Jacob und Wilhelm Grimm sind bekannte Schriftsteller die viele Märchen geschrieben haben. Berühmt geworden sind sie dank ihrer deutschen Märchensammlung „Kinder- und Hausmärchen“, die 1812 veröffentlicht wurde. Neben den deutschen Werken, wurden auch französische Märchen darin veröffentlicht. Sie wurden von einem hugenottischen Erzähler überliefert. Die neueren Versionen der Märchen wurden überarbeitet, da die Überlieferungen die die Brüder sammelten nicht immer kindergerecht waren.
Daumesdick, der Wolf und die sieben Geißlein, der gestiefelte Kater… das sind nur einige der Märchen mit denen viele Generationen aufwuchsen. Dank den interessanten Geschichten und der Moral am Ende jedes Märchens, werden die Märchen der Brüder Grimm in jeder Familie immer gerne gelesen. Jedes der Märchen hat eine interessante Handlung und besondere Figuren. So zeigt uns jede Geschichte tapfere, ehrliche Helden guten Herzens, aber auch selbstsüchtige, seelenlose und ewig unzufriedene Figuren.
Daumesdick ist nur eine der vielen Geschichten der Brüdern Grimm. Sie handelt über ein Ehepaar das keine Kinder bekommen kann. Jeden Tag dachten sie darüber nach wie schön es wäre, wenn auch ihr Haus von Kindergelächter und Freude erfüllt sein könnte. Sie waren traurig, dass sie nicht wenigstens einen einzigen Sohn haben konnten, den sie am allermeisten auf der ganzen Welt lieben und sich um ihn kümmern würden. Bald wurde ihr Wunsch erfüllt, und sie bekamen einen kleinen Jungen. Aber es stellte sich heraus, dass er nie grösser als ein Daumen sein würde. Aber er war gütig, klug und half immer gerne.
Seine Grösse war es, die ihm ermöglichte sich aus schweren Situationen zu befreien und gegen Ungerechtigkeit zu kämpfen. Dank seines Einfallsreichtums und seiner Tapferkeit schaffte er es nach Hause zurückzukehren und von den Fremden und den Dieben zu fliehen. Däumeling wird als gütig und klug beschrieben. Seine Eltern werden als grossherzige Menschen dargestellt die von anderen Leuten ausgenutzt werden. Die Fremden und die Diebe werden als Menschen dargestellt, denen nur das Materielle im Leben zählt.
Daumesdick ist eine schöne, lehrreiche Geschichte durch die die Brüder Grimm vermitteln wollten, dass man niemanden nach seinem Äußeren beurteilen soll. Sie hilft uns zu verstehen, wie wichtig die Familie ist, und dass man das was man besitzt schätzen soll.
Genre: Märchen
Ort: das Haus und der Wald
Zeit: vor langer Zeit
Thematik: Ein Ehepaar das keine Kinder bekommen kann bis ihr Wunsch eines Tages in Erfüllung geht und sie ihren Sohn Daumesdick bekommen.
Deutung: Nicht das Äußerliche zählt, sondern das Innere, das was sich in jedem von uns befindet und uns ausmacht. Gutes wird mit gutem belohnt, und da der Bauer und seine Frau gute Menschen waren, bekamen sie am Ende ein gutes Kind.
Zusammenfassung
Vor langer Ziet lebte ein Holzhacker mit seiner Frau. Er arbeitete den ganzen Tag hart, hackte Holz und trug es in die Stadt um es zu verkaufen. Am Abend trauerte er zusammen mit seiner Frau, weil sie keine Kinder bekommen konnten. Der Holzhacker begann immer als erster das Gespräch und sagte wie unglücklich sie sind weil sie keine Kinder haben. Wenn sie nur ein einziges Kind hätten, wären sie viel glücklicher, und er würde seinem Kind Schuhe machen damit es etwas hatte in dem es laufen konnte.
Einmal sagte der Bauer:
„Wie ists so traurig, daß wir keine Kinder haben! Es ist so still bei uns, und in den andern Häusern ists so laut und lustig.“
Seine Frau war der gleichen Meinung und sagte zu ihm, dass sie auch zufrieden wäre wenn sie nur ein einziges Kind hätten, auch wenn es nur einen Daumen groß wäre. Sie würden es von Herzen lieben, so wie alle Eltern ihre Kinder lieben. Sie hätten so gerne einen Nachfahren.
Die Frau wurde krank und gebar nach sieben Monaten ein Kind das an allen Gliedern vollkommen war.
Ihr Wunsch wurde erhört und sie wurden Eltern eines kleinen Jungen, der nicht länger als ein Daumen war. Deshalb nannten sie ihn Daumesdick.
Vater und Mutter beschlossen ihn gut zu ernähren, aber das Kind wurde nicht grösser sondern blieb klein. Aber sie bemerkten dass das Kind sehr klug war.
Als Daumesdick fünf Jahre alt war sagte sein Vater zu ihm, dass er ihn den Wald gehen muss um Holz zu fällen. Er sagte zu seiner Frau wie gut es wäre wenn jemand da wäre, der ihm den Wagen mit dem Pferd nachbringt.
Er sagte zu ihr:
„Nun wollt ich, daß einer da wäre, der mir den Wagen nachbrächte.“
Daumesdick rief, dass er ihm den Wagen bringen kann, und dass der Vater vorgehen soll. Die Mutter konnte Daumesdick helfen das Pferd einzuspannen. Da er den Weg kannte, konnte er das Pferd alleine leiten.
Der Vater sagte darauf:
„Wie sollte das zugehen, du bist viel zu klein, um das Pferd mit dem Zügel zu leiten.“
Daumesdick antwortete:
„Das tut nichts, Vater, wenn nur die Mutter anspannen will, ich setze mich dem Pferd ins Ohr und rufe ihm zu, wie es gehen soll.“
Der Vater beschloss es so zu versuchen.
Daumesdick setzte sich in das Ohr des Pferdes und rief ihm zu wie es gehen sollte. Der Holzhacker war nicht sicher ob er Daumesdick alleine gehen lassen sollte, aber er beschloss ihm zu vertrauen und ihn gehen zu lassen. Daumesdick gab dem Pferd laute Anweisungen und so kam es, dass ihn zwei fremde Männer hörten. Als sie sich dem Jungen näherten, rief Daumensdick seinem Vater zu dass er ihn vom Pferd runterholen soll.
Den fremden Männern wunderten sich dass sie Anweisungen hörten, aber den Reiter nicht sahen. Sie kamen zu dem Schluss, dass es da nicht mit rechten Dingen zugeht, da niemand zu sehen war. Sie beschlossen sich dem Pferd zu nähern, damit sie sehen können was vor sich geht.
„Was ist das? da fährt ein Wagen, und ein Fuhrmann ruft dem Pferde zu, und ist doch nicht zu sehen.“ sagten die Fremden.
Sie beschlossen den Wagen den Daumensdick fuhr zu verfolgen um herauszufinden was vor sich geht.
Als sie sich dem Holzhacker näherten bemerkten sie, dass er ein kleines Wesen von dem Pferd herunterholte. Sie fragten sich, was das für ein ungewöhnliches Geschöpf war.
„Siehst du, Vater, da bin ich mit dem Wagen, nun hol mich runter.“ Sagte Daumensdick.
Die fremden Männer waren verwundert als sie diesen winzigen Jungen sahen. Sie sagten dass sie aus der Stadt kommen, und fragten den Holzhacker ob er ihnen diesen kleinen Mann verkaufen würde. Sie gaben zu, dass sie mit dem kleinen Kerl ein gutes Geschäft in der Stadt machen könnten. Sie würden ihn auftreten lassen, und er wäre sicher eine große Attraktion.
Sie boten ihm ein schönes Stück Geld an, aber der Holzhacker wollte den Jungen nicht verkaufen. Aber Daumesdick überredete seinen Vater dass er zustimmt, und versprach schnell wieder zurückzukommen.
„Vater, gib mich nur hin, ich will schon wieder zurückkommen.“ sagte Daumesdick.
Der Holzhacker willigte ein und nahm das Geld von den fremden Männern.
Die Fremden setzten ihre Reise mit Daumesdick fort. Sie fragten ihn wo er sitzen will. Daumesdick sagte, dass er auf dem Rand vom Hut sitzen will, da er von dort aus alles sehen konnte und keine Angst hatte herunterzufallen. So gingen sie den ganzen Tag bis Daumesdick verlangte, dass sie ihn herunterlassen damit er die Beine etwas ausstrecken kann.
Sie gingen bis es dämmrig wurde und da sagte Daumesdick:
„Hebt mich einmal herunter, es ist nötig.“
„Bleib nur droben, ich will mir nichts draus machen, die Vögel lassen mir auch manchmal was drauf fallen.“ Antwortete der Fremde.
„»Nein, ich weiß auch, was sich schickt, hebt mich nur geschwind herab.“
Der Mann blieb stehen, nahm den Hut ab und setzte den Kleinen auf einen Acker am Weg. Daumesdick nützte die Gelegenheit und versteckte sich. Er schlüpfte in ein Mauseloch.
„Guten Abend, ihr Herren, geht nur ohne mich heim.“ rief er ihnen zu und lachte sie aus, während er im Mauseloch versteckt war.
Die Fremden konnten ihn nicht finden und ärgerten sich. Aber da es bald ganz dunkel war, und sie nicht mehr wussten wo sie ihn suchen sollten, setzten sie ihren Weg fort.
Als Daumesdick merkte dass sie fort waren kroch er aus dem Mauseloch und suchte einen Platz wo er schlafen konnte. Zum Glück fand er ein Schneckenhaus. Kurz bevor er einschlief hörte er zwei Männer vorübergehen die davon sprachen wie sie dem Pfarrer sein Geld und sein Silber stehlen wollen.
„Wie wirs nur anfangen, um dem reichen Pfarrer sein Geld und sein Silber zu holen?“ sprachen die Diebe untereinander.
„Das könnt ich dir sagen.“ rief Daumesdick dazwischen.
„Was war das, ich hörte jemand sprechen.“ antwortete ein Dieb.
In diesem Augenblick kam Daumesdick aus seinem Versteck und zeigte sich.
Sie wunderten sich über seine Grösse und wie er ihnen helfen könnte. Aber der Junge erklärte ihnen, dass er ihnen gerade darum, weil er so klein ist, behilflich sein konnte. Er konnte zwischen den Eisenstäben durchkriechen, ohne dass ihn jemand sieht.
Endlich kamen sie beim Pfarrhaus an und Daumesdick begann lauthals zu fragen, was sie alles aus dem Pfarrhaus haben wollen.
„Wollt ihr alles haben, was hier ist?“ rief der Junge laut.
Sein Geschrei weckte die Magd, die kam um zu sehen was vor sich geht. Die zwei Diebe flüchteten sofort, und Daumesdick fand ein schönes Plätzchen im Heu. Er beschloss dort zu übernachten.
Am nächsten Morgen stieg die Magd schon früh aus dem Bett und packte einen Arm voll Heu um das Vieh zu füttern. Sie packte genau dasjenige worin der kleine Daumesdick lag. Daumesdick wachte erst auf als er schon im Magen der Kuh war. Er rief aus Angst so laut er konnte dass sie der Kuh kein Futter mehr bringen, da sie nicht mehr hungrig ist.
„Ach Gott wie bin ich in die Walkmühle geraten! In dem Stübchen sind die Fenster vergessen.“ rief der Junge.
Die Magd erschrak als sie die Kuh sprechen hörte und lief weg. Sie ging zu dem Pfarrer und sagte ihm, dass die Kuh zu ihr gesprochen hat, was ihr dieser nicht glauben wollte. Sie gingen zusammen in den Stall. Sobald sie in den Stall kamen hörten sie den Jungen rufen, und dachten dass ein böser Geist in die Kuh gefahren ist. Der Pfarrer ordnete an, dass die Kuh sofort geschlachtet wird.
So war es dann auch schlussendlich. Aus dem Kuhfleisch machten sie ein Mittagessen und den Magen warfen sie auf den Mist. Der Junge versuchte sich aus dem Magen zu befreien, aber er schaffte es nicht. Aufeinemal kam ein hungriger Wolf heran und verschlang den ganzen Magen mitsamt dem Jungen.
„Lieber Wolf, ich weiß dir einen herrlichen Fraß.“ sagte Daumesdick.
Er fragte den Wolf ob er immer noch Hunger hatte. Nachdem ihm der Wolf antwortete dass er immer noch hungrig war, sagte er zu ihm dass er weiss wo es Fleisch gibt, und beschrieb ihm das Haus seines Vaters. Der Wolf beeilte sich sofort zu dem Haus, ging in die Vorratskammer, und fraß nach Herzenslust.
Der Wolf konnte nicht wieder fort, da er zuviel gefressen hatte. Daumesdick nützte die Gelegenheit und rief seine Eltern, die schnell wach wurden.
Nachdem sein Vater und seine Mutter in die Vorratskammer kamen, sagte der Vater:
„Bleib dahinten, wenn ich ihm einen Schlag gegeben habe, und er davon noch nicht tot ist, so mußt du auf ihn einhauen, und ihm den Leib zerschneiden.“
Als Daumesdick das hörte begann er zu rufen:
„Lieber Vater, ich bin hier, ich stecke im Leibe des Wolfs!“
Nachdem der Vater den Wolf erblickte holte er eine Sense, und bald war der Junge befreit. Die Eltern waren überglücklich, dass sie ihren Sohn wiederhatten. Der Vater sagte dass er ihn nie wieder fortlassen wird. Sie lebten glücklich bis an ihr Lebensende.
Protagonisten: der Holzhacker, die Frau des Holzhackers, Daumesdick, zwei fremde Männer, die Magd, der Pfarrer, der Wolf
Personenbeschreibung:
Daumesdick – er ist ein sehr schlauer, lustiger und glücklicher Junge, der es dank seiner Klugheit schaffte sich aus vielen Schwierigkeiten zu befreien und seinen Eltern zu helfen. Er bewies, dass die Grösse nicht wichtig ist wenn man etwas erreichen will. Obwohl er klein war, war er zu mehr im Stande als mancher Erwachsene das sein würde. Seine Unvollkommenheit verwandelte er in seine Tugend. Da er die Grösse eines Daumens hatte, konnte er sich überall verstecken und hineinkriechen. Er konnte jemanden behorchen und sich verstecken wo er wollte. Obwohl viele seine Grösse ausnutzen wollten, zogen sie zum Schluss den Kürzeren. Daumesdick war sehr schlau, und mehr als alles liebte er seine Familie. Wegen ihnen erlebte er dieses Abenteuer. Er willigte ein mit fremden Leuten fortzugehen, um dafür Geld zu bekommen und wieder nach Hause zurückzukehren. Charakteristisch für diese Figur ist, dass er sein Schicksal als kleiner Mensch angenommen hat, und deswegen nie jammerte, sondern das Beste daraus machte. So waren er und seine Familie am Ende glücklich.
Holzhacker – war ein guter Mann der zusammen mit seiner Frau davon träumte, dass sie eines Tages Eltern werden. Weil er seine Hoffnung nie verlor, bekamen sie am Ende einen Sohn, den er liebte obwohl er nicht grösser als ein menschlicher Daumen war. Auch er fand sich mit seinem ungewöhnlichen Sohn ab. Der Holzhacker war fleissig und arbeitete sehr viel, aber er hatte nie viel Geld. Er lebte armselig mit seiner Familie, aber sie waren zufrieden. Trotzdem beschloss er seinen Sohn in die weite Welt zu schicken als sich ihm die Möglichkeit bot. Zuerst lehnte er ab, aber nachdem ihn Daumesdick überredete, willigte er ein. Er war sehr besorgt um seinen Sohn als er ging. Er bereute es, dass er ihn gehen ließ und war überglücklich als Daumesdick zu ihm zurückkam.
Die Frau – die Frau des Holzhackers war genauso gütig wie ihr Mann. Sie war eine einfache Frau, der ihr Kind, dass nicht grösser als ein Daumen war, das grösste Glück darstellte. Sie war auch sehr fleissig. Sie arbeitete im Haus und half ihrem Ehemann wo sie nur konnte. Sie konnte aus wenig viel machen. Sie war sehr traurig darüber dass sie keine Kinder hatten, und als sie endlich Daumesdick bekamen, war er ihr ganzer Stolz. Sie war sehr besorgt um Daumesdick als er fortging, und war froh als er unverletzt zurückkehrte. Sie war unglücklich als er fort war, und fand ihre innere Ruhe erst wieder als die ganze Familie wieder beieinander war.
Die fremden Männer – sind als wahre Händler beschrieben, für die nur Geld zählt. So sahen sie in Daumesdick kein Kind, sondern eine Möglichkeit die grösste Attraktion in der Stadt zu werden. Sie boten dem Holzhacker Geld für seinen Sohn an, als ob er ein Gegenstand, und nicht ein Mensch ist. Sie wollten Daumesdick für ihre Zwecke ausnutzen. Aber Daumesdick trickste sie aus. Sie versuchten ihn wieder einzufangen, aber das gelang ihnen nicht, da Daumesdick sich wegen seiner Grösse gut verstecken konnte.
Die Diebe – sind als Menschen beschrieben denen nichts außer das Materielle zählt. Sie sind bereit alles zu tun, um zu bekommen was sie wollen. Sie sind verdorben und denken nur an ihr eigenes Wohlbefinden.
Die Magd – ein einfaches Mädchen das bei einem Pfarrer lebt.
Der Wolf – ist als unersättliches Tier beschrieben, dass nur Fressen im Kopf hat.
Brüder Grimm Biografie
Die Brüder Jacob und Wilhelm Grimm sind eine der berühmtesten deutschen Märchenautoren. Nach der Veröffentlichung der Sammlung „Kinder – und Hausmärchen“ sind sie berühmt geworden. Die Sammlung wurde 1812 das erste Mal veröffentlicht. Das zweite Band wurde zwei Jahre später, 1814, veröffentlicht.
Jacob Ludwig Karl ist der ältere Bruder, geboren 1795, der jüngere Bruder ist Wilhelm Karl Grimm, geboren 1805 in Hannau, in der Nähe von Frankfurt. Ihre Kindheit verbrachten sie in der kleinen Stadt Steinau. Sie besuchten zuerst das Friedrichsgymnasium, und dannach die Universität in Marburg. Beide Brüder beschäftigten sich mit mit Philologie und Linguistik.
Bald erwekte das Erforschen und Sammeln von deutscher Volksliteratur ihr Interesse. Nach dem Tod ihrer Mutter, beginnnt Jacob als Bibliothekar zu arbeiten. Wilhelm und Jacob widmen sich immer dem Sammeln von Märchen und Sagen die mündlich überliefert wurden.
Neben dem Erforschen von Volksgeschichten, waren Jacob und Wilhelm auch politisch engagiert. In der Zeit zwischen 1837 und 1841 bekamen sie Gesellschaft von fünf Kolegen von der Universität in Göttingen. Für eine Streitschrift wegen Verfassungsbruch gegen den König Ernst August I. von Hannover, wurden sie als Göttinger Sieben bekannt. Der König verwies sie von der Universität.
Drei Jahre verbrachten sie im Exil in Kassel, bis sie der preußische König Friedrich Wilhelm IV. nach Berlin holte. Gleich nach ihrer Ankunft engagierte sie der König das Buch „Deutsches Wörterbuch“, bestehend aus 33 Bändern, 84kg schwer, zu verfassen. Das Wörterbuch representierte das Schöpfen der modernen deutschen Sprache, das auch heute als Richtlinie gilt, wenn deutsche Etymologie gefragt ist. An dem Wörterbuch arbeiteten die Brüder Grimm bis zu ihrem Tod.
In Berlin lebten sie 20 jahre. In dieser Zeit veröffentlichten sie „Kleinere Schriften“ und anschliessend die erste Auflage von „Geschichte der deutschen Sprache“.
Man geht davon aus, dass Jacob die hochdeutsche Lautverschiebung, bekannt als Grimms law erkannt hat. Als erstes bemerkte sie der Philologe Rasmus Christian Rask. Dieses gilt als die Erstentdeckung der Lautverschiebung.
Wilhelm verstarb 1859, und sein älterer Bruder Jacob vier Jahre später.
Das erste Band mit Geschichten veröffentlichten sie 1812. Es enthielt 86 Geschichten. Durch die Neuauflagen wuchs es über den Zeitraum von vierzig Jahren auf über 200. Die bekanntesten Märchen der Gebrüder Grimm sind: „Die goldene Gans“, „Aschenputtel“, „Hänsel und Gretel“, „Der Wolf und die sieben jungen Geißlein“ und viele andere.
2005 hat die UNESCO ihre Sammlung Kinder – und Hausmärchen in das Register des Weltdokumentenerbes aufgenommen.