicht brauchen konnte, und so starben die Kinder bald vor Hunger. Fünf Kinder waren schon so dahingegangen, zuerst getauft, und dann dem Verhungern überlassen. Ihr sechstes Kind, das sie von einem herumziehenden Zigeuner hatte, blieb nur am Leben weil eine Frau aus Mitleid Maslows Patin wurde. Sie taufte das Mädchen, und da ihr das Mädchen leid tat, gab sie der Mutter Milch und Geld. So blieb das Mädchen am Leben.
Als sie drei Jahre als war, starb ihre Mutter an einer Krankheit. Ihrer Grossmutter, einer Kuhhirtin, war sie nur eine lästige Verpflichtung. Da beschlossen die alten Damen Katjuscha zu sich zu nehmen. Sie lebte bei Sophia Iwanowna, einer netten und grossherzigen Dame. Sie lernte Katjuscha lesen und kümmerte sich darum das sie gebildet wurde. Aber die andere Dame, Marie Iwanowna meinte, dass das Mädchen eine Magd werden sollte, so wurde sie von ihr oft bestraft und sogar geschlagen. In einer solchen Umgebung aufwachsend, formierte sich Katjuscha in ein Mädchen, erzogen unter Doppeleinfluss. So war sie halb Magd, halb Fäulein. Sie nannten sie mit ihrem mittleren Namen, nicht Katja, nicht Katenka ,sondern Katjuscha. Katjuscha brachte die Stube in Ordnung, putzte, servierte Kaffee, und manchmal machte sie ihren Gebieterinnen Gesellschaft und las ihnen etwas vor.
Sie wollten sie verheiraten, aber Katjuscha wollte niemanden, vor allem keinen Arbeiter. Sie war verhätschelt worden, und ein schweres Leben kam für sie nicht in Frage. So lebte sie bis zu ihrem sechzehnten Lebensjahr. Als sie den Neffen der beiden Damen bei denen sie lebte kennenlernte, gab sie niemandem, auch ihm nicht zu, dass sie sich in ihn verliebt hatte. Maria Iwanowna und Sophia Iwanowna waren seine Tanten.
Nach zwei Jahren kommt Nechljudow wieder zu Besuch zu seinen Tanten. Er war auf dem Weg in den Krieg. Er übernachtete vier Tage bei ihnen, und in diesen vier Tagen verführte er Katjuscha. Am letzten Tag gab er ihr einen Hundertrubelschein und reiste ab. Fünf Monate nach seiner Abreise, bemerkte sie, dass sie schwanger war. Nach diesem Augenblick wurde ihr alles lästig, und sie bat die Damen sie zu entlassen. Die Damen waren unzufrieden mit Katjuscha und warfen sie hinaus. Dannach trat sie bei einem Polizeibeamten in den Dienst, um bei ihm als Magd zu arbeiten, aber da konnte sie nur drei Monate bleiben, da der Alte von über fünfzig Jahren ihr den Hof machte. Wegen ihrer Frechheit gegenüber dem Alten wurde sie verjagt. Sie dachte nicht mehr daran eine andere Stellung zu suchen weil sie kurz vor der Entbindung stand. Sie wohnte bei einer Witwe aus dem Dorf.
Die Geburt war leicht, aber die Hebamme die vorher bei der Geburt bei einer kranken Frau im Dorf dabei war, steckte Katuscha und ihr Kind, einen Jungen, an, der bald darauf starb. Sie konnte nicht mit Geld umgehen, und so gab sie es allen die sie darum baten. Das ganze Geld das sie von Nachljudow bekommen hatte, wurde von ihr verteilt. Sie zog zu einem Forsthüter, dann zu ihrer Tante und schlussendlich zu einem Schriftsteller. Der Schriftsteller stellte ihr eine Wohnung zur Verfügung, damit sie ein normales Leben führen konnte. Maslow verliebt sich in einen Ladenkommis, der ihr versprach sie zu heiraten. Aber ohne ein Wort ging der Ladenkommis fort und liess sie sitzen. Sie rauchte, aber nach dem der Kommis sie versetzt hatte, rauchte sie noch mehr und gab sich dem Alkohol hin. Der Wein zog sie an, weil er angenehm schmeckte und weil er ihr Ablenkung bot, wenn sie betrunken war. Durch den Wein fühlte sie sich besser, das Gefühl etwas Wert zu sein hatte sie ohne Wein nicht.
Aus Rache beginnt sie mit der Prostitution. Von diesem Tag an beginnt für sie das Leben beständiger Verletzung der göttlichen und menschlichen Gesetze. Sie hatte einen schlechten Schlaf wegen der Orgien die sie tagtäglich mitmachte. Sieben Jahre beschäftigte sie sich mit Prostitution. Sie wechselte zwei Zuchthäuser und endete einmal im Krankenhaus. Als sie 26 Jahre als war geschah etwas das sie ins Gefängnis brachte, und nach sechs Monaten die sie mit Mördern und Dieben verbracht hatte, wurde sie vor das Gericht gestellt. Als sie den Gerichtssaal betrat, drehten sich alle Männer nach Maslow um. Sie konnten ihre Blicke nicht von ihren schwarzen Augen, ihrem weissen Gesicht und ihren vollen Brüsten, die sich unter dem Kleid abzeichneten wenden. Verhandelt wurde über die Zukunft von Simon Petrowitsch Kartymkin, Euphemia Iwanowna Botschkoff und Katjuscha Maslow.
Nechludow erkennt Maslow an ihrer Stimme. Sie wird beschuldigt einen ihrer Klienten vergiftet zu haben, und nachdem sie ihm das weisse Pulver gegeben hatte, ihn auch noch bestohlen zu haben. Maslow sagte aus, dass sie Herr Smjelkoff aus dem Zuchthaus in dem sie arbeitete in das Gasthaus „Maritanien“, schickte, um dem Kaufmann Geld zu bringen. Sie sagte, dass sie dort den Koffer mit dem Schlüssel den ihr der Kaufmann gab geöffnet hat. Ihr wurde gesagt sie solle vierzig Rubel nehmen,und so tat sie es auch, für sich nahm sie nichts. Nachdem sie ins Zimmer von Herrn Smjelkoff zurückgekommen war, schlug er sie. Maslow fing an zu weinen und wollte gehen, da gab er ihr den Ring damit sie bleibt. Aber bevor er ihr den Ring gab, hat Maslow ihm ein Pulver gegeben, so wie es ihr von Kartymkin aufgetragen wurde, damit er einschläft und sie in Ruhe lässt. Euphemia Botschkoff meldete sich und sagte, sie sei unschuldig und wüsse nichts. Das beteuerte sie auch dann, als sie gefragt wurde woher die 1800 Rubel auf ihrem Konto kamen. Sie sagte dass sie das Geld mit Simon, den sie heiraten wollte, über den Zeitraum von 12 jahren gespart hatten. Kartymkin gab zu, Maslow das Pulver gegeben zu haben. In der zweiten Aussage leugnete er ihr das Pulver gegeben zu haben, und das Geld gestohlen zu haben.
Nach der Verhandlung erinnert sich Nechljudow an alle schönen Momente mit Maslow. Er erinnerte sich an ihr schwarzes Köpfchen, an das weisse Kleid das sie anhatte, an ihre schwarzen Augen und ihre jungfräuliche schlanke Figur. Er erinnerte sich an ihre Güte, und an das wie sie ohne Abscheu, und mit einer hohen Dosis Empathie und Liebe, einen Bettler küsste um ihm Ostern zu gratulieren. Er erinnerte sich, als sie in die Kirche gingen, und als er in Katjuschas Zimmer war als alle schon eingeschlafen waren. Das Klopfen an ihr Fenster, der Kuss. Er nahm Maslow und trug sie in sein Zimmer. Sie wehrte sich, schmiegte sich aber trotzdem an ihn. In dieser Nacht zeugten Katuscha und Nechludoff das Kind. Er bot ihr am Morgen Geld an, insistierte darauf dass sie es nimmt, und verschwand.
Nach diesem Ereigniss veränderte sich Nechljudow. Er wurde egoistisch, selbstsüchtig und herzlos. Er kümmerte sich nicht mehr um die Bauern, denen er früher viel Aufmerksamkeit schenkte, und auch nicht um ihre Existenz. Wegen dem Wiedersehen im Gericht erinnert er sich an seine Vergangenheit. Nechljudow entschliesst sich die Damen zu besuchen, seine Tanten bei denen Katjuscha aufgewachsen ist. Er erfuhr Dinge aus Katjuschas Vergangenheit, die er vorher nicht gewusst hatte. Voller Schuldgefühl wegen ihrem Zustand, entschliesst er sich, sie zu heiraten und Einspruch gegen das Urteil das ihr ausgesprochen wurde zu erheben. Die ganze Zeit wurde er das Gefühl nicht los, dass er für Katjuschkas Prostitution und für ihr schweres Leben die Schuld trägt. Nechljudow geht zum Gericht. Er trifft sich mit den Gerichtsvorsitzenden von gestern und fragt wo sich die Gefangenen die schon verurteilt sind aufhalten. Die Gerichtsvorsitzenden erklären ihm, dass sie an verschiedenen Orten sind, und er beschliesst von dem Staatsanwalt eine Besuchserlaubnis zu ersuchen. Er geht zum Staatsanwalt und bekommt eine Besuchserlaubnis für dass Treffen mit Katjuscha.
Als er ins Gefängnis kommt verlangt er Zutritt zu der Frauenabteilung. Er nähert sich Katjuscha Maslow, aber sie erkennt ihn nicht. Sie erkannte ihn erst, als er sie um Verzeihung für sein schlechtes und gemeines Verhalten bittet. Als er sich verabschiedete, lächelte sie ihn mit dem Lächeln an, dass sie nur den Männer denen sie gefallen wollte schenkte. Nechljudow hatte erwartet dass Katjuscha immer noch die Selbe war. Er hoffte, dass sie sich über seine Absicht freuen würde. Katjuscha schämte sich nicht dafür, dass sie eine Prostituierte war, aber sie schämte sich, weil sie eine Gefangene war. Sie war eine Prostituirte, verurteilt zu Zwangsarbeit. Sie hatte sich ihre eigene Weltansichten geschaffen, und sie war stolz darauf.
Nechljudow wollte seine Lebensweise ändern. Er wollte sein Haus vermieten, seinen Dienerschaft entlassen, und sein Land an die Bauern verteilen. Er wurde wieder barmherzig, er war nicht mehr selbstsüchtig, und er machte sich wieder Gedanken über das schwere Leben der Bauern. Ihn beschäftigte die Aufteilung des Landes. Er war der Meinung, dass Land ein freies Gut ist, und niemands Eigentum sein sollte. Er wusch seine Seele rein. Er half den Schwächeren und besuchte Katjuscha im Gefängnis mit dem Wunsch sie zu heiraten. So wollte er ihr ein würdevolles Leben geben, und jene Dinge die sie nie gehabt hatte, und wegen denen sie mit der Prostitution begann.
Band 2
Nechljudow planierte nach St.Petersburg zu reisen, um im Falle eines Scheitern, das Ersuchen an den Senat, an die höchste Instanz weiterzugeben. Aber davor geht Nechljudow nach Kusminskoje. In seiner Kindheit und Jugend lebte er auf diesem Landgut, aber nun wollte er es verpachten. Aus Kuzminski setzte Nechljudow seine Reise zu dem Landgut das er von seinen Tanten geerbt hatte fort. Er wollte auch dort sein Land auf die gleiche Weise wie in Kuzminsko verpachten. Er setzte einen Preis fest der viel günstiger war als die Preise die die Bauern in der Umgebung zahlten. Die Bauern handelten immer um die Preise und waren unzufrieden mit ihnen. Obwohl Nechljudow hoffte, dass sie sein Angebot bei der Bauernversammlung mit Freude annehmen würden, verbreitete sich nur Unzufriedenheit unter den Bauern.
Nach dem Gespräch mit den Bauern begleiteten ihn zwei Knaben zu Matrona Charina, um Informationen über Katjuscha zu bekommen. Matrona erzählt ihm über Katjuschas Umzüge und über das Kind das sie bei Melanja unterbrachten, und anschliessend ins Findelhaus gaben, wo es dann starb. Als sich Nechljudows Veränderung begann, gab er den Bedürftigen Geld, und damit er nicht ungerecht war, und den einen half, und den anderen nicht, beschloss er zu reisen. Er erzählt den Bauern, dass jeder das Recht hat das Land zu nutzen, und dass jeder gleich viel haben sollte. Aber der Boden ist nicht überall gleich beschaffen. Es gibt besseren und schlechteren Boden, und so sollten sie untereinander ausmachen wie sie den Boden aufteilen. Er fragte nicht um den Preis. Er bot den Bauern an, den Betrag zu zahlen den sie untereinander abmachen. Die Bauern waren sehr skeptisch gegenüber Nechljudow, da sie zu gut wussten, dass die Landsbesitzer nur auf ihren eigenen Vorteil bedacht waren, und dass man die Bauern zum Schluss wieder nur ausnutzen würde . Aus diesem Grund lehnten sie sein Angebot ab. Er entschliesst sich, das Land den Kindern seiner Schwester zu schenken, da Nechljudow auch wenn er einmal heiraten würde, keine Kinder haben wollte.
Er kämpfte um die Freiheit von Katjuscha. Er schaffte es mit der Hilfe der zuständigen Leute, dass sie Katjuscha ins Gefängnisshospital versetzten, aber leider nicht freiliessen. Ihm war schwer ums Herz als er sie in dem Gefängnishospital besuchen ging. Er machte sich Gedanken darüber in welcher Verfassung er sie sehen würde. Ein gutherziger Aufseher ließ Nechljudow hinein und schickte ihn in die Kinderabteilung. Dort trifft er einen jungen Doktor, der sehr mild zu den Gefangenen war, und deshalb oft in Konflikte mit der Gefängnissverwaltung und seinen Kollegen, den älteren Ärzten, kam. Als er Maslow sieht, gibt er ihr eine Photo das er aus Panowo mitgebracht hatte, und sagt ihr, dass er ihre Tante getroffen hat. Aber Maslow hat kein Interesse, sie reagierte gleichgültig und kalt. Er verspricht ihr die unschuldigen Leute die sie im Gefängniss getroffen hat zu befreien, da sie ihn darum gebeten hatte.
Er macht sich auf den Weg nach St. Petersburg. Auf Grund der Bittschrift von Wjera Bogoduchowskaja wollte er die Freilassung von Schustova erkämpfen, um die ihn Katjuscha gebeten hatte. Als er angereist war, wohnte er bei seiner Tante mütterlicher Seite, der Gräfin Tscharskaja, die ihm behilflich bei seinem ganzen Vorhaben sein konnte. Er erzählt seiner Tante die Geschichte von Maslowa, und sie entgegnet ihm unbarmherzig, dass das ein furchtbares Verhalten sei. Sie billigt Katjuschas Verhalten nicht, aber sie war der Meinung das Katjuscha nicht ungerecht verurteilt werden darf. Die Tante, die Gräfin Tscharskaja, liess ihre Verbindungen spielen, aber die Senatoren entscheiden die Beschwerde abzulehnen, und Katjuscha nicht freizusprechen. Nechljudow war sehr traurig. Am allermeisten darum, weil die Ablehnung der Beschwerde der unschuldigen Katjuschka die sinnlose Qual die sie erwartete bestätigte, und ihm sein Vorhaben noch mehr erschwerte. Er hatte die feste Absicht mit Katjuscha seine Wünsche zu erfüllen, und mit ihr eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Er verfluchte sich selbst weil er sich wie ein Tier verhalten hatte, und gut und schlecht nicht unterscheiden konnte. Er hatte mit seinem unverständlichen und wolllüstigen Verhalten Katjuscha Maslow grossen Schaden zugefügt.
Sobald er in Moskau angelangt war, ging er sofort ins Gefängnishospital um dort Maslow zu sehen, aber er konnte seine Unstimmigkeit und Nervosität nicht verbergen. Er hatte keine Kraft Maslow sein Scheitern zu verkünden. Sie blickte ihn mit grossen Augen, voller Tränen an, aber Nechljudow war kaltherzig, nachdem ihm gesagt wurde, dass sie sich mit einem Feldscher angebündelt hatte. Er aber, ein Mann aus vornehmer Familie, den jede Frau sich nur wünschen konnte, bot ihr die Ehe an, und sie konnte nicht warten. Als er sie sah war sie ihm zuwieder. Er bittet sie das Gnadengesuch, das er an die Allerhöchste Instanz schicken wollte, zu unterschreiben, und verlässt das Gefängnishospital. Wegen der Liebelei mit dem Feldscher wird Maslow mit dem ersten Gefangenentransport weggeschickt, und so bereitete sich auch Nechljudow auf seine Abreise vor. Maslows Abmarsch wurde mit der Abteilung am 5. Juli festgesetzt. Den gleichen Tag reiste Nechljudow mit ihr ab. Aber vor seiner Abfahrt, besuchte ihn seine Schwester Natalia Iwanowna Ragoschinskaja die zehn Jahre älter als er war. Seine Schwester war in seinen verstorbenen Freund Nikolenjka Irtenjew verliebt. Nach seinem Tod wurden beide sittlich verdorben. Sie durch die Ehe mit einem Mann mit dem sie entbrannt war, er durch sein schlechtes Leben und das Militär. Er verabschiedet sich von seiner Schwester und geht auf die Reise mit Maslow.
Er fuhr zum Gefängnis. Die Abteilung bestand aus 623 Männern und 64 Frauen, sie trennten die Kranken und Schwachen und übergaben sie den Soldaten. In der Menge der Delinquenten waren auch Frauen mit Kindern. Die Männer reihten sich gehorsam ein. Der Zug war so lang, dass die Vordersten schon verschwunden waren, und die Fuhrwerke mit den Säcken und den Schwachen fuhren los. Nechljudow ging im gleichem Schritttempo wie die Gefangenen, aber Durst, die Schwüle, der Staub und die glühend heiße Luft die auf der Strasse lag bedrückten ihn. Auf dem Weg zum Bahnhof starben einige Gefangene durch Hitzeschlag, andere weil sie durch Gewalt abgeführt wurden. Eine Frau war im Wagon kurz vor der Entbindung, manche betranken sich, und unter ihnen auch Maslow. Nechljudow setzte sich in die dritte Klasse um so nah wie möglich bei den Leidenden zu sein.
Auf der Fahrt dachte er über seine Lebensansichten nach. Die ganze Sache lief darauf hinaus, dass Menschen glauben, es könne Umständ geben, unter denen sie mit ihresgleichen ohne Liebe umgehen dürfen. Solche Umstände gibt es jedoch nicht. Mit Sachen darf man ohne Liebe umgehen, obwohl wir das was wir haben schätzen sollten, da es Menschen gibt, die sich nicht einmal nach dem Wenigten, grundlegenden sehnten. Wir müssen immer daran denken, dass wir mit Menschen nicht ohne Liebe umgehen dürfen, genauso wie man mit Bienen nicht ohne Sorgfalt umgehen darf. Geht man mit ihnen nicht sorgfältig genug um, so fügt man ihnen wie sich selbst nur Schaden zu. So ist es auch mit der Liebe. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. So lernst du dich und alles was dich umgibt zu lieben. Du wirst andere glücklich machen und niemandem schaden, wie auch bei den Bienen, wenn du sorgfältig mit ihnen umgehst. Das Herz ist zerbrechlich und schwach, es verzeiht, aber hinterlässt tiefe Wunden wegen unserem undurchdachten Verhalten gegenüber anderen.
Seine Blicke wanderten traurig in dem Wagon herum. In seinen Gedanken fragte er sich warum Menschen anderen Menschen richten konnten? Wie können wir Menschen richten wenn wir selber schuldig sind. Warum gibt es Richter die Menschen richten und sie zu Zwangsarbeit verurteilen? Wir alle tragen unser Kreuz, das wir geduldig tragen müssen. Wir alle machen manchmal schlechte Dinge, vielleicht absichtlich, vielleicht unabsichtlich, aber nur Gott ist der, der richten darf. „Wer unter euch ohne Sünde ist, werfe den ersten Stein“.
Band 3
Die Abteilung des Transportzuges, der Katjuscha angehörte, hatte eine Strecke von ungefähr fünftausend Kilometern zurückzulegen. Bis zur Station Perm war Katuscha mit Verbrechern gefahren, und erst an diesem Ort wurde sie, weil Nechljudow darum bat, der Sektion der politischen Verbrecher überwiesen. Die Reise war sehr schwer für sie, körperlich und moralisch. Körperlich wegen der Unsauberkeit, den Insekten die ihr keine Ruhe gaben, und moralisch wegen den Männern die sie an diese Insekten erinnerten, die sie belästigten und sich wie Instekten an sie hafteten. Die anderen Gefangenen Frauen wurden ebenfalls von den Männern belästigt,aber vorallem Maslow, weil sie sehr schön und anmutig war. Sie musste vorsichtig sein, wenn sie ihre Position als Frau nicht ausnutzen wollte.
Durch die Überweisung zu den politischen Gefangenen besserte sich Katjuschas lage. Nicht nur weil sie besseres Obdach hatten, sondern auch weil die Angriffe von seiten der Männer, und das Erwähnen ihrer Vergangenheit die sie vergessen wollte, aufhörten. Nach ihrem schwelgerischem und erschlaffendem Leben dass sie die letzten sechs Jahre geführt hatte, kam Katjuscha des Leben mit politischen Gefangenen recht schön vor. Sie ist von ihren neuen Freunden begeistert, am allermeisten von Marie Pawlowna.
Sie war nicht nur hocherfreut, sondern war Marie mit ehrfurchtsvoller und herzlicher Liebe zugetan. Marie ist ein wunderschönes Mädchen, die Angst hat sich zu verlieben, und der Eindruck den sie auf Männer machte erfüllte sie mit Furcht. Sie stammte aus reichem Hause eines Generals, aber schon von klein auf war ihr das vornehme Leben wiederwärtig. Sie interessierte sich für das Leben des gewöhnlichen Volkes, und sie wurde oft ausgescholten weil sie sich in der Gesindenstube und nicht im Salon aufgehalten hat. Sie verbrachte ihre Zeit gerne mit Köchen und Kutschern, da ihr mit den Damen und Herren zu langweilig war. Sei erkannte, dass sie ein schlechtes Leben führte und mit 19 Jahren ging sie mit einer Freundin von zu Hause und trat als Arbeiterin in eine Fabrik. Sie lebte in einer Stadt. Dort wurde sie in einer geheimen Druckerei verhaftete und zu Zwangsarbeit verurteilte.
Katjuscha und Marie verband auch die Abneigung zur geschlechtilichen Liebe. Die eine haßte diese Liebe, weil sie sie von der häßlichsten, empörendsten Seite kennen gelernt hatte, die andere, weil sie sie, ohne dass sie ihr bekannt geworden war, als etwas Unfaßbares betrachtete, das ihr gleichsam als eine Widerwärtigkeit und eine Beleidigung der Würde erschien. Marie hatte grossen Einfluss auf Katjuscha, aber auch Simonsons Liebe zu Katjuscha hatte einen ausserordentlichen Einfluss auf sie. Schon auf dem Gymnasium setzt sich Simonson seinem Vater entgegen. Er sagt ihm, dass er sein Vermögen auf nicht rechsschaffener Weise erworben hat, und dass er das Gel d wieder an das Volk abgeben soll. Sein Vater wollte aber nichts davon hören, sondern schrie ihn an. So ging er aus dem Haus, um nicht von dem Geld seines Vaters weiterzuleben. Er freundete sich mit einfachen Leuten an und wurde Dorflehrer. Seinen Schülern und Lehrern erklärte er alles, was er für Richtig erkannte, und leugnete alles, was er als Falsch und Ungerecht erkannt hatte.
Man verhaftete ihn und stellte ihn unter Anklage. Als er im Gericht sagte dass sie kein Recht hätten ihn zu verurteilen, und keine Aussagen mehr machen wollte, verschickte man ihn ins Exil in das Gouvernement Archangalsk. Dort machte er sich eine Religionslehre zurecht nach der er alle seine Handlungen regelte. Hinsichtlich der Ehe hatte er die Theorie, dass die Fortpflanzung des Menschens nur eine niedrige Tätigkeit des Menschen war. Er fand diese Theorie in dem Vorhandensein der Blutgefaße bekräftigt. Die Unverheirateten Menschen waren Blutkörperchen die den schwachen und kränklichen Teilen des Organismus hilfreich zur Seite standen. So lebte er auch. Sich und Marie betrachtete er als Blutkörperchen. Bis seine Liebe zu Katjuscha seine Theorie nicht wiederlegte.
Simonson bat Nechljudow zu ihm zu kommen, und verkündet ihm, dass er seine Beziehung zu Katharina Michaelowna nicht vesteckt und dass er über Nechljudows Beziehung zu Katjuscha Bescheid weiss. Er sagte ihm, dass er Katarina Michaelowna heiraten will. Aber Katjuscha wollte keinen Entschluss fassen, bis sie die Beziehung zu Nechljudow nicht gelöst war. Nechljudow antwortet ihm daraufhin dass sie frei ist, aber er nicht. Katjuscha beschliesst Simonson zu heiraten, und Nechljudow gab den Kampf um die Erlösung seiner Sündern gegenüber Katjuscha auf. Er setzte sein Leben ohne Katjuscha fort.
Personenbeschreibung
Katjuscha Maslow – wir lernen sie in dem schwersten Zeitpunkt ihres Lebens kennen, als sie zum Gericht geht, dorthin wo man ihr für ein Verbrechen richtet, das sie nicht begangen hat. Es scheint so, als ob ihr nicht bewusst ist was geschieht, und dass sie langsam den Verstand verliert. Sie redet mit sich selbst, und geniesst die Aufmerksamkeit der Leute während sie zum Gericht geht. Sie schämt sich ein bisschen, aber nicht wegen der Position in der sie sich befindet, sondern weil sie im Mittelpunkt des Geschehens steht. Erst dannach erfahren wir ihre Lebensgeschichte. Der erste Teil ihres Lebens war normal. Sie lebte auf einem Gut als Magd. Sie war die Tochter einer Mutter die fünf Kinder gebar und sie dann verhungern lies. Nur Maslow überlebte, da eine Zigeunerin aus Mitleid ihre Patin wurde. Sie schickte der Mutter Geld damit sie das Kind aufzieht.
Maslow verlor ihre Mutter in dem Alter von drei Jahren. Sie wuchs als Magd auf, aber ihre Gebieterinnen lernten sie lesen, und so wurde sie gebildet. Als Mädchen geht sie auf eine Liebelei mit dem Neffen ihrer Gebieterinnen, Nechljudow, ein und wird schwanger. Aus diesem Grund wird sie aus dem Haus gejagt, und von da an beginnt der schwere Teil ihres Lebens. Kurz nach der Geburt stirbt ihr Sohn. Daraufhin hatte sie Beziehungen zu anderen Männern, bis sie die Lebensumstände zwingen sich dem Alkohol und der Prostitution hinzugeben. Bald endet sie wegen ihrem schechten Umgang mit dem Abschaum auf dem Gericht. Aber die Männer fanden sie trotzdem noch anmutig und anziehend, darum konnte während der Gerichtsverhandlung keiner den Blick von ihr wenden.
In dem Werk können wir die Charakterwandlung dieser Figur beobachten. Maslow wird am Anfang als gutes Mädchen charakterisiert, sie ist sehr barmherzig und sanft, aber ihr schweres Leben und die Enttäuschung verändern sie. Sei wird eine kaltblütige Person, der ihre Umgebung und ihre Zukunft gleichgültig ist.
Dmitri Iwanowitsch Nechljudow – zeigt uns wie er in seiner Jugend großzügig und selbstlos war, nachdem er sich von Maslow trennt, können wir genau erkennen wie sich sein Verhalten ändert. Er ähnelt eher einem egoistischem, selbstsüchtigem jungen Mann. Nachdem er erkennt dass er Anderen schlechtes angetan hat, versucht er sich von seinen Sünden reinzuwaschen, was die Haupteigenschaft seines Charakters in dieser Geschichte ist.
Nachdem er Maslow sieht, erinnert er sich and alle schönen Momente mit ihr. Das ist das Zeichen dass er sie wirklich geliebt hat, aber er hat sich kurz darauf verändert. Er wurde herzlost und selbstsüchtig. Er kümmerte sich nicht mehr um seine Arbeiter und um ihre Existenz, was ihm früher sehr wichtig war. Nach dem Treffen im Gerichtssaal, beschliesst er ihr zu helfen, weil sie so lang wegen ihm gelitten hat. Er entschuldigte sich sogar bei ihr, aber es traf ihn sehr, als er merkte wie sehr sie sich verändert hatte. Sie war nicht mehr das liebe Mädchen, sondern eine Frau die sich nicht für ihr Leben schämte, wie immer es auch war.
Simonson – ein entschlossener und vernünftiger Mann, der für Ehrlichkeit und Wohlergehen der Menschen kämpft. Gleichzeitig beschuldigt er seinen gierigen Vater, weil er sein unehrlich verdientes Geld nicht würdigt. Diese Charaktereigenschaften hatte er schon in seiner Jugend, als er sich offen seinem Vater wiedersetzte, und zwar wegen der Art und Weise wie er mit Bauern und seinen Arbeitern umging. Simonson war verliebt in Maslow, und beschliesst sie zu heiraten, aber erst dann wenn er sicher ist, in welcher Beziehung sie zu Nechljudow steht. Simonson schämt sich nicht für seine Liebe, die einen starken Einfluss auf ihn und Maslow hatte.
Marie Pawlowna – ist die Freundin von Maslow, die sie kennenlernte als sie ihr Leben mit den politischen Gefangenen beginnt. Maslow hatte Marie sehr gerne. Marie war ein wunderschönes Mädchen, aber sie mochte es nicht, wie ihr Aussehen auf Männer wirkte. Sie fürchtete sich vor der Liebe und dem verliebt sein. Obwohl sie in einer reichen Familie aufwuchs, war ihr das feine Leben wiedrig. Sie fühlte sich zwichen dem einfachen Volk viel wohler, da sie sie als ehrlicher und grossherziger betrachte. Während sie aufwuchs war sie öfter in der Gesindenstube als im Salon. Ihre Zeit verbrachte sie am liebsten mit Mägden, Kőchen und Kutschern. Darum verliess sie mit 19 Jahren ihr Zuhause, in der Überzeugung, dass das feine Leben zu langweilig ist, und arbeitete in einer Fabrik. Marie ist eine sehr gute und ehrliche Freundin. Sie kämpfte gegen die höhere Klasse, und wehrte sich gegen Luxus und das feine Leben. Darum können wir sagen dass sie fleißig und arbeitsfreudig war.
Lew Nikolajewitsch Tolstoi Biografie
Lew Nikolajewitsch Tolstoi ist am 9. September 1828 in Jasnaja Poljana in Tula geboren. Er war das vierte von fünf Kinder aus einer adeligen Familie. Er war russischer Graf, Schriftsteller, Denker, und einer der grössten Weltautoren.
Seine Familie war adeliger Abstammung, und der Titel des Grafs wurde seinen Vorfahren von Peter dem Grossen im 18. Jahrhundert zugeteilt. Sein Leben ist erfüllt von zahlreichen Liebesbeziehungen. In Jugendtagen verliebte er sich oft und wechselte oft seine Frauen.
Tolstois Eltern starben als er noch ein Kind war, deshalb kümmerten sich von Klein auf Verwandte um ihn. Der frühe Verlust seiner Eltern bringt ihn dazu, sich über das Leben, den Tod und das Glück Gedanken zu machen. Ausser als an einen grosser Schriftsteller, erinnert man sich auch als einen grossen Friedenskämpfer an ihn.
Sein erstes Werk war „Sewasopol“, und seine erste literarischen Veröffentlichung war die Trilogie „Kindheit, Knabenjahre, Jugendzeit“.
Seine bekanntesten Werke sind „Krieg und Frieden“, an dem er sieben Jahre schrieb, dannach „Herr und Knecht“, und sein bekanntestes Werk „Anna Karenina“.
Er starb am 7. November 1910 in Astapovo an Lungenentzündung.