„Jane Eyre“ ist ein gothischer Roman der 1847 von der berühmten englischen Autorin Charlotte Brone geschrieben wurde. Da es zu jener Zeit kaum weibliche Autoren gab (die Frauen die schrieben veröffentlichten ihre Werke unter dem Namen ihres Vaters oder Ehemannes), hat sie ihn unter dem Pseudonym Currer Bell veröffentlicht. Bell war einer der Nachnahmen ihres zukünftigen Ehemannes. Der Roman wurde von dem in London ansässigen Verlag Smith, Elder & Co veröffentlicht.
Der Roman wurde sofort nach der Veröffentlichung sehr erfolgreich. Nachdem entdeckt wurde, dass der Roman von einer Frau geschrieben wurde, wurden seine Exemplare noch besser verkauft. Die Popularität wuchs noch mehr an, als er als Unangebracht befunden wurde. Unangebracht war das, dass eine Frau so einen leidenschaftlichen Roman geschrieben hatte. Das hat die Leute nicht daran gehindert ihn zu lesen, ganz im Gegenteil, genau das war der Grund warum sie ihn lesen wollten.
Dieser Roman brachte der Schriftstellerin Charlotte Bront Ruhm. Noch zu Lebzeiten wurde sie eine anerkannte Schriftstellerin und mit ihrer Arbeit öffnete sie die Türen für viele andere weibliche Autorinnen. Bis heute wird sie als eine der besten Schriftstellerinnen aus dem Anfang des Jahrhunderts geschätzt. Dieser Roman ist unter anderem einer der ersten gothischen Romane, und somit ein Grundstein dieses Genres.
Der Roman enthält alle Elemente eines gothischen Romans. Die Handlung geschieht in einem kalten, dunklen Schloss in dem gruselige und mystische Dinge geschehen. Das fantastische Motiv entpuppt sich als realistisches, aber der Leser weiß vorher nicht ob die Handlung übernatürlich oder real ist. Genau das gibt dem Roman die Anziehungskraft. Die gruselige Atmosphäre die wir in einem Horror erwarten würden, ist hier hervorragend präsentiert. Die Figuren sind ebenfalls kalt, düster und distanziert, bis die Leidenschaft in ihnen geweckt wird. Das Thema von unangebrachter, aber leidenschaftlicher Liebe ist ebenfalls ein klares Motiv gothischer Romane, und hier deutlich erkenntlich. Es ist nicht der Auslöser der Handlung, aber ein sehr wichtiger Teil davon.
Das Fundament der Handlung kreist um die Figuren, beziehungsweise um die Hauptfigur. Von Beginn an begleiten wir das Schicksal eines Mädchens die von klein auf von ihrer Familie verstossen wurde. Sie wächst voller Sehnsucht nach Liebe auf. Das wird später der Auslöser ihres schweren Schicksals und die Haupteigenschaft ihres Charakters. Wegen ihrer schweren Kindheit wächst sie in eine aufopfernde Frau auf, die denkt, dass sie keine Liebe verdient. Erst als sie merkt dass auch sie geliebt werden kann, ändert sie sich, wird stark und kämpft um diese Liebe.
In der zweiten Hälfte des Romans tauchen neben Jane eine ganze Reihe komplizierter Figuren auf, die mit ihr die Handlung teilen. Jane ist nicht mehr die einzige wichtige Figur. Außer ihr gibt es die sehr komplexe Figur Rochester, der Innbegriff ihrer Liebe, seine verrückte Frau, und John ,ein Mann der das Gegenteil von Rochester ist, aber auch in Jane verliebt ist. Sie alle verkörpern die gothische Thematik, Atmosphäre und Geschichte die gleichzeitig das Blut in den Adern gefrieren lässt und die härtesten Herzen schmelzen lässt.
Die Narattion in diesem Werk ist nicht komplex, aber sehr interessant. Die Handlung wird gleichermaßen die leidenschaftlichen Liebhaber von geschriebenen Wörtern und die Leser die dynamische und interessante Handlungen lieben zufriedenstellen. Die naturalistischen, gruseligen Elemente geben dem Werk eine besondere Note, das ohne diese nur eine komplizierte Liebesgeschichte wäre. Aber außer der Liebe ist in diesem Werk die Entwicklung der Charaktere sehr wichtig. Jede Figur in dem Werk schafft es erst dann sein Glück zu finden, als sie ihren eigenen Wert schätzen lernen und begreifen, dass auch sie liebenswürdig sind. Das ist der Beweis für die Grösse dieser Schriftstellerin, die mit Recht als eine der Besten in der Geschichte der Literatur angesehen wird.
Genre: Roman
Ort: Nordengland
Zeit: frühes 19. Jahrhundert
Zusammenfassung
Am Anfang der Geschichte wird uns ein junges Mädchen namens Jane Eyre vorgestellt, ein Waisenkind ohne Erinnerungen an seine Eltern. Jane sitzt ruhig im Haus ihrer vermögenden Tante und liest. Ihre Tante ist sehr kaltherzig, deshalb darf Jane auch nicht mit ihren Cousinen Eliza und Georgiana oder ihrem Cousin John spielen. In der ersten Szene des Buches verspottet John Jane, weil sie eine Waise ist, doch als sich Jane wehrt, wird sie alleine für Johne Unfug zur Rechenschaft gezogen und in das „rote Zimmer“ (red room) geschickt. Das ‚rote Zimmer‘ nennt Jane nur den angsteinflößenden Raum, in dem ihr Onkel gestorben ist. Als sie wieder einmal im roten Zimmer ist, meint Jane etwas zu sehen, das sie für den Geist ihres Onkels hält, der gekommen ist um an ihrer Tante Rache für die schlechte Behandlung an Jane zu nehmen, obwohl sie ihm versprochen hatte, sich um sie zu kümmern. Jane fällt vor Schreck in Ohnmacht.
Als Jane erwacht, wird sie von Mr. Lloyd umsorgt, einem freundlichen Mann, der als Arzt für die Familie arbeitet. Mr. Lloyd schlägt ihrer Tante vor, Jane in eine Mädchenschule zu schicken. Jane ist ganz aufgeregt ob dieser Möglichkeit. In dieser Zeit belauscht Jane zufällig eine Konversation unter den Bediensteten und erfährt ein wenig mehr über ihre eigene Vergangenheit. Sie findet heraus, dass ihre Eltern an Typhus gestorben sind und dass ihre Mutter der hochgestellten Familie Reed entstammte, jedoch aus dem Testament von Janes Großvater gestrichen wurde, nachdem sie Janes Vater, einen armen Mann, aus Liebe geheiratet hatte. Kurz darauf wird Jane in die Lowood Schule geschickt. Sie wird gleich Mr. Brocklehurst vorgestellt, einem äußerst religiösen Mann, der auf Anhieb eine Antipathie Jane gegenüber hegt. Und als Janes Tante ihm mitteilt, sie sei eine chronische Lügnerin, warnt Mr. Brocklehurst Jane, dass er vorhabe das auch allen Lehrern mitzuteilen.
Jane wird ihren neuen Klassenkameradinnen vorgestellt und freundet sich mit einem Mädchen namens Helen Burns an, die von ihrer Lehrern Miss Scatcherd besonders schlecht behandelt wird. Von Helen erfährt Jane, dass Lowood School eine Anstalt für Waisenkinder ist und Mr. Brocklehurst der Leiter. Die Mädchen sind unterernährt, überarbeitet und müssen unter frostigen Temperaturen dort leben. Jane zieht einige Vorteile aus ihrer Freundschaft mit Helen, doch nach einem Monat des Durchhaltens wird ihnen mitgeteilt, dass Mr. Brocklehurst bald zur Schule zurückkehren wird. Jane fürchtet, dass er den Lehrerinnen erzählen könnte, sie wäre eine Lügnerin, wie er es ihr gesagt hatte. Aufgrund ihrer Nervosität wird sie tollpatschig und lässt vor Mr. Brocklehust eine Schiefertafel fallen. Er verliert die Geduld und ordnet an, Jane für den Rest des Tages auf einen Stuhl zu stellen und erzählt den anderen Schülerinnen, sie sei eine Lügnerin. Er verbietet jegliche Konversation mit Jane.
Nachdem sie ihre Bestrafung ausgestanden hat, versichert Helen Jane, dass die anderen Schülerinnen Mr. Brocklehurst nicht geglaubt hätten, dass sie eine Lügnerin sein soll und dass sie Mitleid für sie empfanden.
Eine der Lehrerinnen, Miss Temple, hört Janes Version der Geschichte ihrer Auseinandersetzungen mit Mr. Brocklehurst und der schlechten Behandlung, die ihr im Hause ihrer Tante widerfahren ist, weshalb sie sich um Jane kümmert. Miss Temple eröffnet der Schule, dass Jane unschuldig sei und keine Lügnerin. Daraufhin beginnt Jane sich für Lowood School zu erwärmen und wird eine bessere Schülerin.
Für eine Weile fühlt sich Jane sogar irgendwie wohl in Lowood, bis Helen vor Erschöpfung zusammenbricht. Jane eilt in Miss Temples Zimmer, um Helen zu sehen, doch Helen beruhigt sie und sagt ihr, dass ihr nichts fehle. Jane schläft in Helen Bett ein und als sie am nächsten Morgen aufwacht, ist Helen gestorben.
Nach Helens Tod wird Lowood aufgrund der schlechten Behandlungen umorganisiert und eine neue Gruppe Aufseherinnen wird an die Schule geholt, Mr. Brocklehurst wird entlassen. Janes Leben in Lowood verbessert sich drastisch und in den darauffolgenden sechs Jahren wird sie überragend in ihren Leistungen. Als sie in das entsprechende Alter gelangt, entschließt sich Jane selbst als Lehrerin an Lowood zu bleiben. Doch nach zwei Jahren beschließt sie, dass sie eine Veränderung braucht und bewirbt sich für die Stelle einer Gouvernante. Ein Herrenhaus namens Thornfield nimmt sie auf. Bevor sie jedoch die Stadt verlassen kann, wird sie von einem der Diener ihrer Tante aufgesucht, und erfährt, was in ihrem Kindheitszuhause geschehen ist, seit sie fort war. Sie findet heraus, dass Georgiana versucht hatte fortzulaufen, ihr Plan aber von Eliza durchkreuzt wurde, die es ihrer Mutter erzählte und dass John sich einem exzessiven Lebensstil hingegeben hat. Sie erfährt auch, dass der Bruder ihres Vaters, John Eyre, vor sieben Jahren aufgetaucht war, um nach ihr zu sehen, doch als man ihm gesagt hatte, dass sie fort wäre, wieder gegangen war und auf einer Insel vor Marokko sein Glück gesucht hat.
Im zweiten Teil des Buches kommt Jane in Thornfield an und wird von Mrs. Fairfax begrüßt, der Haushälterin des Guts. Mrs. Fairfax ist eine freundliche Frau und führt Jane durch das Haus und durch die Gärten und teilt ihr mit, dass der Hausherr, Mr. Rochester, die meiste Zeit auf Geschäftsreisen sei und das meiste der täglichen Angelegenheiten ihr obläge. Auf dem Rundgang ist plötzlich ein unheimliches Lachen durch das ganze Haus zu hören und Mrs. Fairfax erklärt das Lachen mit einer Frau namens Grace Poole, einer verschrobenen Schneiderin, die im Hause lebt. Mr. Rochester hat ein Mündel, ein junges französisches Mädchen namens Adele, deren Mutter eine Sängerin und Tänzerin war. Jane genießt das Lernen mit Adele, die sehr fröhlich und lustig ist, wenn auch ein wenig verwöhnt.
Eines Tages, als Jane über das Gelände spaziert, trifft sie auf einen Reiter. Sein Pferd rutscht auf einer Eisplatte aus und der Mann fällt aus dem Sattel zu Boden. Jane hilft ihm auf die Füße und reitet weiter nach Thornfield. Als sie auch zurückkehrt, wird ihr mitgeteilt, dass Mr. Rochester von seinen Reisen heimgekehrt sei und findet heraus, dass er der Mann ist, dem sie geholfen hatte. Mr. Rochester und Jane verstehen sich nicht auf Anhieb. Er ist recht kalt und unnahbar und sie, als Dienerin und scheuer Natur, ist ihm zu introvertiert. Mrs. Fairfax erzählt Jane, dass gewissermaßen eine traurige Geschichte hinter sich hat. Er erbte Thornfield von seinem älteren Bruder, der als Haupterbe verstarb und war vorher schon nicht gut von ihrem Vater behandelt worden. Später fängt Mr. Rochester auch an mit Jane zu sprechen und wünscht ihre Anwesenheit, auch wenn ihr unergründlich ist, warum. Jane findet ihre Konversationen dubios. Mr. Rochester gesteht Jane, dass er eine lange Affäre mit Adeles Mutter hatte, bevor das Mädchen geboren wurde. Dennoch stellt er fest, dass sie nicht seine Tochter ist, da sie ihm so wenig ähnlich sehe und ihre Mutter zudem auch noch mit einem anderen Mann eine Affäre hatte. Aber er kümmerte sich um Adele, und als sie ihre Mutter zurückließ, nahm er sie mit in sein Haus nach England, um für sie zu sorgen.
In dieser Nacht liegt Jane lange wach und denkt über die Konversation mit Mr. Rochester nach. Sie hört ein seltsames, entspanntes Lachen aus der großen Halle und stürmt aus ihrem Zimmer um augenblicklich des Rauchers Gewahr zu werden, der unter der Tür zu Mr. Rochesters Zimmer herausquillt. Sie betritt den Raum und sieht seine Bettvorhänge in Flammen stehen. Reflexartig schüttet Jane das Wasser aus seiner Waschschüssel über das Feuer und erstickt es. Anstatt sich über das Feuer zu wundern, verlässt Mr. Rochester sofort den Raum, um ins oberste Stockwerk des Hauses zu gehen. Als er zurückkommt, sagt er seltsamerweise zu Jane er habe alles herausgefunden, es sei genauso, wie er vermutet hatte. Er bestätigt dieselbe Lüge, die auch Mrs. Fairfax ihr erzählt hatte, von der seltsamen Schneiderin, die im Haus lebe und so lache. Dann dankt er Jane und wünscht ihr eine gute Nacht.
Am nächsten Morgen findet Jane heraus, dass das Feuer in der Nacht von einer Kerze stammte und ist überrascht, dass Grace Poole keine Anzeichen der Reue zu zeigen scheint. Zur Krönung der seltsamen Vorgänge entdeckt Jane, dass sie Gefühle für Mr. Rochester empfindet und ist enttäuscht zu hören, dass er in wenigen Tagen zu einer Reise mit einer Dame namens Blache Ingram aufbrechen wird. Jane rügt sich augenblicklich selbst dafür, romantische Gedanken an Rochester zu haben und redet sich ein, von solchen Gedanken abzusehen, da sie weiß, dass es nie zu etwas kommen könnte zwischen ihnen beiden. Rochester kehrt wenig später zurück und bringt eine ganze Gesellschaft reicher Angehöriger der Upper Class, von denen eine Blache Ingram ist. Rochester lädt Jane ein, ein wenig Zeit bei der Gruppe zu verbringen. Da sie sich jedoch in Anwesenheit dieser „besseren“ Menschen unwohl fühlt, macht sie nichts, als in einem Sessel am Fenster zu sitzen und das Geschehen zu beobachten.
Nach kurzer Zeit steht Jane auf, um zu gehen, doch Rochester hält sie auf. Nachdem sie darauf besteht gehen zu dürfen, ordnet er an, dass sie jeden Abend, bis die Gruppe wieder gehen würde, ein wenig Zeit mit ihnen verbringen soll. Als er ihr eine gute Nacht wünscht, schwingt beinahe so etwas wie Zärtlichkeit mit, die er mit einem Biss auf seine Lippe sofort unterbindet. Die Gäste bleiben für einige Tage und während dieser Zeit taucht ein Mann namens Mr. Mason im Haus auf, der Rochester sprechen möchte. Jane findet ihn unfreundlich, ahnt aber, dass ihn etwas mit Rochester verbindet. In der Nacht wird Jane von einem Hilferuf geweckt. Sie eilt hinaus in die Halle, um Rochester zu begegnen, der seine Gäste damit beruhigt, dass ein Diener einen Alptraum hatte. Rochester fragt Jane nach ihrer Hilfe bei etwas Geheimem. Er führt sie in den dritten Stock des Hauses in einen Raum, in dem Mr. Mason mit Schmerzen liegt, nachdem ihm in den Arm gestochen wurde. Rochester bittet Jane die Wunde zu versorgen und verbietet den beiden miteinander zu sprechen bevor er geht. Jane tut wie ihr geheißen und wenig später kehrt Rochester mit Medizin zurück, die die Schmerzen lindern soll.
Bevor Jane mehr darüber erfahren kann, was Mr. Mason widerfahren ist, erreicht sie ein Brief aus dem sie erfährt, dass ihr Cousin John sich umgebracht hat und dass ihre Tante einen Schlaganfall hatte und auf dem Sterbebett läge. Jane reist zurück in das Haus ihrer Tante und versucht sich mit ihr auszusöhnen. Doch die alte Frau hasst sie noch immer und schlägt ihr das Friedensangebot aus. Bevor sie stirbt, gibt Mrs. Reed Jane einen Brief von ihrem Onkel, John Eyre, aus dem sie erfährt, dass er sie adoptiert hat und ihr mit seinem Tode alles zu überschreiben gedenkt. Mrs. Reed hatte sich aus Missgunst geweigert, ihr den Brief nach Lowood weiterzuschicken.
Jane kehrt nach dem Tod ihrer Tante nach Thornfield zurück und erfährt, dass Rochester und seine Gäste fort sind. Rochester ist zurück nach London um eine Kutsche zu kaufen, was Jane als sicheres Zeichen dafür interpretiert, dass er Blanche heiraten will.
Ziemlich sicher fragt sie Rochester, als sie sich das nächste Mal begegnen, ob er der Ansicht sei, dass die Kutsche für „Mrs. Rochester“ reiche. Später unternehmen Jane und Rochester einen Spaziergang im Garten und er gibt zu, dass er vorhat Blanche zu ehelichen. Jane gesteht ihm ihre Liebe und er überrascht sie, indem er um ihre Hand bittet. Er sagt ihr, er habe nur gesagt Blanche heiraten zu wollen, damit sie ihm ihre Liebe gestehen würde, und dass er sie schon die ganze Zeit über heiraten wollte. Jane nimmt den Antrag glücklich an und sie küssen sich. Mrs. Fairfax sieht es mit Entsetzen.
Während der Vorbereitungen für die Hochzeit, hat Jane das Gefühl, dass alles zu glatt zu laufen scheint, wie im Märchen. Diese Vorstellung macht sie nervös. Sie schreibt vorsorglich ihrem Onkel auf Madeira, um ihn von ihrem Aufenthaltsort in Kenntnis zu setzen, damit er sie sicher als Erbin einsetzen könne. Sie begründet es damit, dass sie sich mit Rochester ebenbürtiger fühle, wenn sie ihres Onkels Vermögen bekäme, und weniger aufgeregt vor der Hochzeit sei. In der Nacht vor der Hochzeit erwacht Jane und sieht eine seltsame, schmutzige Frau in ihrem Zimmer stehen. Die Frau setzt sich Janes Hochzeitsschleier auf. Als sie Rochester am nächsten Tag davon erzählt, versichert er ihr, dass es Grace Poole gewesen sein muss.
Am Tag der Hochzeit taucht plötzlich ein seltsamer Mann auf und unterbricht die Eheschließung, bevor sie vollzogen werden kann. Er sagt, er wäre ein Anwalt aus London namens Mr. Briggs, und dass Rochester nicht heiraten könne, da er bereits mit Mr. Masons Schwester Bertha verheiratet sei. Mason selbst bestätigt dies. Aufgebracht gibt Rochester selber zu, dass die Geschichte wahr sei. Er führt die Gruppe zurück nach Thornfield und hinauf in den dritten Stock. Jane sieht Bertha Mason, die dort im Dachboden unter der Sorge von Grace Poole lebt. Bertha ist geisteskrank und versucht Rochester zu strangulieren, als sie ihn sieht. Jane stürzt aus dem Zimmer und schließt sich verzweifelt in einen Raum ein.
Am nächsten Morgen sagt Rochester, dass er sich selbst nicht als verheiratet betrachtet, da er sich selbst als betrogen sieht, weil die ihre Verwandten genau um Anfälligkeit ihrer Familie für Geistesgestörtheit wusste. Er hatte beschlossen Bertha im Dachboden unterzubringen, um sie zu schützen und damit sie umsorgt war. Jane bewegt die Geschichte, fühlt aber, dass sie Thornfield verlassen muss, um alleine mit ihrer Trauer und Schmach umzugehen. Bald hat Jane ihre Ersparnisse aufgebraucht und lebt draußen. Während sie durch die Moore wandert, sieht sie ein Licht, dem sie folgt, bis sie zu einem Haus gelangt.
Zwei Schwestern namens Diana und Mary leben dort mit ihrem Bruder John. John organisiert Jane eine Stelle als Lehrerin in der Stadt. John ist Missionar, der gerne in die Mission in Übersee gehen würde. Er fängt an, Gefallen an Jane zu finden und findet durch Eigenrecherche einiges über ihre Lebensgeschichte heraus. Jane ist schockiert, da sie den Geschwistern von Anfang an einen falschen Namen genannt hatte. John sagt ihr, er habe einen Brief von einem Mr. Briggs erhalten, aus dem hervorgehe, dass es essentiell wäre, dass Jane Eyre gefunden würde. Janes Onkel John ist gestorben und hat ihr sein Erbe hinterlassen. Jane fragt sich, warum Mr. Briggs die Schwestern und John kontaktieren würde und John erzählt ihr, selbst zunächst ungläubig, dass ihr Onkel auch sein Onkel wäre. Jane ist glücklich, endlich eine liebende Familie gefunden zu haben und beschließt ihr Erbe gerecht mit den anderen drei Geschwistern zu teilen.
John fragt Jane bald, ob sie mit ihm nach Indien in die Mission gehen würde, als seine Frau. Sie stimmt zu, für die Mission mitzugehen, doch nicht, um ihn zu heiraten, da sie ihn nicht liebe. John ist verärgert darüber und versucht sie in den nächsten Tagen dazu zu bewegen, ihn zu ehelichen. Eines Abends bei Tisch, meint Jane Mr. Rochesters Stimmte über die Moore hinweg zu hören. Sie spürt, dass ihm etwas zugestoßen sein musste und beschließt, nach Thornfield zurückzukehren.
Seit sie gegangen war, ist ein Jahr vergangen und Jane kehrt nicht nur mit Geld, sondern auch mit Familie wieder. Doch als sie Thornfield erreicht, entdeckt sie, dass das Haus vom Feuer zerstört worden ist. Bertha gelang es schlussendlich doch, das Haus in Brand zu stecken. Rochester hatte es geschafft seine Dienerschaft in Sicherheit zu bringen, nicht jedoch seine Frau, die vom Dach gestürzt war, ehe er sie erreichen konnte. Rochester verlor sein Augenlicht und eine Hand im Feuer und blieb völlig verängstig zurück. Jane findet heraus, dass er nun mit zwei älteren Dienern in einem Häuschen in den Wäldern lebt.
Jane reist zu Rochesters neuem Zuhause, doch aufgrund seiner Erblindung glaubt er ihr nicht, als sie ihm sagt, wer sie sei. Er wähnt einen Geist vor sich zu haben. Jane nimmt Rochester in den Arm und verspricht ihm, ihn nie wieder zu verlassen. Er bittet sie ihn zu heiraten und wieder nimmt sie an. Sie heiraten heimlich und Jane schickt Adele zur Schule. Jane sorgt für Rochester und nach einem Jahr fängt er langsam an wieder zu sehen. Sie bekommen Kinder zusammen und gemeinsam und ebenbürtig weiter.
Personenbeschreibung
Jane Eyre – als junges Mädchen verwaist, ist Jane eine scheue, gottesfürchtige Frau, die sich nach Liebe sehnt, aber nicht daran glaubt, dass sie ihr eines Tages auch widerfahren könnte. Durch den ganzen Roman hindurch hat Jane das Gefühl nichts außer ihrer Integrität zu besitzen, und behandelt diese folglich wie einen Schatz. Jane ist sehr bescheiden und verdrängt sofort den Gedanken, dass Rochester etwas für sie empfinden könnte. Sie sieht ihre Zuneigung ihm gegenüber als Zeitverschwendung und als Zeichen ihrer eigenen Dummheit an. Doch als auch er ihr seine Liebe gesteht, öffnet sich ihr Charakter ein wenig und wendet sich von ihrem stoischen Charakter, der sie in der ersten Hälfte des Romans auszeichnet. Das lässt es den Leser auch emotionaler spüren, als ihr Herz unweigerlich von Rochester und der Enthüllung seiner kranken Frau gebrochen wird. Jane sieht sich selbst ein Stück weit als Märtyrerin und nimmt alle Bestrafungen im Roman auf sich, ohne sich zu beklagen. Am Ende des Buches ist sie glücklicher als sie es sich wohl je erhofft hat, mit dem Mann, den sie liebt an ihrer Seite, den sie pflegen kann.
Mr. Rochester – er scheint erst ein unnahbarer und kalter Mann zu sein, kann sich aber bald für Jane erwärmen und sieht in ihr, wohl wegen ihrer Schulbildung, irgendwann so etwas wie eine Gleichgesinnte was den Scharfsinn angeht. Rochester verbringt viel Zeit damit, den alten Fehlern nachzutrauern und versucht seine schlechten Erfahrungen zu vertuschen. Trotzdem scheint er sich fürsorglich um seine Dienerschaft zu kümmern und Adele, und natürlich auch um Jane. Rochester wird als nicht unbedingt schön beschrieben, doch wohlgesittet, was ihn (neben seinem Vermögen) für die Frauen im Roman so attraktiv zu machen scheint. Rochester scheint nicht so viele Probleme damit zu haben, sich in Jane zu verlieben, als sie sie damit hat. Er bezeichnet sie als intellektuell ebenbürtig und moralisch überlegen. Seine Liebe ist ernst gemeint und er kann sich nicht dazu durchringen, seine Frau in eine Nervenheilanstalt zu bringen, obwohl er seit Jahren ihre Missgunst und Forderungen an sein eigenes Leben hinnehmen muss.
Nachdem er jahrelang als Womanizer und einer, der nur auf Vergnügen aus ist, gelebt hat, bereut Rochester die früheren Wege, die er eingeschlagen hat und sieht seine Rückschläge als Bestrafung dafür. Am Ende des Buches ist Rochester miserabler Verfassung und lebt weit entfernt von der Gesellschaft mit ein paar Dienern um sich selbst zu verstecken und seine Verletzungen als Ausgleich für seine falschen Entscheidungen zu tragen.
Mrs. Fairfax – sie ist die Haushälterin in Thornfield Manor. Sie koordiniert den täglichen Ablauf im Haus, organisiert die Mädchen und Butler, die Köche etc. Mrs. Fairfax ist die erste Person, die Jane das unheimliche Lachen mit der verschrobenen Schneiderin Grace Poole erklärt, der Lüge, die man Mr. Rochester so oft wiederholen hört. Im Buch wird nie gesagt, ob Mrs. Fairfax nicht doch von Rochesters Frau Bertha weiß, die im Dachboden wohnt. Sie sieht äußerst erschrocken aus, als sie Rochester und Jane sich im Garten küssen sieht und von ihrer Hochzeit erfährt. Jedoch ist ausgeschlossen, dass ihre Überraschung auf der Ansicht beruht, die beiden gehörten nicht zusammen.
Adele Varens – Adele ist ein süßes aber doch etwas verwöhntes Mädchen, das Jane auf Thornfield unterrichtet. Adele nimmt Jane als eine Art Ersatzmutter an und genießt die Zeit mit ihr. Am Ende des Buches wird gesagt, dass Adele eine schöne Schule besuchen darf, die Jane für sie ausgesucht hat, nachdem ihr die erste Schule nicht gefallen hatte. Der Leser erfährt, dass sie zu einer sehr freundlichen und liebenswürdigen Frau heranwächst.
John Rivers – Johne ist Janes Cousin und ein Prediger und Missionar. Er ist ein sehr ehrfürchtiger Mann, der leicht zu verärgern und oft einer anderen Meinung ist. Als Jane ihm sagt, sie wolle ihn nicht heiraten, wird er wütend und sucht sie zu kontrollieren und unter Druck zu setzen. John wird als komplettes Gegenstück zu Rochesters Charakter beschrieben. Rochester wird oft ‚feurig‘ und leidenschaftlich genannt, während John eher als ‚kühl‘ und ‚kalt‘ bezeichnet wird. Jane empfindet die Heirat mit John als Martyrium, das eine gute Frau tun musste, um sich der Mission, die er vorhat zu unternehmen, vollends hinzugeben. Schließlich wählt sie die Liebe vor der Pflicht und kehrt zurück zu Rochester.
Das Letzte, das wir von John erfahren, ist wie er ihr gebietet bei ihm in Morton zu bleiben und er Versuchung nach Thornfield zurückzugehen zu widerstehen.
Mrs. Reed – Janes grausame Tante, die sie so schlecht behandelt hat, als sie in den ersten Jahren ihres Lebens bei ihr gewohnt hat. Mrs. Reed trägt ihrem seligen Mann nach, dass er Jane so geliebt hat und lässt sie das ihr ganzes Leben lang spüren. Sie weigert sich sogar auf dem Sterbebett noch, sich mit Jane auszusöhnen.
Charlotte Brontë Biografie
1815 in Yorkshire, England geboren, war Charlotte Bronte die älteste der drei berühmten Bronte-Schwestern. Sie war eine Romanautorin und Dichterin, die besonders durch „Jane Eyre“ Bekanntheit erlangte, das ein großer kommerzieller Erfolg war und einer der ersten Romane des Schauer-Genres.
Charlotte veröffentlichte ursprünglich unter dem männlichen Psydonmy „Currer Bell“, um ihrem Ruf, als Frau in der Öffentlichkeit nicht zu schaden. Dennoch wurde ihr Geschlecht mit der Zeit bekannt, was die Verkaufszahlen ihrer Bücher aufgrund ihrer enhüllten Unschicklichkeit erhöhte.
Charlotte sah ihren Erfolg schon zu Lebzeiten und wurde einer von Englands wichtigsten Persönlichkeiten und verbrachte Zeit mit Autoren wie Elizabeth Gaskell und William Makepeace Thackeray.
Charlotte heiratete 1854 einen Mann namens Arthur Bell Nickolls, von dem sie einen Teil ihres Pseudonyms ableitete. Sie wurde 1855 schwanger und litt unter einer schwierigen Schwangerschaft und starb mit ihrem ungeborenen Kind am 31. März desselben Jahres.
Ihrer wird heute als große Autorin und Dichterin und als Wegbereiterin für Frauen gedacht.