Das Buch „Emil und die Detektive“ ist ein bekannter Kinderroman des deutschen Schriftstellers Erich Kästner. Veröffentlicht wurde er 1929 und ist seither einer der beliebtesten Lesestoffe für Kinder auf der ganzen Welt.
Der Roman beginnt mit einem Unterkapitel in dem beschrieben wird, warum sich die Handlung des Romans in einer Stadt abspielt, und warum er über das Leben von Kindern erzählt, und nicht über ungewöhnliche Figuren und fernen Reisen. Das ist sehr ungewöhnlich für Kinderromane die in dieser Zeit veröffentlicht wurden. Aus diesem Grund gehen viele davon aus, dass dieses Buch der Startschuss für die neue Richtlinie der Kinderliteratur war, die sich bis zu dem Zeitpunkt mit unrealistischen Figuren und Orten (Elfen, Zauberer, Hexen) befasste. Diese Geschichte spielt in einer Stadt, und ihre Figuren sind Kinder die wir in jeder Siedelung, oder in jedem Stadtteil treffen können.
Obwohl der Autor den Roman geschrieben hat, um in erster Linie Kinder zu unterhalten, versucht das Buch auch belehrend zu sein. Es erzählt über Gut und Böse, über Fleiß, Ehrlichkeit und Edelmütigkeit. Das Werk erreichte sehr hohe Popularität, weil sich die Leser in den Figuren und der Handlung wiedererkennen können. Es zeigt, dass die Kindheit von sich aus viel Spannung mit sich bringt, und das wir keine mystischen Geschöpfe benötigen um ein grosses Abenteuer zu erleben. Obwohl das Werk für Kinder geschrieben wurde, enthält es auch eine Nachricht für Erwachsene, und zwar die, dass man Kinder nicht für unfähig halten soll. Sie sind intelligent genug um die Wahrheit ans Licht zu bringen, und dass sie in grossen Gruppen stark genug sind um ein Verbrechen aufzudecken.
In dem Roman werden alle Figuren vorgestellt. Sie werden durch tolle Zeichnungen verbildlicht, und durch Beschreibungen genauer erklärt. Die Figuren sind Kinder welche die typischen Charaktereigenschaften von verschiedenen Menschen haben. Unter ihnen gibt es tapfere, einfallsreiche, intelligente und sehr starke Kinder. Sie alle haben Qualitäten, aber auch schlechte Eigenschaften, die sie aber auch nützen. Die einzige weibliche Figur ist ebenfalls revolutionär. Sie ist nicht nur ein Mädchen das lieb und nett ist, sondern sehr gewandt, klug und tapfer, genauso wie es auch ein Junge sein kann. Obwohl die Jungs am Anfang denken dass sie unfähig und unwichtig ist, da sie ein Mädchen ist, beweisst sie, dass sie manchmal einfallsreicher und genauso tapfer ist.
Das Buch ist ein realistischer Roman, in dem die Kindheit eines Jungen beschrieben ist.
Genre: Realistischer Roman
Zeit: Sommer (die neunziger Jahre des letzten Jahrhunderts)
Ort: Neustadt und Berlin(Strassen, Züge, Straßenbahn, Park, Cafes)
Thematik: das Auffinden des Diebes der Emil das Geld gestohlen hat
Deutung: Mit der Hilfe von guten Freunden kann jedes Problem gelöst werden.
Zusammenfassung
Emil ist ein fleißiger und eifriger Schüler, der Beste in seiner Klasse. Er lebt in einer kleinen Stadt, in Neustadt in Deutschland. In dem Alter von fünf Jahren hat er seinen Vater verloren, und wächst alleine mit seiner Mutter auf. Sie waren nicht reich, aber sie lebten gut und ehrlich. Seine Mutter arbeitete als Friseurin. Oft sprang er ihr bei der Arbeit ein und half beim Haarewaschen. Er half seiner Mutter wo er nur konnte. Ausser im Geschäft ging er ihr auch zu Hause zur Hand, wenn sie krank war und nicht kochen, waschen und putzen konnte.
Obwohl Emil brav, fleißig, und ein ausgezeichneter Schüler war, liebte er wie jedes andere Kind Abenteuer. Einmal gingen er und seine Freunde zu dem Denkmal des Grossherzogs Karl, und setzten ihm einen Filzhut auf. Sie stemmten Emil hoch, und er malte dem Grossherzog einen Schnurrbart und eine rote Nase. Während Emil noch mit dem Zeichnen beschäftigt war, kam der Wachtmeister Jeschke, und sie rannten alle davon. Doch Emil befürchtete, dass er ihn gesehen hatte.
Die Schule ist zu Ende und die Schulferien haben begonnen. Die Mutter schickt Emil nach Berlin zu Ihrer Schwester, die dort mit ihrem Ehmann und ihrer Tochter mit dem Spitznamen Pony lebt. Bei ihnen lebt auch die Grossmutter von Pony und Emil. Die Mutter schickte der Oma etwas Geld als kleine Unterstützung mit, und Emil bekam noch zwanzig Mark Taschengeld.
Auf dem Weg zum Bahnhof, gab die Mutter Emil Ratschläge wie er sich auf der Fahrt und bei dem Besuch bei den Verwandten verhalten sollte. Sie ermahnte ihn gut auf das Geld aufzupassen damit er es nicht verliert. Auf dem Weg trafen sie den Wachtmeister Jeschke, und Emil wurde Bange zu Mute, weil er Angst hatte dass er vielleicht etwas über das Denkmal erwähnen würde. Aber er hatte Glück.
Emil steigt in den Zug und das Abenteuer beginnt! Nach einigen Haltestellen bleibt Emil alleine mit einem Herren im Coupé, der sich als Herr Grundeis vorstellt. Emil bemerkte dass der Herr einen steifen Hut hatte, durch den er noch strenger und geheimnisvoller wirkte. Emil gefiel der Herr garnicht, und er ging sofort auf die Toilette um sein Geld gut zu verstecken. Er fand eine Nadel die er in seinem Jackettkragen hatte, und steckte das Geld an seinem Anzug fest.
Als er ins Coupé zurückkam, bemerkte er dass Herr Grundeis eingeschlafen war. Er setzte sich, und versucht nicht einzunicken. Aber seine Augen fielen zu…
Emil schläft ein und träumt wie er beim Bemalen des Denkmals erwischt wird, und wie von ihm verlangt wird, dass er alle Mitbeteiligten verrät. Emil will seine Freunde nicht verraten und flüchtet. Alle wollen ihn fangen und sind ihm auf den Fersen. Emil erschreckt so, dass er schweissgebadet aufwacht.
Als er aufwacht ist der Herr mit dem steifen Hut verschwunden. Aber auch Emils Geld war verschwunden. Emil bekommt Angst, und macht sich Gedanken darüber, was er jetzt machen soll. Die Mutter bemühte sich so sehr das Geld zu sparen, und jetzt war es weg.
Emil hört wie der Zug an einer Haltestelle stehen bleibt. Er steckt seinen Kopf durch das Fenster in der Hoffnung den Herren mit dem steifen Hut zu erblicken, und da sah er ihn, den Mann mit dem steifen Hut. Eilig steigt er aus dem Zug und verfolgt den Mann. Die Grossmutter und Pony warten in der Zwischenzeit an dem abgemachten Ort auf Emil, dieser kommt aber nicht. Sie gingen nach Hause und kamen wieder als der nähste Zug eintraf, aber Emil war nirgends zu sehen. Damals gab es noch keine Telefone, und so konnten sie Emils Mutter nicht fragen, ob er überhaupt abgereist war.
Während Emil den Verdächtigen verfolgt, trifft er einen Jungen namens Gustav. Gustav ist jemand Besonderes, weil er immer eine Hupe in seiner Hosentasche trägt. Er wird im Unterkapitel des Romans vorgestellt. Emil erzählt ihm seine Geschichte und er beschliesst ihm zu helfen. Er trommelt ein dutzend Kinder zusammen, und sie gehen auf die Suche nach Herrn Grundeis, der Emil das Geld gestohlen hat.
Zusammen hecken sie einen Plan aus. Jeder der Detektive bekommt eine Aufgabe. Sie müssen unbedingt Emils Geld zurückbekommen und darum müssen sie den Dieb bestehlen. Aber eine Frage beschäftigt sie, wenn sie ihn bestehlen, sind sie dann auch Diebe?
Die Arbeit der Detektivbande setzt sich fort. Sie verfolgen ihr Zielobjekt bis zum Hotel und erfahren wo er sein Zimmer gemietet hat. In der Zwischenzeit hat sich Emil bei seiner Grossmutter gemeldet, und gesagt, dass er sich etwas verspäten wird, damit sie sich keine Sorgen macht. Die Nachricht bekommt auch seine Cousine Pony, die kurz zu der Detektivbande stösst, und dann doch wieder nach Hause geht, weil so eine Arbeit nicht angemessen für ein Mädchen ist.
Am gleichen Abend, um 10 Uhr bemerken sie einen Liftboy. Als sie besser hinsahen, sahen sie dass es Gustav mit der Hupe war. Er hatte sich mit dem richtigen Liftboy angefreundet, ihm die ganze Geschichte erzählt, und da hat der Liftboy ihm seine Uniform geliehen. Gustav hat sich in den Liftboy verkleidet und verfolgte denn Herrn mit dem steifen Hut. Er erfuhr dass dieser ein Wecken um 8 Uhr am Morgen bestellt hatte.
Die Bande macht einen Plan und verabredet ein Treffen um 8 Uhr morgens. Am nächsten Tag geht alles nach Plan. Sie treffen sich alle, und 100 Kinder umzingeln das Hotel, um vorbereitet zu sein, wenn der Dieb das Hotel verlässt. In dieser Aktion macht auch Pony, Emils Cousine mit.
Die Bande verfolgt den umzingelten Verdächtigen durch die ganze Stadt, und da beginnt der Dieb sich vernünftig zu verhalten. Er geht in die Bank und nimmt Emils gestohlene Geldscheine heraus. Alle bemerken, dass die Scheine immer noch Löcher von der Nadel mit der sie durchstochen wurden hatten, weil sie Emil so versteckt hatte.
Die Polizei kommt und Emil erzählt ihnen im Polizeipräsidium die ganze Geschichte, und warum er nicht gleich die Polizei gerufen hatte. Er hatte Angst, dass sie ihn wegen dem Bemalen des Denkmals verhaften würden. Die Polilzei vergab ihm alles.
Emil kommt auf die Titelseite der städtischen Zeitung, und später erfährt er, dass der gefangene Dieb ein grosser Verbrecher ist, der schon in vielen Überfälle gemacht hatte. Emil bekommt eine Belohnung in der Höhe von tausend Mark und beschliesst mit dem Geld seiner Mutter einen warmen Mantel und einen Fön zu kaufen.
Die Mutter kommt nach Berlin, und um das glückliche Ende zu feiern, wird ein Fest gemacht.
Protagonisten: Emil, die Jungen, Emils Mutter, Gustav, Grundeis-der Mann mit dem steifen Hut, Pony, Grossmutter, Herr Kästner, kleine Dienstag, Petzhold
Personenbeschreibung
Emil Tischbein – ist die Hauptfigur in dem Roman. Er ist ein bisschen älter als zehn, und das erfahren wir, als er sagt dass er in die Realschule geht. Sein Vater starb als er nur fünf Jahre alt war, und seit dem lebt er mit seiner Mutter in Neustadt. Sie leben schlicht, und seine Mutter muss sehr viel arbeiten. Emil hilf ihr bei allem, er ist aufmerksam und liebevoll, voller Verständnis und gerecht. Neben seiner Fleißigkeit zu Hause, ist er auch noch ein ausserordentlich guter Schüler. Er ist der Beste in seiner Klasse. Er ist tapfer und kann seine Angst kontrollieren. Das einzige an dem wir erkennen können dass er kein „Heiliger“ ist, ist dass er in einigen Lausetaten seiner Freunde mitmacht. Aber er hat solche Gewissensbisse wegen dem, dass ihm ein Stein vom Herzen fällt als er es zugibt. Als er nach Berlin kam, war er begeistert von der Stadt. Trotzdem konnte er sich nicht vorstellen dort zu leben. Bis zum Ende des Romans bleibt die Figur Emil pozitiv, und ein Sohn den man sich nur wünschen kann.
Emils Mutter – liebevoll, fleißig und aufopfernd. Mit ihrem unaufdringlichen und vernünftigen Verhalten führte sie ihren Sohn auf den richtigen Weg, so dass er ein guter Junge geworden ist.
Grundeis (der Mann mit dem steifen Hut) – Emils Mitreisender aus dem Zug. Er erzählte die ganze Zeit viel Unsinn und Witze, trotzdem konnte Emil nicht wissen ob er gut der böse war. Als Emil einschlief nutzte er die Gelegenheit und bestahl ihn. Später erfährt man, dass er einen Banküberfall gemacht hat. Am Ende kommen wir zu dem Schluss dass er ein Dieb und böse ist.
Gustav – ist der Anführer der berliner Bande die den Dieb sucht, er ist der Junge mit der Hupe. Grossherzig und ein richtiger Abenteurer. Während der Verfolgung verrichtete er einige wichtige Aufgaben. Er liebt das Leben in einer grossen Stadt, und kann sich das Leben in einer Kleinstadt nicht vorstellen.
Kleiner Dienstag – der Junge der während der Verfolgung die Aufgabe erhielt, neben dem Telefon zu sitzen, weil er einer der Wenigen war, die zu dieser Zeit ein Telefon besaßen. Er war nicht begeistert darüber. Er wäre lieber mit den anderen Jungs in der Stadt herumgeeilt, aber damit die Bande ihre Aufgabe erfolgreich meistern konnte, beschloss er zwei Tage neben dem Telefon zu verbringen.
Petzhold – der Junge der seine Interessen (Neugier) vor die Interessen der ganzen Detektivbande setzte. Darum musste er zum Schluss auch die Folgen tragen.
Pony – Emils jüngere Cousine. Sie lebt in Berlin, und fährt die ganze Zeit auf ihrem kleinen Fahrrad herum. Wo sie auftaucht verbreitet sie gute Stimmung. Sie ist der Schöpfer von grossen Ideen, und eine sehr grosse Hilfe bei der Verfolgung. Viele Aufgaben erledigte sie selber, was sehr nützlich für das Einfangen des Diebes war.
Erich Kästner Biografie
Erich Kästner ist am 23. Februar 1899 in Dresden, Deutschland geboren. Er hat den Titel „einer der besten Kinderbuchautoren Deutschlands“.
Er besuchte die Universität in Berlin und Leipzig. Dort studierte er Germanistik und romanische Sprachen. Später wurde er Doktor der Philosophie.
Sein grosser Wunsch war es Lehrer zu werden, aber er beschäftigte sich mit Literatur und Journalismus. Er war ein Romanschriftsteller, Drehbuchautor, Theaterautor und ein lyrischer Dichter.
Weltweiten Ruhm erlangte er, als er anfing Kinderbücher zu schreiben. Das Buch „Emil und die Detektive“ war sein erstes Buch, dass er im Alter von nur 29 Jahren schrieb. Es ist auf viele Sprachen übersetzt worden. Nach der Vorlage des Buches wurden auch Filme gedreht.
Einige seiner bekannten Romane sind: „Das fliegende Klassenzimmer“, „Pünktchen und Anton“, „Emil und die drei Zwillinge“, „Das doppelte Lottchen“.
Er ist der Besitzer vieler grosser internationaler literarischer Auszeichnungen. Gestorben ist er am 29. Juli 1974.