„Fahrenheit 451“ ist ein dystopischer Roman von Ray Bradbury und stammt aus dem Jahre 1953. Das Buch handelt von einer fernen Zukunft, in der man Bücher verbrennt und die Feuerwehr den Auftrag hat, alle Bücher, die sie finden kann, zu verbrennen. In dieser Zukunft wird das Wissen kontrolliert. Damit das Volk nicht an seiner Regierung zu zweifeln beginnt, werden alle veröffentlichten Informationen zensiert und verharmlost.
Das Fernsehen ist ebenso kontrolliert und führt die Leute durch ihren Alltag. Da Bücher freies Denken fördern und dem Leser die Möglichkeit geben zu wählen, was er lesen möchte, werden sie nach und nach entsorgt. Zunächst wurden sie zensiert, dann aus den Schulen geholt und schließlich wurden die kritischsten Bücher zerstört. Dies führt zur Einnahme und letztendlichen Verbrennung aller Bücher. Die Leute glauben zunächst, das würde lediglich den intellektuellen Spielraum eingrenzen, doch tatsächlich ist es eine sehr einfache Methode, die Massen zu kontrollieren.
Der Held der Geschichte, Guy Montag, sucht nach Antworten. Er möchte mehr über sein Leben erfahren. Durch die wenig geistfordernde tägliche Arbeit ist bisher noch niemand auf solche Fragen gekommen – geschweige denn auf deren Antworten. Sie haben keinen Einblick in das Leben ihrer Mitmenschen und interessieren sich für nichts, außer für die Moderatoren, die sie im Fernsehen verfolgen. Die Fernseher wurden auf drei Wände vergrößert und sind nun interaktiv.
Als Feuerwehrmann ist Guy damit beauftragt, Bücher zu vernichten, doch nachdem er ein Mädchen aus der Nachbarschaft kennenlernt, beginnt er die Gründe seines Auftrags zu hinterfragen. Er fängt an zu lesen und seine Welt verändert sich. Am Ende des Buches haben Bomben den Großteil der Menschheit ausgelöscht und die Welt steht vor einem, hoffentlich besseren, Neuanfang.
Wir glauben wohl, dieses Buch sei absolut surreal – bis zu dem Moment, wenn wir neben Leuten sitzen, mit denen wir nicht sprechen, sondern nur Nachrichten schicken. Wir würden unsere Fernseher auf unseren Mobiltelefonen mit herumtragen und riesige Fernsehgeräte würden unsere Häuser zieren. In einem Essay schrieb Ray Bradbury 1982: „Die Leute wollen, dass ich die Zukunft voraussage, wo es doch genau das ist, was ich zu vermeiden suche.“
Zusammenfassung
„Fahrenheit 451“ von Ray Bradbury beginnt in der Zukunft. Handlungsort ist eine kleine Stadt in den Vereinigten Staaten von Amerika. Viele Dinge sind verboten. Bücher und Spaziergänge sind zwei davon. Guy Montag ist ein Feuerwehrmann und ziemlich stolz auf seinen Beruf. Seine Uniform besteht aus einem Helm und einer edlen schwarzen Uniform mit einem Salamander-Emblem auf dem Arm und einem Gipfel mit einem Phönix auf seiner Brust. In dieser Zukunft löschen Feuerwehrmänner keine Brände, sie verbrennen Bücher.
Eines Abends auf dem Heimweg bemerkt er eine Person, die an der Straße entlangspaziert. Das darf nicht sein, darum interessiert es ihn. Es ist das erste Mal in seinem Leben, dass er etwas anders und interessant findet. Er sieht, dass es ein Mädchen ist, und hält an um mit ihr zu sprechen. Von da an ändert sich sein Leben für immer. Das Mädchen ist erst siebzehn Jahre alt und heißt Clarisse McClellan. Sie erzählt ihm, dass sie und ihre Familie verrückt seien. Sie würden seltsame Dinge tun, wie Spaziergänge unternehmen. Als sie bemerkt, dass er ein Feuerwehrmann ist, klärt sie ihn darüber auf, dass Feuerwehrmänner einst Feuer zu löschen hatten, was ihn überrascht und zweifeln lässt. Obwohl sie ihn beunruhigt, fühlt sich Guy von ihr angezogen – möglicherweise, weil sie so anders ist. Bevor sie ins Haus geht, fragt sie ihn, ob er glücklich sei, was ihn dazu bewegt, sich zum erstem Mal in seinem Leben über sich selbst Gedanken zu machen.
Als er in sein eigenes Haus zurückkehrt, realisiert Guy, dass er gar nicht glücklich ist. Er findet seine Frau, Mildred, mit ihren Kopfhörern schlafend vor und als er über ein Tablettenfläschchen stolpert erkennt er, dass sie zu viele genommen hat. Er ruft im Krankenhaus an, und sie schicken ihm zwei Pfleger, die ihr den Magen auspumpen und Teile ihres Blutes durch neues austauschen. Während all dies passiert, hält sich Guy außerhalb des Hauses auf und hört den Stimmen und dem Gelächter aus dem Haus der McClellans zu. Clarisse hatte ihm erzählt, dass ihre seltsame Familie miteinander spricht. Als die medizinischen Angestellten aufbrechen, kehr er ins Haus zurück, nimmt eine Schlaftablette und legt sich schlafen.
Am nächsten Morgen hat Mildred keinerlei Erinnerungen an die vorherige Nacht. Als Guy versucht, mit ihr zu reden, möchte sie sich lediglich über die Shows unterhalten, die sie im Fernsehen anschaut. Ihr Haus hat, wie bei den meisten, an den drei größten Wänden im Wohnzimmer einen durchgängigen Fernseher. Die Shows sind normalerweise interaktiv, was dem Zuschauer erlaubt, Teil des Geschehens zu werden. Die Skripte werden dem Publikum zugesendet, damit sie an den richtigen Stellen in Szene gesetzt werden können. Als Guy zur Arbeit aufbricht, sieht er Clarisse auf ihrem Rasen herumlaufen und Regentropfen mit ihrer Zunge fangen. Sie versichert ihm, es schmecke wie Wein und wenn man sich einen Löwenzahn unter das Kinn reibt, wird er weissagen, ob man verliebt ist oder nicht. Als sich sein Kinn nicht gelb verfärbt, wird er wütend und fordert Clarisse auf, ihren Termin beim Psychiater wahrzunehmen. Der Staat hat ihr verordnet einen aufzusuchen, denn man nimmt an, sie würde zu unabhängig denken und brauche mehr sozialen Anschluss. Nachdem sie fort ist, legt Guy seinen Kopf in den Nacken und fängt einen Regentropfen mit seiner Zunge.
Als Guy an seiner Wache ankommt, fällt ihm als erstes ein mechanischer Hund auf. Er beugt sich zu ihm hinunter um ihn zu streicheln, doch der Hund knurrt ihn an und schnappt nach ihm. Verärgert berichtet er dies seinem Chef, Captain Beatty. Er habe das Gefühl, der Hund könne ihn nicht leiden. Doch der Captain erinnert ihn daran, dass es nur Maschinen seien, welche nur die Gedanken hätten, die ihnen einprogrammiert wurden – zu jagen und zu töten. Da der Hund Guy jedoch zweimal bedroht hat, habe wohl jemand den Hund so programmiert, dass er auf Guy allein reagiere. Guy und seine Erfahrung mit dem Maschinenhund hat jedenfalls die Männer der gesamten Wache unterhalten. Einer der Männer erzählt Guy von einem Feuerwehrmann, der Selbstmord beging, indem er den Hund auf sich selbst programmiert hatte. Beatty versichert Guy, niemand hätte versucht, den Hund so zu programmieren, dass er auf ihn reagiere, und der Sache würde noch einmal nachgegangen werden.
Jeden Tag, wenn Guy von der Arbeit heimkommt, trifft er Clarisse und sie unterhalten sich. Sie stellt Fragen, die ihm zu denken geben und erzählt ihm, sie ginge nicht zur Schule, da diese zu stumpfsinnig und langweilig sei. Dann, am achten Tag, erscheint Clarisse morgens nicht. Er beschließt nach ihr zu schauen, doch als der Zug ankommt, eilt er zur Arbeit. In der Feuerwache fragt Guy den Captain nach dem Mann, dessen Bibliothek sie vorige Woche niedergebrannt haben. Beatty berichtet ihm, dass der Mann ein kranker Asylant sei. Guy macht sich jedoch Gedanken über diesen Mann und kann sich glücklicherweise gerade noch zusammenreißen nicht zu erwähnen, dass er die erste Zeile eines Märchens gelesen hatte, bevor sie es verbrannten.
Guy fragt, ob Feuerwehrmänner jemals auch Brände gelöscht hätten. Da holen die Männer ein Regelwerk hervor, das zeigt, dass die erste Feuerwache 1790 vom Benjamin Franklin gegründet wurde. Der Hintergedanke dieser ersten Wache war, englische Propaganda zu verbrennen. Alarmsirenen unterbrechen sie. Sie eilen zum Haus einer älteren Frau, die Bücher auf ihrem Dachboden versteckt. Als sie sie zur Seite stoßen um an die Bücher heranzukommen, fällt Guy ein Buch in die Hand. Ohne darüber nachzudenken steckt er es in seinen Mantel. Die Feuerwehrmänner übergießen die Bücher mit Kerosin, doch die Frau will nicht gehen. Beatty entzündet das Feuer, doch Guy versucht ihn aufzuhalten und bittet die Dame zu gehen. Diese weigert sich nach wie vor. Als Guy davongeht, nimmt sie ihr Schicksal selbst in die Hand und zündet das Feuer an. Sie stirbt im Feuer und auf der Rückfahrt verliert keiner ein Wort.
Das Leben gestaltet sich zunehmend surrealer für Guy. Als er daheim ankommt und das Buch versteckt, bemerkt er, dass es nichts gibt, worüber er sich mit seiner Frau unterhalten könnte. Er klettert in sein eigenes Bett und fragt sie, wann sie sich kennen gelernt hätten. Doch weder er, noch sie können sich erinnern. Mildred ist vom Leben entrückt. Das Einzige was sie interessiert, ist ihre „Fernseh-Familie“. Sie nimmt ein paar Schlaftabletten um ins Bett zu gehen und Guy hört ihr beim Schlucken zu. Er zählt die Tabletten und fragt sich, ob sie es vergessen würde und später möglicherweise nochmal welche einnimmt. Bevor er zu Bett geht, fragt er sie, ob sie ihre Nachbarn gesehen hätte, da er sie seit vier Tagen nicht mehr getroffen habe. Sie meint, die Familie sei weggezogen und glaubt, Clarisse sei von einem Auto erfasst und getötet worden.
Am nächsten Morgen fühl sich Guy krank. Der Tod der alten Frau am Vortag quält ihn. Er versucht mit Mildred zu reden, doch sie versteht ihn nicht. Als er sie fragt, wann sie das letzte Mal etwas geärgert hätte, wird sie aufgewühlt. Dann fragt er sie, was sie davon hielte, wenn er seinen Job aufgeben würde. Der Streit hält an, bis sie den Captain ihre Straße herauflaufen sehen. Captain Beatty meint, dass Guy einen freien Tag braucht, nachdem was am Vortag passiert sei. Die meisten Feuerwehrleute erleben dieses „Problem“ zumindest einmal in ihrer Karriere. Hiernach erläutert er ihm die Geschichte der Feuerwehrleute und möchte Guy verstehen lassen, warum sie ihren Job machen. Seine Erläuterung ist, dass sich Bücher durch Fernsehen und andere Medien erübrigen. Die Menschen wollten ihre Geschichten im Filmformat. Einfache und schnelle Befriedigung.
Die Literatur ist zu weit verbreitet und die Bücher wiederholen sich. Die Menschen fanden den vielen Inhalt in den Büchern störend und wollten sie brennen sehen. Von da an begann das Verbrennen der Bücher.
Während Beatty redet, geht Mildred umher und räumt auf. Sie findet das Buch, welches Guy unter einem Kissen versteckt hat und versucht auf sich aufmerksam zu machen. Guy schreit sie an, dass sie sich setzen solle und Beatty tut so, als hätte er es nicht gesehen. Er fährt mit seiner faden Geschichtsstunde fort und behauptet, früher hätten sich die Leute nur für Magazine, hauptsächlich Pornographie und Comics interessiert. Seit die meisten Häuser jedoch feuersicher sind, wurden Feuerwehrmänner zu Verbrennern von Bücher, besonders derer, die jemanden über seine Mitmenschen erheben könnten. Jedermanns Intellektualität muss auf demselben Stand sein. Bücher könnten den Menschen das Gefühl geben, sie seien überlegen. Guy fragt Beatty, wie eine Familie wie die der McClellans es geschafft habe, so anders zu werden. Beatty berichtet ihm, dass sie eine riesige Akte über diese Familie führten, wegen deren Bemühungen, das Schulsystem zu verändern, sodass alle Kinder gleich wären. Er bemerkt noch, dass es gut sei, dass Clarisse tot ist. Das ist besser für sie. Der Captain meint, auch er habe in seiner Zeit als Feuerwehrmann einige Bücher gefunden und hielt sie alle für nutzlos. Als er geht, betont Beatty nochmals, wie wichtig der Beruf des Feuerwehrmanns sei. Guy fragt ihn, was passieren würde, wenn ein Feuerwehrmann versehentlich ein Buch mit nach Hause nimmt. Beatty erklärt, derjenige habe dann vierundzwanzig bis achtundvierzig Stunden Zeit, darin zu lesen, doch dann müsste das Buch vernichtet werden. Wenn nicht, würden sie es für ihn verbrennen.
Als Beatty weg ist, eröffnet Guy Mildred, dass er nicht mehr vorhabe, wieder zurück in die Feuerwache zu kehren. Er möchte nicht länger ein Feuerwehrmann sein. Er zeigt ihr auch den Stoß von ungefähr zwanzig Büchern, die er gesammelt hat. Sie gerät in Panik und versucht sie zu verbrennen, doch er beruhigt sie indem er sagt, er wolle sie mit ihr teilen. Er sei unzufrieden und hat das Gefühl, dass sich die Antwort auf das Warum in einem dieser Bücher versteckt. Zudem hofft er, etwas zu finden, das er mit anderen teilen kann. Er bittet sie, ihm achtundvierzig Stunden zu geben um einige davon zu lesen. Während sie reden, kommt etwas oder jemand zur Türe herein. Später erfahren wir, dass es der mechanische Hund ist, der auf Jagd ist. Guy macht es sich bequem und liest Gullivers Reisen.
Guy und Mildred verbringen den Nachmittag mit Lesen, doch sie mag keine Bücher. Sie möchte zurück zu ihren Fernsehwänden. Guy ist noch immer nicht zufrieden gestellt und braucht jemanden, mit dem er über die Bücher reden kann und der ihm hilft, sie zu verstehen. Er erinnert sich an einen alten Professor den er einst auf einer Parkbank sitzen sah, und der Bücher über Poesie gelesen hatte. Der Mann versuchte wegzurennen, als Guy ihn entdeckte, doch als Guy ihm versicherte er sei sicher, erzählte ihm der Mann, dass er Faber heiße und gab Guy seine Adresse und Telefonnummer.
Guy ruft ihn an und fragt, wie viele Kopien von Shakespeare, Platon und der Bibel noch auf der Welt wären. Der alte Mann, der eine Falle ahnt, behauptet keine und legt auf. In diesem Augenblick wird Guy bewusst, dass er mit dem Buch der alten Dame, möglicherweise die letzte Ausgabe der Bibel in Händen hält. Er kann es Beatty nicht übergeben, doch ebenso wenig eines der anderen Bücher. Beatty könnte sich gemerkt haben, welches Buch es war und so rausfinden, dass er mehrere zu Hause lagert. Er macht sich Gedanken darüber, wie er an eine Kopie des Buches herankommt, damit er dieses abgeben kann. Er sagt Mildred, dass er aufbreche und sie informiert ihn, dass ihre Freunde später zum Fernsehen vorbeikämen. Guy versucht sich wieder seiner Frau anzunähern und fragt sie, ob die „Familie“ im Fernsehen eigentlich ihren Rücken liebe. Doch sie versteht nicht, worauf er hinaus möchte.
Während Guy auf dem Weg zur U-Bahn ist um Faber aufzusuchen, versucht er sich an Passagen der Bibel zu erinnern, doch er wird von einem Werbespot aus den Lautsprechern gestört. Er steigert sich in seine Wut hinein, bis er schließlich mit dem Buch vor dem Lautsprecher herumfuchtelt und ihm befiehlt, endlich leise zu sein. Das verunsichert die anderen Passagiere. Doch bevor sie die Wachen rufen können, steigt Guy aus.
Als er Faber schließlich erreicht, zeigt er ihm zuerst das Buch, was dessen Furcht etwas lindert. Guy bittet Faber, ihm die Botschaft des Buches zu erklären und auch die der anderen Bücher, welche er bereits gelesen hatte. Guy verstehe nicht, warum er so unglücklich sei, während andere, wie auch seine Frau, durchaus zufrieden schienen. Faber erklärt ihm, dass es nicht das Buch direkt ist, was ihn unglücklich mache, sondern das Bewusstsein, dass etwas fehlt. Er behauptet, man könne die Inhalte der Bücher auch über andere Medien bekommen. Aber vor langer Zeit hörten die Menschen auf, danach zu fragen. Er vergleicht es mit Blumen, die versuchen von Blumen zu leben, anstatt von Erde, Sonnenlicht und Regen. Die Leute wollten die unangenehmen Dinge des Lebens loswerden und lediglich die gehaltlosen Fernsehshows sehen. Er sagt, dass Bücher, im Gegensatz zum Fernsehen, dem Leser erlauben sie auch wegzulegen und sich Zeit zu nehmen, über ihren Inhalt nachzudenken. Guy, als ein Mann der Tat, schlägt vor, Bücher in die Häuser aller Feuerwehrmänner zu bringen um sie zu diskreditieren. Faber belehrt ihn jedoch, dass nicht die Feuerwehrleute das Problem seien, sondern dass sich die öffentliche Ansichtsweise ändern müsse. Sie hätten schon vor langer Zeit aufgehört, Bücher zu lesen, noch bevor die Feuerwehrmänner sie zu verbrennen begannen. Er fährt fort und erklärt Guy, sie müssten nur Geduld haben. Der aufkommende Krieg würde das Ende der Fernseh-Familien bedeuten. Guy hegt die Hoffnung, dass es ihnen gelingen könnte, wieder die Bücher ans Licht zurück zu holen.
Noch immer hat Guy ein akutes Problem. Faber fürchtet sich davor, Guy zu helfen, bis dieser anfängt, Seiten aus der Bibel zu reisen und Faber nachgibt. Er berichtet ihm von einem Mann mit einer Druckerpresse, doch er müsse es ihm überlassen. Guy stimmt zu, ist jedoch verunsichert, was er Beatty sagen solle. Faber schlägt ihm vor ein Hörgerat zu tragen, damit er ihm soufflieren könne. Derweil wird Guy dem Captain ein Ersatzbuch geben.
Als Guy zu Hause ankommt, trifft er auf seine Frau, die ihre Freunde, Mrs. Phelps und Mrs. Bowles, unterhält. Guy schaltet den Fernseher aus und versucht sich mit ihnen zu unterhalten. Jedoch muss er feststellen, dass sie einfach zu wenig wüssten, um ein anständiges Gespräch zu führen. Sie haben keine Meinung vom Krieg, obwohl sogar Teile ihrer Familie darin verwickelt sind. Als er sie nach der Präsidentenwahl fragt, geben sich die Frauen oberflächlich und meinen den zu wählen, der ihnen physisch am besten gefalle. Das verärgert Guy und er zieht, entgegen der Warnungen seiner Frau und Fabers in seinem Ohr, ein Poesiebuch heraus.
Er beginnt das Gedicht „Dover Beach“ von Matthew Arnold vorzulesen. Mrs. Phelps, deren Mann erst in den Krieg aufgebrochen ist, beginnt zu weinen. Die Frauen sind verängstigt und Mildred versucht sie zu beruhigen indem sie erklärt, dass es den Feuerwehrmännern erlaubt sei, ein Buch mit nach Hause zu bringen um der Familie zu zeigen wie nutzlos diese doch seien. In seinem Ohr drängt ihn Faber Mildreds Lüge zuzustimmen. Mit Fabers Zuspruch wirft er das Buch schließlich in die Verbrennungsanlage. Dann fordert Guy die Frauen auf zu gehen, während Mildred ins Bett geht. Guy entdeckt, dass Mildred seine Bücher eines nach dem anderen verbrannt hat und er fragt sich, ob die Frauen nicht recht hätten, sich nur auf die angenehmen Dinge des Lebens zu fokussieren, und die Wirklichkeit auszublenden. Faber meint, er würde zustimmen, wenn der Krieg nicht schon vor der Haustüre stünde. Er erklärt ihm: „Wenn du deine Ignoranz versteckst, wird sich dir keiner in den Weg stellen und du wirst nichts lernen.“
Guy nimmt ein Buch mit auf die Feuerwache. Beatty wirft es in den Müll, ohne es nur anzusehen. Dann zitiert Beatty eine Flut von literarischen Auszügen um Guy zu verunsichern und ihn glauben zu machen, dass Bücher besser gelesen als verbrannt werden sollten. Plötzlich geht der Alarm los und alle schnappen sich ihre Ausrüstung. Als sie ihr Ziel erreichen, ist Guy entsetzt zu sehen, dass es sein eigenes Haus ist. Guy sieht, wie seine Frau das Haus mit ihrem Koffer verlässt und in ein Taxi steigt. In diesem Moment wird ihm klar, dass sie die Feuerwehr gerufen haben muss. Beatty reicht Guy den Flammenwerfer und befiehlt ihm, sein Haus niederzubrennen. Danach setzt Beatty Guy unter Arrest. Als Beatty auffällt, dass Guy jemandem über das Hörgerat zuhört, nimmt er es ihm ab und meint, es würde zurückverfolgt werden, wer am anderen Ende säße und gibt Guy weitere Anweisungen.
Als Beatty weitere Literaturzitate hervorbringt, reicht es Guy endgültig. Nachdem Beatty mit einem Zitat von Julius Cäsar endet, richtet Guy den Flammenwerfer auf ihn und brennt ihn nieder. Die anderen Feuerwehrmänner erstarren und Guy überwältigt sie alle. Doch er wird vom mechanischen Hund angegriffen, der ihm ein Beruhigungsmittel injiziert bevor Guy den Flammenwerfer auch auf ihn richtet und ihn zerstört. Guy rennt davon, was sich mit einem immer lahmer werdenden Bein als sehr schwierig erweist. Doch zuerst sammelt er vier Bücher ein, die Mildred in ihrem Verbrennungswahn übersehen hat. Er hört Sirenen und humpelt davon. Er steckt sich das offizielle Radio ins Ohr und hört, wie die Polizei eine Warnung über ihn ausgibt. Sie geben eine Beschreibung und alarmieren alle Bürger. Bald bemerkt er ein Auto das ihn verfolgt und meint, es sei ein Streifenwagen. Doch er ist sehr überrascht, dass es eine Horde Teenager ist, die ihn ohne nachzudenken einfach niedermähen möchte. Er fragt sich, ob es dieselben Teenager seien, die auch Clarisse getötet haben. Später verteilt er die Bücher in den Häusern der anderen Feuerwehrmänner und ruft die Polizei.
Danach kehrt Guy zurück zu Fabers Haus. Er erzählt dem Professor, was passiert ist und gibt ihm Geld für die Flucht. Faber rät ihm, den Bahngleisen zu folgen, wo er eine Gruppe heimatloser Intellektueller finden würde. Guy nimmt einen Koffer mit lauter alten Kleidungsstücken von Faber, damit er seine eigenen wegwerfen könne und die Hunde ihn nicht aufspüren könnten. Er schafft es, den Suchtrupps zu entgehen. Alle verfolgen die Jagd auf ihren riesigen Fernsehern. Als er am Fluss ankommt, springt er hinein, um den Suchtrupp zu verwirren. Er entdeckt die Hubschrauber, die in die entgegengesetzte Richtung fliegen und steigt aus dem Fluss um den Gleisen zu folgen. So erreicht er eine Gruppe heimatloser Menschen. Sie laden ihn ein, bei ihnen zu bleiben, denn sie haben seiner Verfolgungsjagd auf ihrem mobilen Fernsehgerät zugeschaut. Die Männer meinen, dass die Regierung bald schon einen Sündenbock bestimmen würde, um der Peinlichkeit zu entgehen, ihn verloren zu haben. Bald darauf wird ein alleine laufender Mann auf der Straße von den Hunden gefasst und getötet. Er wurde gewählt, weil er ohne Begleitung auf der Straße spazierte. Über das Fernsehen wird verkündet, Guy Montag sei tot.
Guy erfährt, dass sich die Buchmenschen alle möglichen Teile der klassischen Bücher eingeprägt haben. Und es gäbe überall im Land Menschen, die es genauso hielten. Sie alle warten darauf, dass die Menschheit wieder bereit sei, an Wissen zu gelangen. Guy ist überrascht zu sehen, dass alle Männer ganz gewöhnlich aussehen, eher sogar wie Obdachlose. Sie lachen und raten ihm, ein Buch nicht nach seinem Einband zu beurteilen. Guy meint, er habe eine Frau in der Stadt und dass er traurig sei, da er sie nicht vermisse und es ihn auch nicht kümmern würde, wenn sie sterben sollte. Einer der Männer erklärt ihm, dass ein Mensch ein bisschen seiner Seele in etwas zurücklassen müsse um es vermissen zu können. Auf einmal entdecken sie Flugzeuge am Himmel, die über die Stadt fliegen und Bomben abwerfen – sie gänzlich auslöschen. Guy und seine neuen Freunde werden zu Boden geworfen. Guy kauert am Boden und denkt an Mildred und fragt sich, wie sie gestorben sei. Nun kann er sich auch wieder daran erinnern, wie sie sich kennen gelernt haben: es war in Chicago.
Daraufhin eilen die Männer in die Stadt und helfen den Überlebenden. Schließlich ist es Zeit für die Menschheit, sich wieder zu regenerieren und dafür benötigen sie Bücher. Das erste Gebäude, dass sie bauen wollen, ist eine Spiegelfabrik, damit sich alle selbst betrachten können.
Personenbeschreibung
Guy Montag – sein Großvater und sein Vater waren beide Feuerwehrmänner, doch Guy ist die erste Generation in seiner Familie, die ihr Leben hinterfragt. Feuerwehrmänner löschen in der Zukunft keine Brände, sie bekämpfen das Wissen, indem sie Bücher verbrennen. Seine Seele schreit nach mehr, doch er weiß nicht nach was. Er weiß, dass er intellektuellere Freundschaften möchte und ist von jedem angezogen, der die Welt hinterfragt. Jeder um ihn herum scheint im Nebel zu leben. Dann, eines Tages, lichtet sich der Nebel etwas, als er ein junges Mädchen kennen lernt. Sie stellt Fragen. Das lässt Guy nach Antworten suchen. Seine Frau möchte jedoch nicht, dass er echte Unterhaltungen führt. Sie möchte, wie die meisten Menschen, nur über das reden, was sie im Fernsehen angeschaut hat. Auch wenn Guy traurig darüber ist dass er sich nicht mit seiner Frau verbünden kann, macht er sich weiter auf die Suche nach dem was ihm im Leben fehlt. Er fühlt, dass es die Bücher sind, denn er muss sie verbrennen. Da er die Bücher illegal behält, trachtet ihm die Regierung nach dem Leben.
Captain Beatty – Guy Montags Chef auf der Feuerwache. Beatty ist ein sehr komplexer Charakter. Obwohl er den Bösen spielt, wird er dem Leser sympathisch, als er erzählt, dass auch er selbst nach Antworten gesucht und entdeckt hat, dass die Welt ein einsamer Ort ist. Er würde lieber ein vergnügteres Leben führen. Er ist verschlagen und scheint Guys Gedanken lesen zu können – möglicherweise, weil er sie einst selbst hatte. Er versucht Guy von seiner Art zu denken zu überzeugen, doch obwohl ihm dieser offensichtlich ausgeliefert und leicht zu manipulieren ist, kann er nicht die richtigen Worte finden um Guy zu überzeugen. Auch wenn es scheint, dass er Bücher definitiv hasst, zitiert er sie unaufhörlich. Als er schließlich keinen Versuch unternimmt, seinem eigenen Tod zu entkommen, wird sein böser Charakter zunehmend unergründlich.
Professor Faber – der Professor ist ein Intellektueller. Er ist ein pensionierter Englischprofessor, der noch immer heimlich ein paar Bücher besitzt. Er gibt zu, dass er und alle, die so sind wie er, Feiglinge sind, die niemals versucht haben, die Buchverbrennungen aufzuhalten. Er erkühnt sich schließlich und zeigt seinen deutlichen Willen zum Widerstand, indem er Guy hilft, der Verfolgung zu entkommen. Bevor er selbst fortläuft um sich mit anderen Mitgliedern des Widerstands zu treffen, erklärt er Guy, wie er eine Gruppe Intellektueller finden kann, die bei den Bahngleisen leben.
Die Bücherleute – eine Gruppe Intellektueller, die überall im Land angesiedelt sind. Sie haben ein System entwickelt, sich Teile klassischer Bücher zu merken um sie für die Zeit nach dem „Dunklen Zeitalter“ aufzubewahren. Ihr Anführer ist ein Mann namens Granger, der Guy in ihre Lebensweise einführt und ihn willkommen heißt. Sie schätzen die Kapitel der Bibel, die er sich merken konnte. Nachdem die Stadt durch eine Bombe vernichtet wird, eilen die Bücherleute in die Stadt um den Überlebenden zu helfen.
Ray Bradbury Biografie
Am 22 August 1920 in Waukegan, Illinois, geboren, entwickelte Ray Bradbury bereits in frühen Jahren eine Leidenschaft für Geschichten. Seine Familie zog zurück nach Los Angeles in Kalifornien, als er vierzehn Jahre alt war und seine Zukunft war bestimmt. Er liebte Hollywood und verbrachte viele Nachmittage damit, Berühmtheiten zu treffen. Seine erste Schauspielrolle war die eines Schriftstellers, in einer Folge der „Burns and Allen-Show“, als er vierzehn war.
Er begann bereits mit elf Jahren zu schreiben. Er schrieb auf jegliche Art Papier, die er zu fassen bekam, selbst auf Wurstpapier. Als produktiver Schriftsteller schrieb Bradbury jeden Tag, seit er gelernt hatte, wie man einen Stift hält. Er verbrachte so viel Zeit wie möglich in der Bibliothek und bildete sich dort selbst weiter. „Bibliotheken haben mich großgezogen. Ich glaube nicht an Schulen und Universitäten. Ich glaube an Bibliotheken, denn die meisten Studenten haben kein Geld. Als ich von der High-School kam, herrschte gerade die Große Depression und wir hatten kein Geld. Ich konnte nicht aufs College, also ging ich dreimal in der Woche in die Bibliothek – zehn Jahre lang.“ Er erzählte der Paris Review: „Man lernt auf dem College nicht zu schreiben. Es ist sogar ein sehr schlechter Ort für Schriftsteller, denn die Lehrer denken stets, sie wüssten mehr als man selbst – doch sie tun es nicht.“
Bradbury war ein passionierter Leser und ein großer Unterstützer der Büchereien. Er nahm an zahlreichen Programmen teil um Geld zu sammeln und die Schließung einiger Bibliotheken, besonders in Kalifornien, zu verhindern. Auch wenn er ein Unterstützer der Computer war, wollte er seine Bücher nicht in E-Book-Formaten haben. Schließlich einigte er sich mit seinem Verleger Simon & Schuster darauf, das Buch Fahrenheit 451 den Bibliotheken umsonst zur Verfügung zu stellen. Es ist noch immer das einzige Buch, dass der Verleger den Büchereien kostenlos als E-Book anbietet.
Bis zum Alter von achtzehn Jahren schrieb Bradbury Horrorgeschichten und versuchte den Charakter Edgar Allen Poes zu imitieren. Er war ein solcher Fan Edgar Rice Burroughs, dass er sogar mit zwölf Jahren eine Fortsetzung zu Burroughs Roman „Der Kriegsherr des Mars (The Warlord of Mars)“ schrieb. Er war auch ein guter Illustrator und zeichnete seine eigenen Comicstreifen von Tarzan. Seine großen Vorbilder der Science-Fiction und seine größten Beeinflusser waren laut Bradbury H.G. Wells und Jules Verne, mit dem er sich besonders identifizierte: „Er glaubt, der Mensch befinde sich in einer seltsamen Situation in einer seltsamen Welt und glaubt, dass wir über diese triumphieren können, wenn wir moralisch handeln.“
1947 heiratete Bradbury die einzige Frau, mit der er jemals ausging, Marguerite McClure, oder Maggie, und sie blieben zusammen bis zu ihrem Tod im Jahre 2003. Sie hatten vier Töchter. Er besaß nie einen Führerschein und fuhr auch niemals Fahrrad oder benutzte öffentliche Verkehrsmittel. Er lebte daheim, bis er siebenundzwanzig war und heiratete.
Er pflegte verschiedene Freundschaften, von Schriftstellern, zu Filmemachern und Schauspielern. Er und Gene Roddenberry waren dreißig Jahre lang enge Freunde, nachdem Gene ihn gebeten hatte für Star Trek zu schreiben. Er wies ihn irgendwann zurück, doch die Freundschaft blieb. Er war ebenso ein enger Freund des Schöpfers der Addams Family. Auch schrieb er eine Serie an Geschichten, die sehr stark mit der Show verknüpft sind.
1999 erlitt er einen Schlaganfall und verbrachte den Rest seines Lebens im Rollstuhl, doch er schrieb nach wie vor. Er verfasste unter anderem ein Essay für The New Yorker. Es handelte von der Inspiration zu schreiben und wurde eine Woche vor seinem Tod veröffentlicht. Ray Bradbury verschied nach langer Krankheit 2012 im Alter von 91 Jahren. Viele priesen ihn für sein schriftstellerisches Werk, darunter auch Präsident Obama. Der Autor Stephen King schrieb auf seiner Webseite: „Ray Bradbury schrieb drei geniale Romane und dreihundert großartige Geschichten. Eine aus dieser Reihe hieß A Sound Of Thunder. Das Geräusch, das ich heute höre, ist der Donner der Fußstapfen eines Riesen, die fortziehen. Doch die Romane und Geschichten bleiben, in all ihrer Resonanz und seltsamen Schönheit.“
Auf seinem Grabstein ist die Inschrift: „Der Autor von Fahrenheit 451“.