William Shakespeare ist der Autor von 154 Sonetten und 37 Dramen. Eine von diesen Dramen ist der sehr bekannte „Hamlet“. Hamlet ist eine Tragödie die 1601 oder 1602 geschrieben wurde.
Für gewöhnlich fand Shakespeare die Inspiration für seine Werke in früheren Werken. Es wird davon ausgegangen, dass er als Vorlage für Hamlet die Aufzeichnung von Saxo Gramaticus über die Geschichte Dänemarks im 12. Jahrhundert und das verlorene Werk von Thomas Kyde, der Ur-Hamlet verwendet hat.
Die Grundlage des Hamlets ist die Geschichte über den dänischen Prinzen Hamlet. Er will sich bei seinem Onkel rächen, weil dieser seinen Vater ermordet, seine Mutter geheiratet und den Thron übernommen hat. Damit seine Absichten gelingen, gibt er vor, verrückt zu sein. Aber durch viele eingebaute Zwiespalte wird von Shakespear die Handlung für den Leser zusätzlich verwickelt. Hat Hamlet wirkliche den Geist seines toten Vaters gesehen? Ist seine Mutter Schuld an dem Tod seines Vaters? Ist Ophelias Tod ein Zufall oder ein Selbstmord? Durch die moralischen Fragen bekommt die Tragödie eine zusätzliche Bedeutung. So ist die bedeutendste Frage: Hat Hamlet das Recht den König zu töten und damit seinen Vater zu rächen?
Durch die angeführten Fragen fügt sich die Tragödie in die Zeit der Renaissance ein, in der sie geschrieben wurde. Es wird nach zusätzlichen Bedeutungen und Antworten über das menschliche Verstädniss und über Weltansichten gesucht. Aber es unterscheidet sich von anderen Dramen, da die Handlung eine unerwartete Wendungen nimmt, und dass was erwartet wird, z.B. Hamlets Rache immer aufgeschoben wird.
Durch das Aufschiebens des Höhepunkts, liegt die Betonung nicht nur auf der Handlung des Dramas, sondern auch auf dem inneren Dilemma der Hauptfigur Hamlet, da er nicht mit Sicherheit sagen kann ob Claudius der Schuldige für den Mord an seinem Vater ist. Das erkennt der Leser schon am Anfang des Dramas, als durch das Erscheinen des Geistes die ersten Zweifel auftreten. Hamlet stellt sich Fragen über Leben und Tod, und über das Leben nach dem Tod. Er ist wegen dem Mord mit moralischen Zweifeln konfrontiert.
Die Tragödie ist in 5 Akte aufgeteilt. Der erste Akt ist die Einführung in das Drama, in dem baldige Tragödie angesagt wird („Es ist etwas faul im Staate Dänemark“). Im zweiten Akt entwickelt sich die Handlung die im dritten Akt zu ihrem Höhepunkt kommt, zu Hamlet’s Theaterstück „Die Ermordung des Gonzago“. Im vierten Akt beginnt eine Wendung der Handlung, die Intrige von Hamlet’s Ermordung. Im letzten Akt wird die Handlung durch den Mord an allen Hauptfiguren abgeschlossen.
Der wahrliche Sinn von „Hamlet“ ist nicht das tragische Schicksal der Hauptfigur, sondern dass die ganzen Tragödie grotesk erscheint, da Hamlet die Leser zu kompizierten Dilemmas führt. Auf den wahren Sinn blickt man wie auf einen Geist mit mit dem man am Anfang der Tragödie konfrontiert wird. Manche glauben nicht an sie, manche sehen sie nicht, manche sehen sie, manche können sie sehen und mit ihr kommunizieren.
Wie Shakespears sämtliche Dramen, ist auch „Hamlet“ nicht in Reimen geschrieben. Es handelt sich um eine Art von Versen die noch zur Zeit der Renaissance auftauchte. Der erwähnte Art von Versen hat ihre Ursprünge in Italien, und unter dem Einfluss von John Milton und William Shakespear wurde diese Art der Verse zum Standard der dramatischen Dichtung in England.
Zusammenfassung
Erster Akt
Die Geschichte dieser Tragödie spielt in Helsingör, der dänischen Hafenstadt an der Ostsee. Das Drama beginnt um Mitternacht, als zwei Wachen, Francisco und Bernardo, den Posten wechseln. Francisco informiert Bernardo, dass seine Schicht friedlich verlief und er geht. Doch da erscheinen Horatio und Marcellus, die eigentlich mit Bernardo Wache stehen sollten.
Sie sprechen von einem Geist, den sie zweimal gesehen hätten und schließlich erscheint das Gespenst. Es steckt von Kopf bis Fuß in Schlachtgewand und hält einen Marschallsstab in Händen. Er trägt das Gesicht des ehemaligen dänischen Königs. Horatio, der ein gebildeter Mann ist, spricht auf Latein zu dem Geist, doch dieser verschwindet ohne ein Wort zu verlieren. Die Wachmänner sind sich einig, dass sie es sich nicht eingebildet und ein echtes Gespenst gesehen hätten – und dass das kein gutes Omen sei.
Männer erzählen die Geschichte des dänischen Königs. Dieser war im Kampf und schlug Fortinbras, den Norweger, und nahm all sein Gut. Nun bereitet sein Neffe den Rachefeldzug gegen Dänemark vor. Dies wird aus den Sternschnuppen, Sonnenfinsternissen und andren Naturschauspielen gelesen, die ein Zeichen dieses Desasters sind.
Der Geist erscheint erneut und noch mehr Männer fordern ihn zum Sprechen auf, doch dann kräht der Hahn und das Gespenst verschwindet. Es wird behauptet, dass ein Hahn die Erweckung des Sonnengottes Apollo ankündigt. Die Wächter beschließen den jungen Hamlet zu informieren, den Sohn des ehemaligen Königs.
Am nächsten Morgen berichtet der dänische König Claudius, Bruder des verstorbenen Hamlet, dem Rat, dass er Gertrude, Hamlets Witwe geheiratet habe. Er spricht auch vom jungen Fortinbras, der ihm einen Brief geschickt habe und alle Besitztümer zurückfordere, die Hamlet von seinem Onkel, der nun verwundet zu Bett läge, erbeutet hätte.
Claudius entsendet Cornelius und Voltimanda Fortinbras um seine Botschaft zu übermitteln. Laertes, der Sohn des Sekretärs von Polen bittet den König ihn nach Frankreich zurückkehren zu lassen, von wo er zur Krönung des Königs herkam. Er lässt ihn gehen.
Nun richtet sich der König an Prinz Hamlet, der noch immer tief bestürzt ist und um den Tod seines Vaters trauert. Er bittet ihn, seinem Wehleiden ein Ende zu setzen. Er meint, er glaube an ihn und liebe ihn wie seinen eigenen Sohn. Der König belehrt ihn, dass der Tod eine natürliche Sache sei und dass es normal sei zu trauern, doch zu viel Trauer bedeute Hartnäckigkeit und Trotz.
Die Mutter und der König bitten ihn inständig, in Dänemark zu bleiben und nicht nach Wittenberg zurückzukehren, der berühmten deutschen Universität, wo Hamlet vor dem Tod seines Vaters studiert hat. Hamlet kommt ihrem Wunsch nach und der König sieht dies als guten Grund für eine Feier.
Hamlet bleibt alleine und redet sich selbst ein, dass dies ein mühseliges und anstößiges Leben sei und dass er nur zu sterben wünsche, wenn Selbstmord doch nicht eine Sünde wäre. Durch die Klage um seinen Vater und die verhasste Tatsache, dass seine Mutter einen Bruder seines Vaters nur einen Monat nach dessen Tod geheiratet habe, erscheint ihm auch die ganze Gesellschaft zu der Zeit als blutschänderisch.
Francisco, Bernardo und Horatio kommen zu Besuch aus Wittenberg. Sie erzählen Hamlet vom Geist seines Vaters, der ihnen immer öfter des Nachts erschienen sei, als sie Wache gehalten hätten. Hamlet entscheidet mit ihnen zu wachen, sodass er zum Geist seines Vaters sprechen könne.
Zu der Zeit bricht Laertes nach Frankreich auf. Beim Lebewohlsagen warnt er seine Schwester Ophelia, sich nicht in Hamlet zu verlieben, denn er stehe gesellschaftlich weit über ihr. Als Erbe des Königreiches könne er sie nicht ehrenhaft lieben und heiraten. Ihr Vater Polonius kommt und verabschiedet seinen Sohn und gibt ihm einige Ratschläge mit: Er solle kein Geld leihen, sich aus Kämpfen heraushalten, nicht vulgär sein, seine Freunde beschützen und seine Meinung für sich behalten.
Nachdem Laertes gegangen ist, fragt Polonius Ophelia nach ihrer Beziehung zu Hamlet. Sie sagt ihm, dass Hamlet ihr versichert habe sie zu lieben und Polonius wiederholt den Rat ihres Bruders. Polonius rät ihr, nicht an solcherlei Aussagen zu glauben, denn er gestehe nur fälschlicherweise seine Liebe. Sie verspricht, auf ihren Vater zu hören.
In der Nacht, als Hamlet die Wache mit Horatio und Marcellus verbringt, erscheint der Geist seines Vaters kurz nach Mitternacht. Er nickt Hamlet zu und fordert ihn auf ihm zu folgen, denn er wolle sich unter vier Augen mit ihm unterhalten. Hamlet geht mit ihm, trotz der Bitten seiner Freunde. Sie flehen ihn an, nicht auf den Geist zu hören, denn er könnte ihm schaden. Hamlet erklärt ihnen, dass ein Geist ihm nichts tun könne, wenn die Seele unsterblich sei. Horatio und Marcellus beschließen Hamlet zu folgen.
Als sie an einen dunklen Ort kommen, spricht der Geist zu Hamlet und erzählt ihm, dass er der Geist seines Vaters sei und gezwungen, in der Nacht umherzuwandern bis er seine Sünden gebüßt habe. Er sei zurückgekommen, um nach seinem Sohn zu sehen und ihm die Wahrheit über seinen Tod zu erzählen und ihn um Rache für seinen Vater zu bitten.
Obwohl verkündet wurde, dass Hamlets Vater starb, als er im Garten geschlafen habe und von einer Schlange gebissen wurde, ist die Wahrheit doch die, dass er von seinem Bruder getötet wurde. Eines Tages, als er im Garten geschlafen habe, wäre Claudius gekommen und habe ihm Gift ins Ohr geträufelt. Er starb in Sünde, ohne eine letzte Salbung und er bittet seinen Sohn um Rache an Claudius, der Dänemark und Gertrude betrogen hätte. Er habe Gertrude verführt und ihre vollständige Liebe bekommen. Doch Hamlets Vater warnt ihn, seiner Mutter nichts zuleide zu tun, sondern ihre Strafe dem Himmel zu überlassen.
Bevor es dämmert verschwindet der Geist und Hamlet verspricht, dass er auf ihn hören wolle. Er möchte Horatio und Marcellus nichts davon erzählen, was der Geist erzählt hätte und nimmt ihnen den Schwur ab, nichts davon zu erzählen, was sie in dieser Nacht erlebt hätten. Sie alle hören die Stimme des Geistes aus dem Untergrund, die ihnen befielt einen Eid abzulegen und sie schwören auf Hamlets Schwert.
Zweiter Akt
Einige Wochen später schickt Polonius Reynaldo, den Diener mit Geld und einer Nachricht für Laertes nach Frankreich. Er befielt dem Diener, sich nach Laertes Privatleben umzuhören und ihn zu beobachten, wenn dies möglich sei. Ophelia kommt und unterrichtet ihren Vater von Hamlets seltsamen Verhalten. Hamlet sei in ihr Gemach gekommen, als sie nähte, hätte ihre Hände gepackt und sie mit einem leidvollen Blick angesehen. Seine Kleider seien abgetragen und schmutzig gewesen. Polonius schließt daraus, dass Hamlet sich tragisch in sie verliebt haben müsse, darum überlegt er sich etwas, weil Ophelia ihn nicht länger sehen und keine weiteren Briefe mehr erhalten möchte.
Der König und die Königin des Palastes rufen Rosenkranz und Güldenstern, Hamlets Freunde von der Universität, damit sie mit ihnen den Grund für Hamlets Gebaren herausfänden, worin sie zustimmen.
Der Bote kehrt aus Norwegen zurück und überbringt Neuigkeiten von Fortinbras. Er verbiete einen Angriff auf Dänemark, wolle aber stattdessen Polen attackieren. Er bittet um sichere Durchquerung des Reiches.
Polonius sagt dem König und er Königin, dass es sicher sei, dass Hamlet sich in Ophelia verliebt hätte. Er zeigt ihnen die Briefe, der er geschickt habe und schmiedet einen Plan dies zu beweisen. Hamlet wandere oft durch die Hallen des Schlosses und das würde Ophelia die Gelegenheit geben, ihn zu treffen, während sie alle hinter dem Vorhang lauerten.
Rosenkranz und Güldenstern besuchen Hamlet. Er fordert sie auf zuzugeben, dass sie nicht freiwillig gekommen seien, sondern, dass der König und die Königin sie geschickt hätten, weil Hamlet so melancholisch und traurig geworden sei. Hamlet erklärt ihnen, dass er nicht verrückt sei, sondern meist gesund und ab und zu ein wenig verrückt.
Schauspieler und Gaukler kommen an den Hof. Hamlet bittet sie die Geschickte um den Fall Trojas zu erzählen und die Ermordung des Königs und der Königin. Als er alleine ist, entscheidet sich Hamlet, den König zu zwingen, sich die Vorstellung anzusehen. Die Handlung dieser Darbietung ist ähnlich der um den Tod seines Vaters. Wenn der König schuldig sei, würde er es irgendwie zeigen und Hamlet hätte den Beweis, für den Mord an seinem Vater.
Dritter Akt
Polonius und der König führen ihren Plan aus und verstecken sich, um Hamlet zu beobachten. Dieser kommt daher und redet mit sich selbst über die Frage, ob Selbstmord der Qual ein Ende bereiten würde. Da kommt Ophelia und unter Anweisung ihres Vaters sagt sie Hamlet, dass sie ihm alle Liebe, die er ihr entgegengebracht habe, gerne erwidern wolle. Wütend sagt Hamlet zu ihr, dass er sie liebe, aber dass er sie eigentlich nie geliebt habe. Er rät ihr, in ein Kloster zu gehen und verflucht ihre falsche Schönheit. Bevor er geht, meint er, er wolle auf Frauen und Menschen allgemein verzichten. Er wünschte, er könne alle Hochzeiten verbieten. Er würde alle bereits Verheirateten in Ruhe lassen, doch alle Ledigen daran hindern, diesen Schritt zu wagen.
Claudius schließt daraus, dass Hamlets seltsames Verhalten nicht von der Liebe zu Ophelia herrührt. Er scheine nicht einmal verrückt zu sein. Er fürchtet, dass etwas Schlimmes sich zusammenbrauen könnte durch Hamlets Verhalten und möchte ihn nach England schicken. Er hofft, dass er sich dort erhole. Polonius stimmt dem König zu, denkt jedoch noch immer, dass Hamlet verrückt vor Liebe sei. Er empfiehlt dem König, Hamlet zu seiner Mutter zu schicken, damit sie reden könnten, denn er glaube, dass er ihr alle seine Probleme offenbare.
Die Vorstellung beginnt. Hamlet lässt Horatio die Reaktion des Königs in der Szene beobachten, die dem Mord seines Vaters so ähnelt. Hamlet warnt ihn, dass er von nun an den Verrückten spielen werde. Während der Aufführung „Mausefalle“, bekunden die Schauspieler die gegenseitige Liebe des Königs und der Königin. Die Königin geht fort und der König hält ein Schläfchen im Garten, als ein Mann kommt und ihn tötet, indem er ihm Gift ins Ohr einflößt. Der Mörder versucht die Königin zu umgarnen und hat Erfolg. König Claudius fühlt sich plötzlich krank. Er steht auf und verlangt, dass die Lichter angemacht werden. Die Aufführung wird abgebrochen.
Hamlet ist alarmiert, denn er glaubt an den sicheren Beweis für des Königs Schuld. Er geht zu seiner Mutter, die ihn für ein Gespräch gerufen hat. Er beschließt vorsichtig zu sein, ihr jedoch nichts anzutun, da es der Wunsch seines Vaters ist.
Der König ist nun noch mehr entschlossen, Hamlet nach England fortzuschicken und zwar so bald als möglich. Polonius erinnert ihn an den Plan, das Gespräch mit seiner Mutter zu belauschen. Als der König endlich alleine ist, klagt er über seine Schuld und bereut seine Sünden. Er ist sich dessen bewusst, dass das Töten im Namen des Krieges eine große Sünde ist, doch er bittet um Vergebung, auch wenn er die Position, die er nun innehat, nicht aufgeben will.
Der König beginnt gerade zu beten, als Hamlet vorbeikommt. Hamlet hält sich ab, den König zu töten, denn er glaubt, dies wäre zwar eine Auszeichnung für ihn, jedoch nicht für den Brudermörder, zumal der König um Vergebung bittet. Er entschließt sich, eine bessere Gelegenheit abzuwarten.
Königin Gertrude und Polonius warten auf Hamlets Ankunft in ihrer Kammer. Polonius glaubt, er könne den wahren Grund für Hamlets seltsames Betragen herausfinden, wenn er hinter dem Vorhang lausche. Die Königin geht auf Hamlet zu und meint, er habe seinen Vater Claudius verletzt. Aber Hamlet erwidert, sie habe seinen wahren Vater beleidigt. Da die Königin fürchtet, Hamlet könnte ihr etwas zuleide tun, ruft sie um Hilfe, weshalb sich Polonius hinter dem Vorhang regt. Hamlet wähnt König Claudius hinter den Vorhängen und tötet somit Polonius.
Die Königin verdammt ihn, da er einen Mann getötet hätte, doch Hamlet erwidert, dass sein Werk dieselbe Sünde sei, wie der Mord an ihres Ehemanns Bruder und die Besteigung dessen Throns.
Hamlet entdeckt hernach, dass er Polonius und nicht den König getötet hat. Er fährt seine Mutter an, dass sie Claudius geheiratet und seinen Vater betrogen habe. Der Geist seines Vaters erscheint wieder vor ihm und Hamlet redet zu dem Gespenst. Die Königin kann diesen nicht sehen und glaubt, Hamlet sei verrückt. Der Geist erinnert Hamlet daran, dass er die Rache noch nicht vollzogen und Claudius nicht getötet hätte. Hamlet versucht seine Mutter zu überzeugen, dass er nicht verrückt sei und bittet sie, es Claudius nicht zu sagen, was sie verspricht.
Vierter Akt
Gleich nach dem Treffen mit Hamlet, geht die Königin zu Claudius, um ihm zu berichten, was sich zugetragen hat. Claudius wird sich dessen bewusst, dass er an Polonius Stelle hinter dem Vorhang hätte sein können. Er entscheidet Hamlet umgehend nach England zu schicken. Er schickt Güldenstern und Rosenkranz, die Leiche in die Kapelle zu tragen, doch Hamlet verrät nicht, wo er sie versteckt habe. Hamlet gibt vor Claudius zu, dass er sie unter den Stufen zur Halle verborgen hätte. Der König entsendet zwei Diener, um den Körper zu suchen und befiehlt Hamlet seine Sachen zu packen, da sein Schiff bereitstünde. Der König schickt ihm Rosenkranz und Güldenstern nach, damit sie dafür sorgten, dass Hamlet nicht lebend von dieser Reise zurückkehre.
Auf dem Platz nahe des dänischen Hafens treffen Hamlet, Rosenkranz und Güldenstern auf Fortinbras und seine Armee, die auf dem Weg sind, Polen anzugreifen. Sie benötigen die königliche Erlaubnis, Dänemark zu durchqueren. Hamlet möchte wissen, warum sie im Krieg mit Polen seien und der Kapitän erläutert, dass es ohnehin ein kleines und wertloses Land sei. Hamlet kann nicht glauben, dass die Leute für solche nichtigen Dinge kämpfen wollen und er, der allen Grund zur Rache hätte, seinen Plan so lange aufgeschoben habe. Er beschließt in diesem Moment, seinen Rachefeldzug zu starten.
Polonius Sohn Laertes kehrt heimlich aus Frankreich zurück, um den Tod seines Vaters zu rächen. Er findet Ophelia, die sich nach dem Tod seines Vaters seltsam verhält und wird noch wütender. Claudius bestätigt, dass sein Vater ermordet wurde, bittet Laertes jedoch, seinen Ärger auf den wahren Übeltäter zu richten.
Horatio erhält einen Brief von Hamlet, in dem er erklärt, dass das Schiff von Piraten angegriffen wurde, die es zurück nach Dänemark steuerten. Hamlet bittet ihn, die Seemänner, die ihm diese Botschaft überbrächten zum König und zu der Königin zu bringen, da sie eine Nachricht für sie hätten. Er bittet Horatio zudem, nach ihm Ausschau zu halten, weil er ihm etwas über Rosenkranz und Güldenstern erzählen müsste.
Zur selben Zeit erklärt Claudius Laertes, dass er Polonius heimlich beerdigen müsse. Er hätte Hamlet nicht bestraft, weil die Königin und das Volk ihn so sehr liebten und er wollte keine Unruhe heraufbeschwören. Der Bote bringt ihm Hamlets Brief, in dem er ankündigt, am darauffolgenden Tag in den Palast zurückzukehren. Laertes ist erfreut, denn so hat er schon bald die Gelegenheit für seine Rache.
Claudius stimmt seinem Plan auf Rache zu, denn er fürchtet, dass ihn Hamlet vom Thron stoßen möchte. Er schlägt Laertes ein Duell mit Hamlet vor, in dem er ihn töten könne. Um sicher zu gehen, dass er Hamlet auch wirklich töte, würde er ein in Gift getränktes Schwert benutzen. Wenn Hamlet dennoch den Kampf gewinnen sollte, würde ihm der König vergifteten Wein reichen. Da kommt Gertrude herein und überbringt die Nachricht von Ophelias Tod. Sie ertränkte sich aus Trauer im Fluss.
Fünfter Akt
Auf dem Friedhof heben zwei Männer ein Grab aus und diskutieren ob Ophelia, die Selbstmord beging, auf dem Kirchhof bestattet werden dürfe. Hamlet und Horatio reden mit den Gräbern, die Hamlets Grab ausheben, was dieser jedoch nicht ahnt. Die Leute kommen zu Ophelias Beisetzung. Jeder ist anwesend, auch die Königin, der König und auch Laertes. In diesem Moment wird Hamlet bewusst, dass dies wirklich Ophelias Beerdigung ist. Er gesteht vor allen seine Liebe zu ihr und gerät in einen Kampf mit Laertes und meint, es gäbe nichts, was er nicht für Ophelia tun würde. Claudius bittet Laertes um Geduld und erinnert ihn an ihren gemeinsamen Plan.
Hamlet gesteht vor Horatio, dass er den Brief mit dem Befehl zu seiner Hinrichtung mit einem neuen Brief vertauscht habe, der die Hinrichtung für Rosenkranz und Güldenstern vorsehe. Hamlet hegt keinerlei Sympathie mehr für sie, da sie ihn betrogen haben. Er bereut lediglich sein Verfehlen gegenüber Laertes. Hamlet erkennt sich selbst in Laertes wieder und in seinem Drang nach Vergeltung, was ihn veranlasst, diesen um Vergebung zu bitten. Hamlet trifft kurz vor dem Duell auf ihn, doch Laertes nimmt seine Entschuldigung nicht an.
Gleich zu Beginn des Duells verletzt Hamlet Laertes, weigert sich jedoch Wein zu trinken, bevor er ihm den zweiten Streich gebe. Nach dem zweiten Schlag trinkt Gertrude den vergifteten Wein aus, trotz Claudius Warnung. Schließlich gelingt es Laertes Hamlet zu drangsalieren. Die beiden tauschen im Gefecht die Schwerter und Hamlet schlägt Laertes letztendlich mit seiner eigenen Klinge.
Die Königin schreit auf, als das Gift sie langsam tötet. Selbiges tut Laertes. Im letzten Moment gesteht er, was er Hamlet angetan hatte, sodass Hamlet den König mit dem vergifteten Schwert verwundet und ihn zwingt, den Wein zu trinken, bis zum Schluss. Hamlet und Laertes vergeben sich gegenseitig und Laertes stirbt. Hamlet offenbart Horatio seinen letzten Willen. Er möchte, dass Fortinbras ihren Thron erbe. Fortinbras befiehlt die Hinrichtung von Rosenkranz und Güldenstern. Horatio berichtet von allen Geschehnissen, die zu dieser Tragödie geführt hätten.
Personenbeschreibung
Hamlet – dänischer Prinz und Erbe des Thrones. Er kehrt aus Deutschland zurück, als er herausfindet, dass sein Vater ermordet wurde und seine Mutter seinen Onkel geheiratet hat. Er ist psychisch am Ende und lebt unter großem Druck. Wir erhalten auch einige Einblicke in sein früheres Verhalten. Er war besonders sensibel und liebte es, seinen Gedanken nachzuhängen und fühlte sich vom Benehmen der Frauen abgestoßen, insbesondere dem Ophelias und seiner Mutter. Einst war er lustig und gewitzt, selbstkritisch und hatte große moralische Vorstellungen. Wir bekommen öfters den Eindruck, dass er unentschlossen sei, doch wenn er sich zu etwas durchringt, ist er stark und bestimmt.
Ophelia – Hamlets große Liebe und die Tochter von Claudius Kanzler Polonius. Sie ist davon überzeugt, dass Hamlet sie liebt, auch wenn er seine Gefühle nicht zeigt. Ihre Familie glaubt, dass sie perfekt sei und wollen nur den besten Ehemann für sie. Hamlet sieht in ihr lediglich nur ein sexuelles Objekt, aber nicht mehr. Sie hat nicht die Kraft, ihrem Vater zu trotzen und hatte nie eine Mutter, die sie durchs Leben führte. Sie träumte stets von der romantischen Liebe.
William Shakespeare Biografie
William Shakespeare (1564 – 1616) war einer der größten Autoren Englands aber auch der ganzen Welt.
Er wurde 1564 in Stratford-upon-Avon geboren. Im selben Jahr verstarb Michelangelo in Rom. Shakespeare war das älteste von achtzehn Kindern und lebte in einer wohlhabenden Familie.
Es ist wenig von seinem Leben bekannt. Er heiratete Anne Hathaway, die acht Jahre älter war. Bald darauf bekamen sie eine Tochter, Susan, und Zwillinge, Judith und Hamlet.
Es ist nicht bekannt, was er bis 1592 machte, denn alle seine Spuren wurden verwischt. Hernach beschäftigte er sich mit dem Schreiben und Schauspielern in London. Bald darauf wurden seine Gedichte „Venus und Adonis“ und „Lucretia“ veröffentlicht.
Er schrieb viel und seine Dramen wurden gerne aufgeführt. Zudem wurde er Mitbesitzer des Globe Theaters in London.
In den letzten Jahren seines Lebens entschied er sich, nach Stratford zurückzukehren und starb dort 1616.
Shakespeare schrieb 37 Dramen, die in romantische Stücke, königliche Dramen, historische Dramen und Komödien klassifiziert werden können.
Seine bekanntesten Stücke sind „Heinrich IV“, Richard III“, „Romeo und Julia“, „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Die Komödie der Irrungen“, „Zwei Herren aus Verona“, „Verlorene Liebesmüh“, „Der Kaufmann von Venedig“, „Hamlet“, „Othello“, „König Lear“, „Maß für Maß“, „Das Wintermärchen“ und „Der Sturm“.