„Das doppelte Lottchen“ ist ein sehr berühmter Roman von dem deutschen Schriftsteller Erich Kästner, dem Autor von noch einem bekannten Werk und zwar „Emil und die Detektive“. Er entstand 1949. Die Vorlage für den Roman war der Drehbuchentwurf „Das grosse Geheimnis“, das niemals verfilmt wurde. Der Orginaltitel dieses Buches ist „Das doppelte Lottchen“. Der Roman wurde weltweit sehr erfolgreich und wurde in viele Sprachen übersetzt. Noch populärer wurde er als Disney nach der Romanvorlage den Film „Ein Zwilling kommt selten allein“ drehte. Der Film ist sehr ähnlich wie die originale Geschichte, mit der Ausnahme, dass er in das neue Jahrtausend versetzt wurde.
Wie in den meisten seiner Kinderromane, setzt Ericht Kästner das kindliche Einfallsreichtum, dass immer besser als das der Erwachsenen ist, in den ersten Plan. Die Erwachsenen sind in diesem Roman immer zu beschäftigt mit sich selbst um überhaupt zu verstehen was mit ihren Kindern vor sich geht. Die Kinder hecken fleissig ihren Plan aus in dem sie nicht nur ihre Eltern täuschen sondern ihnen auch etwas beibringen. Die Kinder sind hier die, die Lektionen verteilen. Sie erscheinen in diesem Buch viel weiser als ihre Eltern und die restlichen Erwachsenen.
Die Handlung des Romans erzählt von zwei Mädchen, Luise und Lotte. Sie sind Zwillingsschwestern die sich nicht kennen, da sie als Babys getrennt wurden. Jede wuchs in ihrer Welt auf. Luise lebte mit ihrerm Vater, einem berühmten Dirigenten und Komponisten in der lauten und vornehmen Welt der Wiener Künstler. Lotte lebt bei ihrer Mutter, die Fotoeditorin bei einer Zeitschrift ist. Sie lebt in einer viel einfacheren Mitte in München.
Das plötzliche Treffen der Zwillingsschwesten im Ferienlager ist der Anfang einer ungewöhnlichen, interessanten Geschichte, die sich verwickelt als die Mädchen ihre Rolle tauschen. Lotte die mit ihrer Mutter lebte, geht zum Vater, und Luise geht zu der Mutter. Dieser unglaubliche Austausch bringt viele witzigen und dramatische Situationen hervor, und dadurch wird die Spannung gesteigert. In dem Moment als ihr Vater eine ander Frau heiraten will, kulminiert das schlussendlich mit Lottes Nervenzusammenbruch.
Durch die geschickten Intrigen der Mädchen, haben sie sich ihre glückliche Kindheit mit einer vollkommenen Familie zurückgeholt, die ihnen durch das unüberlegte Handeln ihrer Eltern enthalten wurde. So endet die Geschichte in diesem Roman heiter und optimistisch. Die Kinder erfüllen ihren Wunsch einfacher als das im wahren Leben sein würde. Aber da sie dafür gekämpft haben, verdienen sie die Belohnung, die Erfüllung ihres Wunsches.
Mit diesem Werk beweisst Erich Kästner dass er ein hervorragender Erzähler für Kinder ist. Er bringt uns eine warme und sehr aufregende Geschichte, erzählt aus der Perspektive von zwei Mädchen. Obwohl sie in zwei verschiedenen Mitten aufgewachsen sind, tragen sie die gleichen moralischen Werte in sich. Beide müssen sich an ein anderes Leben als das ihnen Bekannte gewöhnen, was viel Freude, aber auch Nostalgie mit sich bringt. Trotzdem sind sie bereit für grosse Opfer um ihre Familie wieder zu vereinigen. Das ist die Lektion die wir uns alle merken sollten
Genre: Kinderroman
Zeit: Sommerferien, und die Zeit nach den Ferien
Ort: Ferienheim (Seebühl am Bühlsee), Wien (Österreich), München (Deutschland)
Thematik: das Abenteuer von Zwillingsschwestern, die ihre Identität tauschen um ihre Eltern kennenzulernen
Deutung: die Familie ist das wertvollste was wir haben, und manchmal muss man etwas tapferes tun um sie zu retten.
Zusammenfassung
Der Roman beginnt mit der Beschreibung des Kinderheims, bzw. Ferienheims für Mädchen das einem riesigen Binenstock sehr ähnlich ist, da es voll von Gelächter, Geschrei, Getuschel und Gekicher ist. Die Kinder und die Erzieherinnen gehen nach dem Baden im See zum Mitagessen. Am Nachmittag erwarten sie neugierig den Bus mit dem zwanzig neue Mädchen kommen.
Als sie endlich kommen, steigt auch das letzte Mädchen aus – aufeinmal schaut sie Luise mit grossen erstaunten Augen an. Alle um sie herum schauen verwirrt von einem zum anderen Mädchen. Die zwei sind sich so ähnlich, dass sie jeder verwechseln könnte. Das einzige in dem sie sich unterschieden war ihre Frisur. Luise rennt schnell in den Garten um der erschreckenden Situation zu entkommen.
Die Leiterin des Kinderheims, Frau Muthesius, versucht zu verstehen was vor sich geht. Die Mädchen beteuern, dass sie nicht miteinander verwandt sind, und dass sie sich noch nie zuvor gesehen haben. Trotz der anfänglichen Versuche die beiden anzufreunden, wollen sie nichts voneinander wissen. Eigentlich ist Lotte nur sehr erstaunt, aber Luise ist sehr böse, da ihr die Neue die Ferien verdorben hat. Damit die Sache noch schlimmer wird, müssen die Zwillinge bei den Mahlzeiten nebeneinander sitzen. Luise kann und will sich nicht mehr zurückhalten und tritt Lotte unter dem Tisch so fest sie kann gegen dass Schienbein. Die Erzieherinnen machen untereinander aus, dass die zwei Feindinnen zwei Betten nebeneinander bekommen, damit sie sich aneinander gewöhnen. Wie erwartet,waren sie die ganze Nacht wach und waren einander mit dem Rücken zugekehrt. Lotte beginnt in der Nacht an leise zu weinen, und Luise streichelt ihr sanft den Kopf. Obwohl sie sich an den Händen halten, trauen sie sich nicht sich anzuschauen.
Am Morgen beschliesst jedes Mädchen für sich, dass der Konflikt noch nicht beendet ist. Sie schlossen Waffenstillstand, aber von Waffenstillstand bis zu Frieden ist es ein weiter Weg, sogar bei Kindern. Aber Luise ist nicht mehr böse auf Lotte, vorallem nachdem Lotte für Luise und sich einen Blumenkranz geflochten hat. Sie beginnen auf der Wiese ein Gespräch über den gestrigen Tag, der für beide sehr schwer war. Sie hatten beide keine Geschwister, waren sich aber so ähnlich. Das kommt vorallem zum Vorschein, als Lotte Luise vor einem Spiegel die gleichen Zöpfe die sie hat flechtet. Verwundert blicken sie in den Spiegel und strahlen vor Begeisterung da sie völlig gleich aussehen- wie zwei Schwestern! Der Mittagsgong ertönt und die Mädchen beschliessen sich einen Spass mit den anderen zu machen. Eine nach der anderen betritt den Speisesaal, und sie setzen sich an den Tisch. Mit ihrer Ähnlichkeit verursachten sie Verwunderung und Gelächter, da man sie einfach nicht auseinander halten konnte.
Die „doppelte Lotte“ muss unbedingt mit einem Foto festgehalten werden, das sie nach Hause schicken wollen. Darum bekommen Luise und Lotte die Erlaubnis ins Dorf zu gehen. Dort fotographiert sie der Fotograph Herr Eipeldauer. Als die Mädchen gehen, schlägt er seiner Frau vor, die Fotos einer Zeitschrift zu schicken.
Die Mädchen tranken Limunade und plauderten. Luise fragt Lotte ob ihr Vater schon lange tot ist, aber sie weiss nichts von ihm, da ihre Mutter nie von ihm erzählt hatte und sie Angst hatte zu fragen.
Luise kann sich ebenfalls nicht an ihre Mutter erinnern. Früher stand auf dem Klavier ihres Vaters ihr grosses Bild, als aber einmal merkte dass sie das Bild betrachtet, war es am nähsten Tag verschwunden.
Im weiteren Gespräch merken die Mädchen, dass es zu viele Ähnlichkeiten zwischen ihnen gibt. Beide sind am vierzehnten Oktober, im gleichen Jahr in Linz an der Donau geboren. Dazu sehen sie wie Zwillinge aus – dann müssen sie auch Zwillinge sein.
Lotte findet ein Bild ihrer Mutter das sie mitgenommen hat und zeigt es Luise. Luise läßt, vor lauter Glück erschöpft, das Bild sinken und nickt selig. Dann preßt sie es wild an sich und flüstert: „Meine Mutti!“ Lotte legt den Arm um Luises Hals. „Unsere Mutti.“ Zwei kleine Mädchen drängen sich eng aneinander. Hinter dem Geheimnis, das sich ihnen eben entschleiert hat, warten neue Rätsel, andere Geheimnisse. Lotte schenkte Luise das Bild ihrer Mutter.
In der Zwischenzeit haben Fräulein Ulrike und Frau Muthesius selbst herausgefunden, dass es sich um Zwillingsschwestern handelt, aber die Leiterin des Ferienheims verbietet der Erzieherin den Mädchen etwas zu sagen und schon garnicht etwas zu unternehmen. Das neugierige Fräulein Ulrike wollte wissen ob die Mädchen das Bild nach Hause geschickt hatten, was sie ihr bestätigten. Aber in Wirklichkeit hatten sie gelogen – die Fotos lagen schon lange zerissen am Grund des Sees. Sie wollten das Geheimniss für sich bewahren.
Luises alte Freundinnen waren manchmal böse auf Luise und eifersüchtig auf Lotte, da die zwei unzertrennlich waren. Luise wollte alle Einzelheiten über ihre Mutter wissen, und Lotte alles über ihren Vater, so sprachen die Schwestern tagelang über nichts anderes. Ausser diesem Thema war noch ein anderes sehr aufregend – warum lebten ihre Eltern getrennt?
Ihre Eltern heirateten zuerst, bekamen zwei kleine Mädchen, genauergesagt Zwillinge. Da ihre Mutter Luiselotte hieß, bekam eine den Namen Luise und die andere den Namen Lotte. Damals liebten sie sich sicher noch, aber dann stritten sie offensichtlich, trennten sich und teilten ihre Kinder, so dass jeder ein Mädchen aufzog. Die zwei dachten, dass man sie trotzdem hätte fragen sollen ob sie getrennt werden wollen, aber damals waren sie noch zu klein und konnten nicht sprechen.
Luise bat ihren Vater in einem Brief um ein Foto. Natürlich darum, damit sie es Lotte zeigen konnte. Auf dem Bild sah er sehr ernst aus, aber eigentlich war er sehr lustig.
Leider erhielt ihre Freundin Steffie mit der Post keine guten Neuigkeiten. Sie weint leise, da sie in dem Brief die traurige Nachricht bekommen hat, dass sich ihre Eltern trennen werden. Sie denkt dass ihr Vater eine andere Frau liebt. Die Zwillinge sind auch sehr betroffen. Luise erklärt Lotte dass ihr Vater keine andere Frau hat, und Lotte rechtfertigt ihre Mutter auf die gleiche Weise. Aber warum haben sie sich dann getrennt? Warum haben sie die Kinder geteilt? Warum haben sie ihnen nie erwähnt dass sie keine Einzelkinder sind, sondern eine Zwillingsschwester haben? Und am allermeisten beschäftigte sie die Frage warum Ihnen verschwiegen wurde dass der andere Elternteil noch lebt? Alles das sind für sie Mysterien die sie noch aufklären mussten.
Die Ferien gingen dem Ende zu. Die Zwillinge bekamen die Spitznamen Locken und Zöpfe. Sie sitzen im Garten und schreiben Einzelheiten über ihre Eltern in ein Heft – Luise über ihre Mutter und Lotte über ihren Vater, da sie ihre Rollen vertauschen wollen. Luise wird nicht zu ihrem Vater zurückgehen, sondern zu ihrer Mutter, und Lotte wird zum Vater gehen. So haben beide die Möglichkeit den unbekannten Elternteil kennenzulernen. Sie hoffen ihr Betrug nicht aufdeckt wird. Lotte mag es nicht dass gefüllte Palatschinken Luises Leibgericht sind, da sie sich verstellen muss dass sie sie mag, was sie aber nicht tut.
Die Zwillinge möchten ihren Eltern immer noch nicht sagen dass sie über alles Bescheid wissen. Sie möchten sie nicht zwingen schwere Entscheidungen zu treffen. Trotzdem kommt es nicht in Frage dass sie nach Hause gehen, als ob nichts geschehen ist. Darum werden sie ihre Kleider, Frisuren, Koffer, Schürzen und Existenzen tauschen! Die Mädchen haben sich gründlich auf die baldigen Abenteuer vorbereitet, die Hefter sind voll von wichtigen Details, und sie werden sich schreiben wenn es nötig wird, vorallem wenn etwas unvorhergesehenes oder wichtiges passiert.
Luise und Lotte beginnen ihr Rollenspiel bei der Abschiedsfeier kurz vor der Abfahrt nach Hause, damit sie sich einüben können. Und tatsächlich bemerkt niemand etwas. Sogar Trude, Luises Schulkameradin aus Wien merkt nichts. Und so reist Lotte am nächsten Tag als Luise nach Wien, und Luise als Lotte nach München.
Luise wartet ziemlich lange auf dem Bahnsteig auf ihre Mutter, die sich verspätete, da sie bei der Arbeit aufgehalten wurde. Die Mutter kam an und rannte in die Umarmung der Tochter. Die Mutter weinte vor Glück, und die Tochter küsste ihr weiches Gesicht, ihre Haare, und sogar ihr Hütchen.
Gleichzeitig sitzt Lotte in einem Hotelrestauran in Wien und ißt mit verachtung ihre gefüllten Palatschinken. Die Freunde ihres Vaters machen ihr viele kleine Geschenke. Alle fanden es merkwürdig dass Peperl nicht fröhlich mit dem Schwanz wedelte und das Mädchen begrüßte, sondern sie nur beschnupperte und sich wieder umdrehte. Er erkannte sie nicht, da sie anders roch als die richtigen Luise.
Lotte blieb in ihrem neuen Heim, während ihr Vater arbeitete. Er war Komponist und konnte seine Arbeit nicht von zu Hause aus machen. In der Zwischenzeit machte sie sich mit Hilfe ihrer Notizen die ihr Luise vorher diktiert hatte mit jedem Raum bekannt. Als sie jede Ecke erforscht hatte, schaute sie die Rechnungen im Haushaltsbuch durch. Sie sah, dass die Haushälterin Resi sich fast auf jeder Seite verechnet hatte, und das immer zu ihren eigenen Gunsten. Resi war wütend wegen Lottes Verhalten und Lotte warnte sie, dass sie die Rechnungen in Zukunft immer nachrechnen wird. Mit der Zeit, und mit Lottes scharfem Blick besserte sich Resis Verhalten sehr.
Luises und Lottes Eltern hatten sich getrennt weil sie Familie und Arbeit nicht unter einen Hut bringen konnten. Der Vater Ludwig war Komponist und Dirigent, eine richtige künstlerische Seele. Wenn ihm in einer grossen Gesellschaft eine musikalische Idee einfiel, verliess er die Gesellschaft um die Idee aufzuschreiben. Das machte er immer, und als die kleinen Zwillinge Tag und Nacht weinten, ging er in sein Atelier mit dem Klavier, da er dort dann Ruhe hatte. Er verbrachte immer mehr Zeit dort, und war immer mehr ausser Haus. Er kam sehr selten zu seiner jungen Frau und zu seinen Zwillingen. Nach einer gewissen Zeit hatte Luiselotte genug, vorallem weil ihr Ehemann nicht nur Noten in seinem Atelier schrieb, sondern auch mit seinen Opernsängerinen die Rollen einstudierte. Deshalb verlangte sie die Scheidung, was dem Herrn Palffy recht war, da er so alleine sein konnte soviel er wollte. Um Luise, die Zwillingstochter die ihm nach der Scheidung geblieben war, kümmerte sich ein Kindermädchen.
Luise versucht eine Rindsbouillon mit Nudeln zu kochen, weil ihre Mutter sie am liebsten mag, aber sie ist nicht so geschickt wie Lotte. Sie ißt immer in dem Hotelrestaurant wo sie von anderen bedient wird, und darum war sie sehr ungeschickt in der Küche. Nach dem fehlgeschlagenen Mittagsessen sagte sie ihrer Mutter dass sie das Kochen im Ferienlager verlernt hatte. Das war die einzige Ausrede die ihr einfiel. Die Mutter tröstete sie lächelnd und bemerkte dass das Essen eigentlich sehr gut schmeckte.
Zu diesem Zeitpunkt saß Lotte in Luises schönstem Kleid in der Rangloge der Wiener Staatsoper und schaute ihrem Vater, der im Frack war, zu wie er das grosse Orkester dirigierte. Aufeinmal öffnete sich die Tür der Loge und eine elegante Dame trat herein. Während das Publikum klatschte, winkte Lotte schüchtern ihrem Vater zu und bemerkte dass er nicht nur ihr, sondern auch der Dame daneben winkte. Später bot diese Dame namens Irene Gerlach ihr eine Schachtel mit Konfekt an. Lotte lehnte mit einer so wilden Geste ab, dass sie die Konfektschachtel erwischte. Auf dem Parkett regnete es Pralinen. Köpfe wendeten sich nach oben und lachten gedämpft, und Lotte wurde ganz Steif vor Schreck und wisperte eine Entschuldigung.
Es vergingen einige Wochen. Luise hatte wieder gelernt zu kochen. Sie kamen sich auf einem Ausflug näher bei dem sie Spaziergänge in der Natur machten, Blumen pflücken, zu einer Zierharmonika sangen, schmackhaftes Essen kochten. Auf diesem Ausflug hatte auch einen komischen Traum.
Lotte gefiel das Klavier und so gab der Vater ihr Klavierstunden. Das gab ihm eine grosse Genugtuung, und bewegte ihn dazu eine Kinderoper zu komponieren. Aber in der Zwischenzeit hörten diese Klavierstunden auf, da der Vater keine Zeit mehr dafür hatte. Lotte ging in sein Atelier um ihm Blumen zu bringen. Dort wartete Fräulein Irena schon, die den Herrn Palffy sicherlich gerne heiraten würde, aber Lotte war ein Hindernis für sie. Es sind einige Wochen seit Irenes ersten Verführungsversuchen vergangen und Herr Palffy hat sich bis über beide Ohren verliebt. So sehr, dass auch er selbst verkündet hat, dass er sie heiraten will. Am nähsten Tag beschliesst er Lotte zu sagen, dass er wieder heiraten will, auf dass sie laut und deutlich „Nein!“ sagt. Sie bat ihn es nicht zu tun. Niemand darf ihre Mutter ablösen, obwohl Lotte ihrem Vater nicht zugeben durfte dass sie ihre Mutter kennt und liebt.
Das Mädchen ist entschlossen – sofort nimmt sie das Telefonbuch und findet die Adresse von Frau Gerlac h. Die Haushälterin Resi erklärt ihr den Weg bis zu der Cobenzlgasse 43, wo Frau Irene wohnt, und Lotte macht sich auf den Weg. Lotte verbietet Fräulein Irene ihren Vater zu heiraten. Fräulein Irene tat bis zu diesem Moment so, als ob sie es kaum erwarten konnte dass sie mit Lotte Zeit verbringen konnte, sie war sicher, das sie sich wundervoll verstehen würden wenn sie sich nur besser kenennlernten, und wenn sie erst einmal zusammen leben würden. Aber durch Lottes Entschlossenheit wurde sie sehr aufgebracht. Sie schickte Lotte nach Hause, und beschloss sich mit der Hochzeit zu beeilen, und Lotte in ein Internat zu stecken.
Das Mädchen bekam am gleichen Tag Fieber. Die Haushälterin Resi rief bei der Staatsoper an, damit jemand dem Dirigenten, Lottes Vater bescheid sagt, das das Kind krank ist. Sobald der Vater nach Hause kam, erfuhr er was in der Cobenzlgasse 43 passiert war. Ihm wurde bewusst wie sehr sich das Kind aufgeregt hatte.
Die Mutter Luiselotte besprach mit dem Chefredakteur der Zeitung die Titelseite der neuen Ausgabe. Als er ihr die Bilder gab die Herr Eipeldauer geschickt hatte, sah sie das Bild ihrer Zwillingstöchter, ihrer leiblichen Töchter, Luise und Lotte wie sie nebeneinander standen, und fiel fast in Ohnmacht. Da auf der Rückseite des Fotos Josef Eipeldauer, Fotograf. Seebühl am Bühlsee, stand, begriff sie was geschehen war. Aufeinmal kam ihr ein erschütternder Gedanke, war das Mädchen das zu ihr zurückgekehrt war ihre Lotte, oder war das vielleicht Luise? Die sprach mit Lottes, beziehungsweise Luises Lehrerin, die die Mutte auf die Veränderungen in ihrem Verhalten nach den Sommerferien aufmerksam machte. Sie kamen zu dem Schluss, dass die beiden wahrscheinlich einander ausgetauscht hatten.
Sie kam zu der Zeit nach Hause als Luise das Mittagsessen kochte: „Wie schnell du das Kochen gelernt hast!“ sagt die Mutter, scheinbar ganz harmlos. „Nicht wahr?“ antwortet die Kleine fröhlich. „Ich hätt‘ nie gedacht, daß ich… “ Sie bricht entsetzt ab und beißt sich auf die Lippen. Jetzt nur die Mutter nicht ansehen!“ Bleich vor Schreck sagte sie: Luise!
Luise lies vor lauter Schreck die Teller fallen die mit einem lauten Krach auf dem Boden zersprangen. Sie lüfteten das Geheimnis das sie beide bedrückte, und umarmten sich schluchzend und zwischen den zerbrochenen Tellernd kniend. Luise beichtete ihrer Mutter alles, die ihr vergab.
Luise ist besorgt weil Lotte ihr schon lange nicht zurückgeschrieben hat. Darum muss die Mutter ihren ehemaligen Ehemann anrufen, und sicherstellen dass es Lotte gut geht. Sie erzählt und erklärt ihm alles, und er nickt verwirrt. Es fällt die Abmachung dass sie mit Luise so schnell wie möglcih mit dem Flugzeug nach Wien kommt.
Am Morgen kommen sie in Wien an. Der Hund sprang sofort voller Freude auf Luise zu. Er erkannte sie am Geruch. Aber als er beide Mädchen zusammen sah, lag er wie vom Blitz getroffen am Boden und verstand nicht was vor sich geht. Der Herr Hofrat Strobl und die Haushälterin Resi wundern sich über die nicht alltägliche Familiensituation, und bewundern die Zwillinge und versuchen zu verstehen was vor sich geht.
Die Eltern sprachen über viele Dinge, aber noch mehr verschwiegen sie. Zum Beispiel verschwieg Herr Palffy seine Verlobte die am Abend zuvor in seinem Atelier war. Als er ihr erklärte was in den letzten Tagen geschehen war, wurde Fräulein Irene eifersüchtig und bissig. Er wurde wütend, sie schlug die Tür zu, und das war das Ende.
Luise und Lotte konnten endlich sie selbst sein und mussten sich nicht mehr verstellen. In Wien helfen sie der Mutter beim Einkaufen und Kochen. Sie spielen miteinander, singen, besuchen den Künstler Herr Gabele, und gehen mit Peperl spazieren. Am vierzehnten Oktober hatten beide Mädchen Geburtstag. Zwei Kerzenkränze brennen, jeder mit zehn Lichtern. Der Vater spielt ein Geburtstagslied. Die Zwillinge ließen es nicht zu, dass ihnen die Eltern etwas zum Geburtstag schenkten, da ihr einziger Wunsch etwas war, dass man nicht kaufen konnte. Sie wünschten sich, dass sie von jetzt an immer beisammen bleiben dürfen. Wenn sie das bekommen, müssen ihnen ihre Eltern nie im Leben wieder ein Geschenk machen. Die Eltern schwiegen. Im Nebenzimmer beschliessen sie nach einem Gespräch, dass es für die Mädchen das Beste wäre wenn sie zusammenbleiben, und einen Vater und eine Mutter haben. Die Mädchen beobachten ihre Eltern durchs Schlüsselloch und halten die Daumen. Als der Vater die Mutter küsst, jauchzen sie vor Freude.
Das ehemalige Ehepaar heiratete nochmal im Standesamt. Ihre Töchter waren glücklich und stolz weil sie selber zu diesem glücklichen Ende beigetragen hatten, vorallem nach den vielen Tränen, Ängsten, Lügen, Enttäuschungen, Krankheiten und Abenteuern die sie erlebt hatten um ihre Familie wieder zu vereinen. Sie werden zusammen in der ehemaligen Wohnung des Malers Gabele wohnen, und im Atelier rechts wird der Dirigent alleine sein, Wand an Wand mit seinen Allerliebsten.
Nach der Zeremonie meldeten Herr Palffy und seine Frau ihre zweite Tochter in der Schule an, Die eine glich der anderen aufs Haar. Der Direktor der Schule war verblüfft, und sie schmunzelten.
Das Foto der beiden identischen Mädchen das der Fotograph Herr Eipeldauer schon lange geschickt hatte schmückt die Titelseite der neuesten Ausgabe der Münchner Illustrierten. Ohne ihn hätte die Mutter nie ihr Geheimnis aufgedeckt, was bedeutet, dass es auch keine Hochzeit gegeben hätte. Die Mädchen werden ihm auf jedenfall einen Dankesbrief schreiben.
Protagonisten: Luise, Lotte, die Mutter Luiselotte, der Vater Ludwig, Vaters Verlobte Irene Gerlach, Luises Freundinnen: Trude, Brigitte, Monika, Christina, Steffie, Lottes (nicht)Freundin Anna, die Erzieherinnen: Fräulein Ullrike, Fräulein Gerda, die Leiterin des Ferienheims – Frau Muthesius, der Fotograf Eipeldauer, der Fahrer, die Köchin, die Lehrerin, der Redakteur, der Standesbeamte, der Direktor der Schule, der Kellner Franz, der Hofrat Strobl, die Haushälterin Resi, der Maler Gabele und der Hund Peperl
Personenbeschreibung
Luise Palffy – ist die Hauptfigur in diesem Roman. Sie ist ein neunjähriges Mädchen aus Wien. Sie lebt mit ihrem Vater zusammen. Sie hat lockige Haare. Sie ist das aufgeweckteste aller Kinder im Ferienlager. Sie ist einfallsreich, ungezogen, lebhaft und temperamentvoll. Sie wächst in einer luxuriösen kulturellen Umgebung auf. Vielleicht ist sie deshalb ein bisschen eingebildet, aber nicht so sehr, dass sie unausstehlich ist. Sie liebt schöne Dinge und weiss Kunst zu schätzen. Aber sie ist sehr gut und hat ein grosses Herz. Sie macht alles, nur um ihre Mutter kennenzulernen, die nicht bei ihr war als sie aufwuchs. Luise hat sich sehr schwer an ihr neues Leben mit einer anderen Identität gewöhnt, aber sie versuchte alles so gut wie möglich zu akzeptierne, nur um bei ihrer Mutter zu sein. Sie tat alles Mögliche nur damit ihre wahre Identität nicht aufgedeckt wurde. Luise entpuppte sich als sehr tapfer, vorallem als sie neue Dinge ausprobieren musste, obwohl es oft so schien als ob sie es nicht schaffen würde ihre Ängste zu überwinden, hat sie dass schlussendlich doch geschafft. Ihre Einfallsreichtum war bemerkenswert, und ihr Temperament half ihr aus vielen schweren Situationen herauszukommen. Sie war sehr froh als sie ihre Schwester gefunden hat, und wollte sie nie wieder loslassen.
Lotte Körner – ist die zweite Hauptperson in diesem Roman. Sie ist Luises Zwillingsschwester aus München. Sie lebt mit ihrer Mutter zusammen. Das ebenfalls neunjährige Mädchen hat lockige Haare die in Zöpfe geflochten sind. Ihr Charakter ist ganz anders als der ihrer Schwester, aber sie haben trotzdem einige gemeinsame Cahrakterzüge. Lotte ist viel ernster als ihre Schwester, sogar anständiger. Sie ist sehr praktisch und entschlossen, dass kommt vorallem zum Vorschein als sie den Austausch mit ihrer Schwester plant. In schweren Situationen bleibt sie ruhig und gefasst, aber sehr entschlossen um das Problem zu lösen. Mit ihrer Fleissigkeit kommt sie zu hervorragenden Resultaten. Sie ist immer ordentlich und aufmerksam, und achtet auf Kleinigkeiten. Trotzdem ist Lotte auch ein sehr fröhliches Mädchen, das aber wegen den Lebensumständen viel selbstständiger als ihre Schwester ist. Aber auch sie war sehr froh als sie entdeckte dass sie eine Zwillingsschwester hat, und am allermeisten freute sie sich, als sie sich nie mehr von ihr trennen musste.
Die Mutter Luiselotte Körner – sie arbeitet als Bildeditor bei einer Zeitschrift. Sie ist eine sehr junge Frau, hat aber schon vieles hinter sich, dadurch ist sie sehr weise. Ihr Arbeitsplatz entspricht ihrem Temperament, sie ist sehr lebhaft und immer in Bewegung. Aber zu den Personen die sie liebt ist sie sehr sanft, vorallem zu ihrer Tochter. Luiselotte ist eine alleinerziehende Mutter und muss sehr viel arbeiten um ihren Lebensunterhalt zu verdienen, weshalb sie überrarbeitet ist. Darum übernimmt ihre Tochter den Haushalt während sie bei der Arbeit ist. Aber darum verbringt die Mutter ihre ganze freie Zeit mit ihrem Kind. Sie bemüht sich ihr alles zu geben, damit sie zu einem glücklichen Mädchen heranwächst. Luiselotte war überglücklich als sie ihre zweite Tochter kennenlernte. Sie hatte das Gefühl dass ihre Familie jetzt beieinander ist.
Der Vater Ludwig Pallfy – ist ein Komponist und Dirigent der Wiener Oper, ein Mann von ca. fünfunddreissig Jahren. Wegen seiner Arbeit ist er von den bekanntesten Leuten umkreist und lebt luxuriös, unter den Lichtern des Reflektors. In dieser Welt erzieht er seine Tochter als alleinerziehender Vater. Ludwig ist ein sehr lustiger Mensch. Er zieht Frauen mit seiner Eleganz und seinem Ruhm den er durch seine Arbeit hat an. Deshalb ist er ein stolzer Künstler. Aber obwohl er immer von bekannten Leuten umgeben ist, ist er sehr einsam. Wegen seiner künstlerischen Natur ist er etwas seltsam und kompliziert. Deshalb ist er in vielen Dingen komisch und unentschlossen. Sein seelisches Leben ist etwas besonderes. Wenn ihm eine musikalische Idee kommt, muss er in dem gleichen Moment alleine sein um sie festzuhalten. Er rannte aus der eigenen Wohnung fort als er noch verheiratet war, damals noch sehr jung, verliebt, glücklich und verrückt zur gleichen Zeit.
Da auch er sehr viel arbeitet, hat er oft keine Zeit um sie mit Luise (oder Lotte) zu verbringen, obwohl er seine Tochter liebt. Auch er versucht ihr das beste Leben zu bieten, aber vergisst dabei oft, dass das Kind die Liebe ihres Vaters nötiger als das vornehme Leben hat.
Erich Kästner Biografie
Erich Kästner ist am 23. Februar 1899 in Dresden, in Deutschland geboren. Er hat den Titel „einer der besten Kinderbuchautoren Deutschlands“.
Er besuchte die Universität in Berlin und Leipzig wo er Germanistik und romanische Sprachen studierte, anschliessend doktorierte er Philosophie.
Sein grosser Wunsch war es Lehrer zu werden, aber er beschäftigte sich mit Literatur und Journalismus. Er war ein Romanschriftsteller, Drehbuchautor, Theaterautor und ein lyrischer Dichter.
Weltweit berühmt geworden ist er, als er anfing Kinderbücher zu schreiben. Das Buch „Emil und die Detektive“ war sein erstes Buch, dass er im Alter von nur 29 Jahren schrieb. Es ist auf viele sprachen übersetzt worden. Nach der Vorlage des Buches wurden auch Filme gedreht.
Einige seiner bekannten Romane sind: „Das fliegende Klassenzimmer“, „Pünktchen und Anton“, „Emil und die drei Zwillinge“, „Das doppelte Lottchen“.
Er ist der Besitzer vieler grosser internationaler literarischer Auszeichnungen. Gestorben ist er am 29. Juli 1974.