„Der kleine Prinz“ ist ein modernes Märchen. Die Erzählung ist mit Illustrationen des Autors versehen. Obwohl die Handlung erfunden und imaginär ist, sind die Figuren real. Der Autor hat mittels dieser Geschichte die Probleme der modernen Zeit dargestellt.
Er erzählt vom Mangel an Liebe, dem Finden der Liebe, der Entfremdung der Menschen und der Einsamkeit. Es dreht sich alles um den Sinn des Lebens. Die Geschichte kann man als Allegorie, sozusagen als übertragene Bedeutung, verstehen. Diese übertragene Bedeutung, die die ganze Erzählung durchdringt, bringt uns zur Pointe der Geschichte.
Die Botschaft des Autors kann jeder für sich selbst interpretieren. Abhängig von Alter, Erfahrung, Bildung und Reife des Einzelnen kann das Werk ganz unterschiedlich verstanden werden. Aus dem Text können eine Unmenge an Botschaften und Bedeutungen herausgelesen werden.
Diese wunderschöne Geschichte wurde in einfacher Sprache geschrieben, jedoch birgt sie viele Aussagen und Ideen. Vor allem ist dies eine Geschichte für Erwachsene, die verstehen wollen, wie Kinder die Welt und die Menschen auffassen.
Das Märchen erzählt von der menschlichen Habgier und dem Streben nach Macht. Der Prinz begegnet auf seiner Reise mehreren Menschen, von denen Jeder auf seinem eigenen Planeten lebt. Sie möchten mächtig, geschäftig und bedeutend erscheinen. Während sie hohen Wert auf das Äußere und die Form legen, haben sie den Sinn für das Wesentliche – die Liebe, verloren.
Der kleine Prinz hat viel von seinem Freund, dem Fuchs, gelernt. Es ist wichtig sich um Andere zu bemühen, alles aus Liebe zu tun. Auch wenn wir wegen Liebe weinen, werden diese Tränen uns lieb sein. Wenn wir Liebe erleben können, werden wir glücklich. Das, was dem Menschen unsichtbar ist, ist das Wichtige.
Durch die Gefühle die er für die Rose hatte, erkannte der kleine Prinz, was Liebe ist und was sie bedeutet. Die Mühen die wir uns für jemanden machen, und die Verantwortung die wir fühlen, sind Liebe. Am Ende wurde sich der kleine Prinz dessen bewusst. Er erkannte, dass er sterben musste um zu seiner geliebten Rose zurückzukehren.
In der heutigen Zeit des „leeren Prunks“, in der man nur auf seine Bequemlichkeit und den eigenen Spaß bedacht ist, sind solche Botschaften von höchstem Wert.
Die Sprache ist klar und einfach und daher ist der Gedanke den uns der Autor vermitteln möchte, umso deutlicher.
Genre: Märchen
Zeit: unbestimmt
Ort: die Wüste Sahara, einige Asteroiden im Weltall
Diese Geschichte hat die typischen Merkmale eines Märchens. Handlungsort- und Zeit sind nicht klar definiert. Obwohl die Sahara als Handlungsort genannt wird, hat der Autor diesen Ort nur als zwei schräge Linien gezeichnet. Deshalb könnte dieser Ort auch als Symbol für „die Wüste“ unseres Lebens stehen. Unser trostloses Leben ohne eigentlichen Sinn und Bedeutung.
Auch die Zeit der Handlung ist nicht eindeutig bestimmt. Sie hat nur für das menschliche Aufwachsen eine Bedeutung. Der Autor spielt ab und zu mit der Handlungszeit. Er erwähnt, dass sich ein Ereignis vor sechs Jahren abspielte, was dem Leser nichts sagt, da der Zeitraum unbestimmt ist. Ebenso schreibt er, dass sich der kleine Prinz vor einem Jahr auf der Erde befand und diese am Jahrestag seiner Ankunft verlassen hat.
Der ganze Stil führt dahin, dass diese Geschichte zeitlos und allgegenwärtig ist.
Zusammenfassung
Der Autor beginnt die Geschichte mit einem Erlebnis aus seiner Kindheit. Er hatte eine Riesenschlange gezeichnet, worauf er sehr stolz war. Aber, was daraufhin passierte, konnte er nicht glauben. Kein Erwachsener erkannte die Riesenschlange in der Zeichnung, alle sahen bloß einen schlichten Hut. Enttäuscht von den Reaktionen, machte er noch eine Zeichnung, diesmal mit einem Elefanten im Inneren der Schlange. Nach der zweiten Zeichnung haben ihm viele geraten das Zeichnen aufzugeben.
Der Autor entschied sich dazu, einen anderen Beruf auszuüben. Er wurde Pilot und entschloss sich, die Welt zu bereisen. So lernte er viele Menschen kennen und wurde immer erneut enttäuscht, denn alle denen er seine Zeichnung zeigte, sahen nur einen Hut.
Alles begann sich zu ändern als er mitten im Flug eine Panne hatte und ganz allein, meilenweit entfernt vom nächsten Ort, sein Flugzeug reparieren musste. Nach der ersten schlaflosen Nacht wurde er von der zarten Stimme eines goldhaarigen Jungen geweckt. Der Kleine schien weder verloren, noch hungrig oder verängstigt zu sein. Er wünschte nur, dass ihm der Pilot ein Schaf im Sand zeichne.
Der Pilot war verwirrt, weil er nur zwei Zeichnungen machen konnte. Daher entschloss er sich die Riesenschlange zu zeichnen. Er war sehr überrascht als der Junge ihm erklärte, dass er keinen Elefanten in einer Riesenschlange wollte, denn der Elefant sei zu groß und die Riesenschlange zu gefährlich. Der Junge betonte, dass auf seinem Planeten alles klein ist und der Pilot nochmals versuchen sollte, ein Schaf zu zeichnen.
Doch nach einigen Zeichnungen, die der Junge ablehnte, weil er meinte, dass es kein Schaf sei, fing der Pilot an, seine Geduld zu verlieren. Er hatte es eilig sein Flugzeug zu reparieren. Deshalb zeichnete er ihm eine Kiste und behauptete das Schaf befände sich darin. Der Junge war begeistert und meinte diese Zeichnung wäre genau das was er sich vorgestellt hatte. Danach stellte sich der Junge dem Piloten vor.
Der Pilot nahm zur Kenntnis, dass der Prinz von einem anderen Planeten kam, dem Asteroiden B 612, der nur etwas größer als der Prinz selbst war. Aus Gesprächen mit dem Prinzen erfuhr er über seinen Planeten, die Reise und die Ankunft auf der Erde. Am dritten Tag erzählte ihm der Prinz von den Affenbrotbäumen, deren Samen seinen Planeten kontaminiert haben. Da sie eine große Gefahr für seinen Planeten darstellten, wünschte sich der kleine Prinz ein Schaf, damit es die Samen auffraß.
Am vierten Tag erfuhr der Pilot, dass der Prinz Sonnenuntergänge liebte und sie oft auf seinem Planeten beobachtete. Am fünften Tag gab der Prinz zu, dass es dort eine Blume gibt. Er befürchtete, das Schaf würde sie fressen. Daher versprach der Pilot, dem Schaf einen Maulkorb zu zeichnen.
Obwohl es viele Blumen auf dem Planeten des kleinen Prinzen gab, gestand er, dass eine ganz bestimmte Blume ihm die liebste war. Es war eine Rose, die von ihm Pflege und Schutz verlangte. Das war der Grund, warum er weggegangen ist – weil er nicht begreifen konnte was von ihm erwartet wurde. Jetzt, weit entfernt von seiner Rose, wurde ihm klar, wie wichtig sie für ihn war.
Für die Flucht nutzte er den Zug wilder Vögel und brachte vorher seinen Planeten in Ordnung. Er glaubte er würde nie wieder zurückkehren.
Auf dem fünften Planeten lernte er einen Laternenanzünder kennen. Hier dauerte der Tag nur eine Minute lang und der Planet war winzig klein. Deswegen setzte der Prinz seine Reise fort. Auf dem sechsten Planeten begegnet der Prinz einem Geografen. Dieser interessiert sich nicht für die Rose da sie vergänglich ist. Enttäuscht reist der Prinz weiter zum Planeten Erde.
Zuerst war er in einer Wüste in Afrika. Das erste Wesen, dem er begegnete, war eine Schlange. Sie erklärte ihm wie mächtig sie ist. Jeder den sie berührt kehrt dorthin zurück wo er hervorgegangen ist. Der Prinz staunte über das rätselhafte Gespräch und ging weiter ohne einen einzigen Menschen zu treffen. Die Erde machte keinen guten Eindruck auf ihn.
Auf seinem Weg traf er auf einen Garten voller Rosen, was ihn traurig stimmte, dann auf einen Fuchs, der verlangte von ihm gezähmt zu werden. Durch die Unterhaltung mit dem Fuchs verstand der Prinz, was Freundschaft bedeutet, und dass sich die Menschen nicht genug Zeit für Freunde nehmen. Ihm wurde der Wert seiner Rose bewusst. Er ging zurück zu dem Rosengarten, verabschiedete sich und gestand, dass seine Rose für ihn ganz besonders sei, weil sie seine Freundin ist.
Beim Abschied verrät ihm der Fuchs ein Geheimnis. „Man sieht nur mit dem Herzen gut, das Wesentliche ist für die Augen unsichtbar. Man muss Verantwortung tragen für das was man sich vertraut macht. Das haben die Menschen vergessen“.
Am achten Tag mangelt es dem Piloten an Wasser, und er geht mit dem Prinzen auf die Suche nach einem Brunnen. Als er den Jungen auf Händen trägt, begreift der Pilot, warum dieser für ihn so wertvoll und einzigartig war – der Junge war seiner Blume treu.
Endlich finden sie einen Brunnen, und trinken gemeinsam Wasser. Dadurch wird die Bindung zwischen ihnen noch mehr gestärkt. Der Piloten wird bewusst, dass der Prinz auf seinen Planeten zurückkehren möchte. Der Prinz sagt dem Piloten, er solle zurückgehen und seinen Motor reparieren. Als der Pilot wiederkommt, sieht er den Prinzen mit der Schlange sprechen. Diese bittet den kleinen Prinzen zur Absturzstelle zurückzugehen. Dort würde sie ihm den tödlichen Biss verabreichen.
Der Prinz freute sich, dass der Pilot wieder nach Hause fliegen konnte. Auch er selbst konnte es kaum noch erwarten zu seiner Rose zurückzukehren.
Der Biss der Schlange war nichts als ein gelber Blitz an seinem Knöchel. Dann fiel er sachte in den Sand. Sein Geschenk an den Piloten waren zahlreiche Sterne am Himmel, die ebenso wie der kleine Prinz, immer lächelten wenn man sie anschaute.
Personenbeschreibung
Der kleine Prinz ist die Hauptfigur der Geschichte. Er kommt aus dem Weltall auf die Erde um etwas Neues zu lernen und zu entdecken. Eine Rose hat ihn aus dem Weltall vertrieben. Er beginnt eine Reise durch das Weltall, um sich selbst, die Menschen und den Sinn des Lebens besser zu verstehen. Der Autor hat ihn nicht beschrieben, aber man erfährt sein Aussehen durch die Illustration im Buch. So stellt man fest, dass es sich um einen goldhaarigen Jungen handelt, der sich als Prinz kleidet und ein Schwert in der Hand trägt. Er sieht nett und sympathisch aus, und ist ehrlich wie alle Kinder. Er reist durch das Weltall, um die Wahrheit über sich selbst und die Menschheit zu erfahren und Antworten auf die Fragen, die ihn plagen, zu bekommen.
Er lernt verschiedene Geschöpfe kennen und betrachtet sie durch seine neugierigen, schuldlosen Augen, immer nach dem Sinn ihres Daseins suchend. Die Wertmaßstäbe aus seiner Welt unterscheiden sich von denen der Welt in der er sich auf einmal befindet. Er ist ein einfaches Wesen, und der einzige Sinn des Lebens für ihn sind Reinheit, Einfachheit und Liebe. Er sagt uns, dass wir mit unwichtigen Dingen überlastet sind. Er ist einer Blume treu, und liebt sie trotz aller Umstände. Durch die gesamte Handlung wird uns der Wert der Liebe und Freundschaft nahegelegt. Für viele bleibt Liebe ein Geheimnis, weil es ihnen nicht gelingt, sie zu entdecken. Das ist aber das Einzige, was auf dieser Welt wichtig ist, und dieser kleine, zerbrechliche Junge hat sie erfahren. Er ist, wie alle Kinder, einfach, ehrlich, neugierig und gibt seinen Wunsch nicht auf. Er kennt die Regeln des schönen Benehmens. Am Ende begreift er, was Liebe, aber auch Sterben, bedeutet. Er akzeptiert den Tod, der ihn zu seiner Rose zurückbringen wird. Aber er vergisst auch seinen Freund nicht, dem er die Sterne als Erinnerung schenkt.
Antoine de Saint-Exupery Biografie
Antoine de Saint-Exupery wurde am 29. Juni 1900 in Lyon geboren. Seine Familie zählt zu den ältesten Adelsfamilien Frankreichs. Er war französischer Schriftsteller und Flieger, auch als „Saint-ex“ bekannt. Berühmt wurde er mit mit dem Werk „Der kleine Prinz“, das erstmals 1943 veröffentlicht wurde.
Er macht eine Ausbildung als Flugzeugmechaniker und absolviert eine Pilotenausbildung indem er Privatstunden nimmt. In den 20ern arbeitet er als Pilot im nördlichen Teil Afrikas. Für seine Rettungsarbeiten erhielt er die höchste Auszeichnung die in Frankreich für Zivilisten vergeben werden kann (Chevalier de Legion d´Honneur). In den 30er Jahren arbeitet er in Südamerika, unter anderem als Werbebeauftragter auf Vortragsreisen.
Während des Zweiten Weltkrieges fliegt er als französischer Militärpilot. Am 31. Juli 1944 startet er zu seinem letzten Aufklärungsflug von Korsika in Richtung Südküste Frankreichs . Von dort kommt er nicht zurück. Man vermutet, dass er abgeschossen wurde.
Einige seiner Romane und Erzählungen wurden veröffentlicht, z. B. „Nachtflug“, „Wind, Sand und Sterne“ (franz. Terre des Hommes ) und „Flug nach Arras“ (franz. Pilote de guerre ). In seinen Werken erzählt er von der Größe des Menschen, der Kraft, dem Wunsch nach Wahrheit, der Selbsterkenntnis und der Welt, in der wir leben.
„Der kleine Prinz“, sein bekanntestes Werk, verinnerlicht auf originelle Art und Weise das menschliche Bedürfnis an Nähe, Freundschaft und Liebe. In dem Werk spricht der Autor über Einsamkeit, Oberflächlichkeit, Streben nach Macht und andere wichtige Probleme unserer Zeit.