„Julius Caesar“ ist ein im Jahre 1599 geschriebenes Theaterstück. Geschrieben hat es der berühmte Dramatiker William Shakespear. Dieses Werk ist eine der bekanntesten Tragödien von Shakespear. Es basiert auf einer wahren Begebenheit die sich in der Zeit des Römischen Kaiserreichts zugetragen hat. Das ist nicht das einzige Werk das Shakespeare auf diese Art geschrieben hat.
Die Geschichte dieser Tragödie handelt über den Tod des Römischen Herrschers Julius Caersar, der 44 v. Chr. geschehen ist. Die Verschwörung um Caesars Mord, sein Tod, und sein tapferer Kampf vor seinem Tod sind in dieses Stück eingebaut, genauso wie viele von den berühmtesten Zitaten von Shakespear. Obwohl die Tragödie nach Julius Caesar benannt ist, ist er nicht die Hauptfigur in diesem Stück. Er stirbt schon im dritten Akt, aber die Handlung setzt sich fort.
Viel besser als seine Figur werden die Figuren die seinen Mord planen charakterisiert, wie auch die Figuren die seinen Mord rächen wollen. Die Figuren sind, wie in den meisten Werken von Shakespear, nicht schwarz-weiß. Es gibt keine offensichtlichen Helden oder Bösewichte. Alle Charakteren sind komplex mit menschlichen Eigenschaften, angetrieben von verschiedenen Gefühlen, unter denen folgende dominieren: Ehre, Rache, Zorn, der Wunsch zu herrschen, aber auch starke Freundschaft, Liebe und Schuld.
Das macht dieses Werk vielschichtig. Die Handlung, und zwar die historische, ist nur ein Anknüpfungspunkt für die Einführung der Figuren als Vertreter der menschlichen Komplexität. Genau aus diesem Grund wird dieses Drama als psychologisches Drama angesehen. Die Figuren sind zerrissen zwischen Liebe zum Individuum und dem Patriotismus.
Dieses Drama ist nach der Vorlage des Werkes „Lebensbeschreibung des Julius Caesar“, das 1579 von Sir Thomas North geschrieben wurde, entstanden. North übersetzte dieses Werk von dem griechischen Historiker Plutarch. Shakespear war wie die meisten seiner Zeitgenossen, gut informiert über die Geschichte von Griechenland und Rom, weshalb sofort klar wird warum dieses Stück so wahrheitsgetreu ist. Die Literaturhistoriker sind der Meinung dass er eine Parallele zwischen der Regierung innerhalb der römischen Republik und der damaligen Monarchie von Elisabeth, in der auch der Autor selbst gelebt hat, ziehen wollte. Sodass dieses Werk zum Teil auch eine Kritik an die Zeit in der er lebte ist und nicht nur an der altgriechischen Epoche.
Dieses Werk hat es zu seiner Zeit zu großem Ruhm gebracht, der auch heute nicht abklingt. Es gilt als eines der größten historischen Dramen, und eines der besten Werke von Shakespear. Das Drama enthält viele berühmte Zitate, die mit der Zeit bekannter als das Werk aus dem sie stammten wurden. Trotzdem reduziert das nicht im geringsten die Grösse und den Wert dieser Tragödie.
Genre: Tragödie
Ort: Rom
Zeit: 44 v.Chr.
Zusammenfassung
Das Stück beginnt mit einer Gruppe römischer Bürger, die auf der Straße den Sieg General Caesars über die Stadt Pompei im Gefecht von Munda feiern. Zwei Tribunen, Flavius und Murellus betreten die Straße und befehlen den Leuten mürrisch, wieder an ihr Tagwerk zu gehen. Einer der ausgelassenen Menschen ist ein Schuster und Murellus beginnt sich mit ihm zu unterhalten, wobei die sarkastischen Antworten des Schuhmacher missversteht und wütend wird, bis Flavius ihn fragt, warum er nicht arbeite. Der Schuster eröffnet ihnen, dass er einen Tag frei nehmen würde, um zu feiern, die Parade und Caesars Triumphzug durch die Stadt sehen zu können. Seine Torheit rügend, fragt Murellus ihn, welche wahre Bedeutung Caesars Sieg denn wirklich habe, und stellt fest, dass es nicht um die Eroberung eines fremden Feindes ging, dem man dem Römischen Reiche hinzufügen konnte. Murellus erinnert die Bürger daran, dass sie die glorreichen Triumphe Pompeis gefeiert hätten, und sich nun über dessen Niederlage freuten. Murellus tadelt die Leute für ihre Illoyalität und befiehlt ihnen zu gehen. Als sie wieder alleine sind, schickt Flavius Murellus auf den Capitol, um sämtliche Kronen, die auf die Statuen Caesars gesetzt wurden, zu entfernen. Er meint, wenn sie die allgemeine Meinung von Caesar erst kontrollieren könnten, würden sie ihn selbst auch bald in der Hand haben.
In der nächsten Szene betritt Caesar einen öffentlichen Platz mit einer Gruppe seiner Generäle und seiner Frau Calpurnia und einem Wahrsager. Der Wahrsager raunt ihm zu „hüte dich vor den Iden des März“. Caesar fährt dem Mann über den Mund „Er ist ein Träumer; lasst ihn gehen und kommt.“ Die Gruppe geht an dem Mann vorbei, bis auf Brutus und Cassius, zwei von Caesars Generälen. Cassius fällt auf, dass Brutus in letzter Zeit nicht er selbst zu sein scheint, und Brutus sagt ihm, dass er sich vor eigenen unwohlen Gedanken gräme. Cassius sagt ihm, dass er ein respektierter und bewunderter Mann der Stadt sei und dass er sich bereit erklären würde, Brutus ein Spiegel zu sein, damit dieser sich selbst auch aus anderen Perspektiven sehen könne. Brutus sagt, er fürchte, dass die Bürger Caesar als ihren König wollten. Er meint, dass er, obwohl er Caesar liebe, ihn nicht als Herrscher ansehen würde. Cassius stimmt ihm zu und denkt an die Zeit, als er Caesar vor dem Ertrinken bewahrte und ein anderes Mal, als Caesar unter einem Anfall litt. Er bekräftigt Brutus in der Ansicht, dass jemand mit solch einer schwachen Verfassung nicht König werden sollte.
Während die Männer so reden, kommen Caesar und seine Begleitung zurück. Caesar erblickt Cassius und meint zu einem seiner Generäle, Antonius, dass Cassius wie ein Mann aussehe, der „zu viel denkt“. Antonius beruhigt Caesar, dass er sich nicht zu fürchten brauche, doch Caesar erwidert, dass er sich nicht vor ihm fürchte, sondern dass er es bevorzuge ihn zu meiden. Brutus und Cassius nehmen den General Casca zur Seite und fragen, was während ihrer Abwesenheit geschehen sei. Er erzählt ihnen, Antonius habe Caesar dreimal die Krone angeboten, doch Caesar habe abgelehnt. Er berichtet zudem, dass Caesar, als die Menge ihm zujubelte, plötzlich zu Boden stürzte. Brutus fragt sich, ob Caesar krank sei. Casca sagt, Caesar wäre sehr ausgelassen gewesen, bevor er gestürzt sei und die Leute hätten ihm auch danach noch ihre Liebe zugestanden. Der Sturz kratzte überhaupt nicht an seiner Autorität. Casca fügt hinzu, dass die Menge sogar gejubelt hätte, wenn Caesar ihre Mütter erstochen hätte.
Cassius fragt, ob der große Cicero gesprochen hätte, und Casca meint, er habe, doch er selbst habe nichts von dem verstanden. „Es kam mir Spanisch vor“. Bevor Casca geht, fällt ihm auf, dass Flavius und Murellus ‚zur Ruhe gesetzt‘, also aus ihren Ämtern entlassen worden waren, weil sie die Kronen von den Statuen genommen hatten.
Brutus geht kurz nach Casca und lässt Cassius alleine. Mit sich selbst redend meint Cassius, dass er hoffe Brutus von der Idee nobel sein zu müssen ableiten könne. Cassius beschließt gefälschte Schreiben römischer Bürger aufzusetzen, in denen sie Brutus unterstützten und ihre Furcht vor der wachsenden Macht Caesars zum Ausdruck bringen und möchte diese in Brutus Haus einwerfen.
Später unterhalten sich Casca und Cicero auf der Straße. Casca erzählt von den vielen seltsamen Auffälligkeiten, die er in letzter Zeit gesehen hätte und von denen er das Gefühl habe, sie kündigten Gefahr an, wie beispielsweise schlechtes Wetter, ein Löwe, der über den Capitol liefe und vor allem ein Mann, dessen Hände in Flammen stünden und dennoch keine Schmerzen zu spüren schiene. Cicero erklärt ihm, dass Leute solche Dinge stets nach ihrem Gutdünken auslegten und er sich nicht wundern solle. Er fragt, ob Caesar am morgigen Tag zum Capitol kommen würde. Casca bestätigt, dass er komme. Cicero geht und sagt zu Casca „in der furchtbarn Nacht/ Kann niemand unter freiem Himmel dauern“.
Dann, taucht Cassius auf. Casca fragt ihn, warum er hinaus in den Sturm gelaufen sei. Cassius vergleicht den Sturm mit Caesar und sagt, er glaube, die Götter teilten ihre Meinung über Caesars wachsende Macht mit und wollten mit dem Sturm sagen, wie unwürdig er sei. Casca erzählt Cassius, dass die Senatoren planten, Caesar am nächsten Tage zum König zu krönen. Verärgert zieht Cassius sein Schwert und schwört den Göttern, dass, wenn sie einen schwachen Mann wie Caesar zum König machen könnten, sie auch ihm die Kraft geben könnten, ihn zu besiegen. Er heißt Rom ein Irrenhaus, einen so niederträchtigen Mann wie Caesar mit Macht auszustatten. Casca stimmt ihm zu und Cassius sieht darin die Gelegenheit ihm zu sagen, dass er bereits eine Anzahl hochgestellter Römer um sich geschart habe, um Caesar zu stürzen. Wie um diese Offenbarung zu bestätigen, tritt einer der Verschwörer, Cinna, hinzu. Cassius stellt die beiden Männer einander vor und erzählt ihnen von seiner Unterredung mit Brutus am Tag zuvor. Cassius gibt Cinna die Briefe, die er gefälscht hat, sodass er diese auf Brutus Stuhl im Senat legen kann, ebenso wie an seine Statue in seinem Haus. Cinna geht und Cassius erzählt Casca dass bereits drei Parteien Brutus‘ zu ihrer Runde gehörten. Casca hofft, das Brutus‘ Teilnahme an dem Vorhaben dabei helfen wird, mehr römische Bürger zu beeinflussen, das er eine sehr berühmte und beliebte Person der Stadt sei.
Der Zweite Akt beginnt mit Brutus, der in seinem Garten wandelt. Er streitet mit sich selbst über Caesar, denn er weiß, dass der König sterben muss. Er überlegt, dass er Caesar zwar nie falsch mit seiner Macht hat umgehen sehen, doch führe kein Weg daran vorbei, dass ein Mann, der als König so viel Macht besitze, diese nicht irgendwann auch missbrauche. Lucius, Brutus‘ Diener betritt den Garten mit einem Brief, den er an einem Fenster des Hauses gefunden hat. Der Brief beschuldigt Brutus zu schlafen, während Rom sich in Gefahr befände. Brutus sieht diesen Brief als Angriff auf Caesar und glaubt mit ihm die Bestätigung in Händen zu halten, dass Roms Schicksal darin läge, Caesar entthront zu sehen. Lucius kommt zurück und teilt Brutus mit, dass er Besucher habe – Cassius und seine Verschwörer. Cassius stellt die Männer Brutus vor und spricht kurz mit ihm darüber, sich der Gruppe anzuschließen. Die Verschwörer diskutieren danach bis ins Detail ihr Komplott Caesar zu töten. Brutus meint, er wünschte, nur den Geist Caesars töten zu können, ohne den Mann Caesar ermorden zu müssen. Er sagt, sie dürften Caesar nur „verwegen doch nicht zornentbrannt“ töten, sodass sie „Opfernde doch nicht Schlachter“ seien. Cassius fragt sich, ob sie Antonius auch töten sollten, doch Brutus weigert sich, so viel Blut zu vergießen. Einer der Männer, Decius, versichert den anderen, dass er die Wahrsager und Auguren ignorieren werde und zum Capitol kommen würde. Die Männer zerstreuen sich, während Brutus andeutet, dass sie sich wie römische Schausteller aufführten, die jeden zum Narren halten wollen, indem sie jedermanns Gedanken zerstreuen.
Nachdem die Männer gegangen sind, kommt Brutus‘ Frau Portia und fragt ihn, warum er sich so seltsam aufgeführt habe. Er sagt ihr, er habe sich nicht wohl gefühlt. Sie ist verstimmt darüber, weil er sich weigert, ihr die Wahrheit zu sagen und meint in Anbetracht der Tatsache, dass sie seine Frau sei, solle er es ihr sagen. Er sagt lediglich, dass er sich wünschte, solch eine weise Frau verdient zu haben. Da klopft es an der Tür und Brutus schickt Portia fort. Zwei Männer kommen herein, Ligarius und Lucius. Ligarius sieht kränklich aus, sagt Brutus aber, er würde nicht krank, wenn Brutus eine Tat im Namen der Ehre vorzuweisen hätte. Brutus meint, dass er eine solche habe und nimmt Ligarius mit von der Bühne, um ihm mehr zu erzählen.
In der nächsten Szene liegt Caesar des Nachts wach, wandelt im Nachthemd durch sein Haus, und wird von den Alpträumen seiner Frau wach gehalten. Sie hat dreimal etwas von seiner Ermordung gerufen. Er schickt einen seiner Diener einen Priester zu bitten, für ihn ein Opfer vorzunehmen und ihm die Ergebnisse mitzuteilen.
Seine Frau Calpurnia kommt herein und besteht darauf, dass Caesar zu Hause bleiben solle, fern vom Capitol, weil sich so viele schlechte Zeichen für seine Zukunft aufgetan hätten. Caesar weigert sich, sagt es sei nutzlos, die Pläne der allmächtigen Götter ändern zu wollen. Er und Calpurnia streiten weiter, bis der Diener den Raum erneut betritt und ihm berichtet, dass der Priester ihm empfehle, daheim zu bleiben. Doch Caesar weigert sich noch immer, und sagt, dass er nicht die Furcht obsiegen lassen wolle. Calpurnia fleht ihn schließlich an, Antonius an seiner statt in den Senat zu schicken und Caesar lenkt ein, um sie zu besänftigen.
Decius kommt um Caesar zum Senat zu bringen. Er informiert ihn, dass er nicht gehen würde und dass er dem Senat ausrichten solle, dass er einfach zu Hause bleiben würde. Caesar sagt Decius, dass seine Frau einen Traum hatte, in dem sie seine Statue Blut speien und viele lächelnde Römer darin baden gesehen habe. Decius redet ihm gut zu, dass der Traum seiner Frau missinterpretiert wurde und dass es eigentlich bedeute, dass die Römer sich Kraft vom Blute Caesars erhofften. Er teilt ihm des Weiteren mit, dass der Senat sich entschlossen habe, ihm eine Krone zu geben, doch wenn er daheim bliebe, sicherlich nicht. Caesar ändert seine Meinung wiederum, stimmt zu, zu kommen. Ein mann namens Artemidorous kommt in der nächsten Szene als erster herein, und liest ein Schriftstück vor, dass er geschrieben hat, um Caesar vor den Verschwörern zu warnen. Er stellt sich an die Straße, die Caesar zum Senat einschlagen wird, um es ihm zu geben.
In der Nähe schickt Portia Brutus‘ Diener zum Senat um Caesar Bescheid zu geben. Ein Wahrsager betritt den Raum und Portia fragt ihn, ob Caesar bereits am Capitol angelangt sei. Er sagt, dass er noch nicht dort sei, er jedoch dringen mit ihm sprechen müsse, weshalb er sich an den Weg stellen würde, den er zum Capitol ginge. In der Hoffnung, ihn zu erwischen, bevor er dort ankäme.
Im Dritten Akt erreichen beide, Artemidorous und der Wahrsager Caesar, als er auf der Straße durchkommt. Artemidorous reicht Caesar den Brief, doch dieser will ihn nicht. Caesar und seine Generäle betreten den Senat und einer der Verschwörer zieht Antonius aus dem Raum. Metellus tritt auf Caesar zu, um ihn zu bitten, seinem Bruder, der aus Rom verbannt worden war, die Erlaubnis zu geben, wieder zurückkehren zu dürfen. Caesar lehnt seinen Antrag ab und sagt, es gebe keinen Grund, den Bann zu widerrufen. Brutus und Cassius knien zu Caesars Füßen und wiederholen Metellus‘ Bitte, doch Caesar insistiert, dass sich seine Meinung nicht ändern würde. Er sagt zu ihnen, sie könnten ebenso versuchen „den Olymp versetzen“, bevor sie seine Ansicht ändern. Alle Verschwörer kommen hinzu, um vor Caesars Füßen zu knien. Casca erdolcht Caesar zuerst, dann folgen die anderen Männer. Brutus ist der letzte, der zusticht. Verraten spricht Caesar seine letzten Worte, „Et tu, Brute? – So falle Caesar“, bevor er stirbt.
In der darauffolgenden Verwirrung proklamieren die Verschwörer den Triumph der Freiheit und verkündigen, dass die Tyrannei tot sei. Viele andere Menschen stürzen aus dem Raum, auch Antonius. Brutus ermutigt die Verschwörer, ihre Hände in Caesars Blut zu tauchen und auf den Marktplatz zu gehen und Frieden zu verkünden, Ungezwungenheit und Freiheit. Cassius ist der erste, der ihm zustimmt, bekräftigt, dass diese Szene wieder und wieder gespielt werden würde, die ganze Geschichte hindurch in Angedenken. Antonius‘ Diener kommt herein und überbringt eine Botschaft. Er sagt, dass Antonius Caesar zwar liebte, jedoch willens ist, Brutus Loyalität zu schwören, wenn dieser ihn nicht auf dieselbe Weise bestrafe, wie Caesar. Brutus stimmt zu und bald darauf kommt Antonius um selbst mit den Männern zu reden. Er sagt den Verschwörern, dass, wenn sie ihn auch töten wollten, sie es gleich hier und jetzt tun sollten, denn es gebe keinen besseren Ort zu sterben, als hier an Caesars Seite. Brutus versichert ihm, dass sie Mitleid für ihn und das römische Volk empfänden. Antonius ist erleichtert und sagt, er zweifle nicht an ihrer Weisheit und schüttelt ihre blutigen Hände. Cassius fragt nach Antonius‘ Loyalität in dieser Sache, doch Antonius bekräftigt, dass er ihr Verbündeter zu sein wünscht und dass er sich sicher sei, dass sie ihm ihre Gründe nennen würden. Antonius fragt, ob er Caesars Leiche auf das Forum tragen dürfe, um eine kleine Trauerrede zu sprechen. Cassius lehnt sofort ab, doch Brutus gefällt die Idee, denn es würde ihn bei den Bürgern beliebt machen und mildtätiger aussehen lassen.
Die Verschwörer gehen und lassen Antonius alleine mit Caesars Körper. Er bittet Caesar, ihm zu vergeben, so widerstandslos und freundlich den Mördern gegenüber zu sein. Er sagt, Caesar wäre der nobelste Mann gewesen, der je gelebt hätte und prophezeit, dass ein Fluch ganz Italien für die Vernichtung Caesars heimsuchen würde. Antonius schwört, dass Caesars Geist die Lande überqueren werde und sagt “ Mord rufen und des Krieges Hund‘ entfesseln“. Ein Diener kommt herein und Antonius befiehlt ihm, zurück zu seinem Meister zu gehen, Caesars Adoptivsohn Octavius, und ihn aus der Stadt zu halten. Er teilt ihm mit, dass es zu gefährlich für den Jungen sei, jetzt, da Caesar tot sei. Doch er drängt den Diener seine Trauerrede zu hören, so dass sie die öffentliche Reaktion auf den Mord aufnehmen könnten und weiter entscheiden, wie fortzufahren sei.
In der darauffolgenden Szene steuert Brutus in eine Menge auf dem Forum. Er erzählt ihnen, er habe Caesar nicht getötet, weil er ihn zu wenig geliebt hätte, sondern weil seine Liebe zu Rom ihm wichtiger war, als die Liebe zu Caesar. Er sagt den Bürgern, dass sie als Sklaven unter Caesars Herrschaft leben hätten müssen. Er fragt die Menge, ob er sie beleidigt habe, doch sie verneinen dies. Antonius erscheint mit Caesars Leiche. Brutus sagt den Leuten, dass Antonius zwar nicht Teil der Verschwörung war, jedoch nun Teil des Reiches werden würde. Die Menge jubelt großzügig. Antonius betritt die Bühne und beginnt seine Rede indem er sagt, er wolle Caesar nicht preisen, ihn jedoch zu Grabe tragen. Er bestätigt Brutus‘ Ansicht, dass Caesar übermäßig ambitioniert gewesen war, doch er erinnert die Leute auch an den Tag, als Caesar dreimal die Krone angeboten wurde und er sie abgelehnt hatte. Er sagt, dass Caesar Mitgefühl für die Armen hatte und dass sie nun alle um ihn klagen sollten.
Antonius beginnt zu weinen und die Menge ist gerührt von seiner Rede. Holt Caesars Testament heraus und die Menge bittet ihn, es vorzulesen. Antonius wiederholt, er könne es nicht, denn sie würden zu berührt von Caesars Liebe für sie. Antonius sagt, dass er schon zu lange geredet hätte und dass er fürchte, den ehrbaren Männern, die Caesar erstochen haben, zu schaden. Die Meute wird unruhig, besteht darauf, dass er das Testament vorliest, schreit, dass die Verschwörer Verräter und Mörder seien. Antonius gibt nach, zeigt ihnen zunächst Caesars Leichnam und die üblen Stichwunden, die ihn übersäen. Er insistiert, dass er nicht versucht, die Menge zum Aufruhr zu bewegen.
Die Bürger erklären, dass sie aufbegehren werden und Brutus‘ Haus in Brand stecken. Antonius sagt ihnen einzuhalten und erinnert sie daran, dass er noch nicht den letzten Willen verlesen hat. In Caesars Testament, hinterlässt Caesar jedem Bürger Roms eine Summe von fünfundsiebzig Drachmen. Er schrieb ebenso, dass seine privaten Gärten und Haine für die Römer und ihre Nachfahren zum Vergnügen geöffnet werden sollten. Die Menge ist so bewegt, dass sie Rache für Caesars Tod schwören. Sie bilden einen Mob und stürmen davon, um Chaos über die Stadt zu bringen. Wieder alleine, erkennt Antonius, welches Unheil er eben über Rom hat kommen lassen. Octavius‘ Diener kehrt wieder, um Antonius zu berichten, dass Octavius bereits wieder in Rom sei. Antonius sagt, dass er ihn sehen wolle. Der Diener fügt hinzu, dass Brutus und Cassius aus Rom geflohen seien. In der Nähe läuft ein Poet namens Cinna über die Straße. Der Mob fragt ihn nach seinem Namen und er sagt ihn ihnen. Sie verwechseln ihn mit dem Verschwörer Cinna und umringen ihn, schlagen ihn zu Tode.
Im Vierten Akt trifft Antonius Ocatavius und Lepidus in seinem Haus. Sie reden darüber, wer sterben müsse, gehen eine Liste mit Namen aller Männer durch, die Caesar verraten haben. Lepidus stimmt dem Tod seines Bruders Publius zu und Antonius macht das Gleiche bei seinem Neffen. Lepidus geht und Antonius fragt Octavius, ob er Lepidus für ihres Senates würdig halte. Octavian bekräftigt, dass er es sei, doch Antonius hat noch immer Zweifel. Antonius erwähnt, dass Brutus und Cassius ihre Kräfte sammeln, um eine Armee zu formen.
In der nächsten Szene, in Brutus‘ Lager, erhält dieser eine Nachricht, dass Cassius unzufrieden mit ihm sei. Cassius erscheint kurz darauf und wirft Brutus vor, ihm geschadet zu haben. Brutus beschwört ihn, dass er es nicht getan habe und bittet Cassius darum, in seinem Zelt zu reden. Im Zelt beschuldigt Cassius Brutus einen ihrer Männer verurteilt zu haben, weil er sich bestechen ließ, obwohl Cassius ihn in mehreren Schreiben gebeten hatte, es nicht zu tun. Brutus sagt, dass Cassius sich selbst bereits bestechen ließ und erinnert ihn an den Tod Caesars und fragt ihn, ob sie ihnen selbst gestatten sollen, dieselbe Art der Korruption zu dulden, die sie mit der Ermordung Caesars zu eliminieren suchten. Cassius wird wütend und befiehlt Brutus zu schweigen und ihn nicht weiter anzukreiden. Die beiden Männer kämpfen bis Cassius seinen Dolch zieht und Brutus auffordert, ihn genauso wie Caesar zu erstechen. Schließlich einlenkend, bittet Brutus Cassius, den Dolch wegzustecken und die beiden Männer umarmen und vergeben einander. Eine Flasche Wein wird herbeigerufen. Brutus gibt zu, in letzter Zeit in emotionaler Aufruhr gewesen zu sein, seit sich seine Frau umgebracht habe.
Botschafter betreten das Zelt mit Neuigkeiten aus Rom. Die neue Regierung um Octavian, Antonius und Lepidus hat hunderte Senatoren zum Tode verurteilt. Brutus schlägt vor, nach Philippi zu marschieren und sich mit der dortigen Armee zu verbinden. Cassius meint, er würde lieber den Feind sie finden lassen und ihre Güter und Vorräte verschleudern. Brutus insistiert, dass sie marschieren sollen und Cassius willigt ein. Die anderen gehen und lassen Brutus alleine in seinem Zelt zum Schlafen zurück. Als er wach daliegt, betritt der Geist Caesars das Zelt und sagt Brutus, sie werden sich in Philippi wiedersehen.
Im Letzten Akt stehen Antonius und Octavius auf dem Schlachtfeld von Philippi, bereit auf ihre Feinde zu treffen. Die Zwillingsarmee von Cassius und Brutus trifft ein und die Anführer treffen sich, um sich gegenseitig zu beschimpfen. Octavius schwört Rache für den Tod seines Vaters und die beiden Armeen bereiten sich für den Kampf vor. Nachdem Octavius und Antonius gehen, erzählt Cassius einem seiner Soldaten, er solle ihm sagen, dass er schlechte Vorzeichen gesehen habe. Er meint zu Brutus, dass ihre Zukunft ungewiss sei, und sie verlieren könnten. Die Männer sind sich einig, lieber auf dem Schlachtfeld zu sterben, als gefangen und durch Rom geführt und exekutiert zu werden. Die Schlacht beginnt und Octavius‘ Armee gelingt ein schneller Sieg. Sie betreten Cassius‘ Lager und stecken seine Zelte in Brand. Cassius sieht eine herankommende Armee und entsendet seine zweite, deren Kommandant Titinius ist, um zu sehen, zu wem sie gehört. Cassius, dem bewusst ist, dass sie die Schlacht sicher verlieren werden, gibt einem Soldaten sein Schwert und verhüllt seine Augen, bittet den Soldaten ihn zu töten, damit er nicht gefangen genommen wird. Seine letzten Worte gelten Caesar, der durch dieses Schwert, das ihn tötet, gerächt wird. Titinius kehrt zurück. Er ist verwirrt ob der Leiche Cassius‘ und erkennt, dass Cassius ihn den Anführer der anderen Armee umarmen gesehen haben muss, und unter falscher Annahme gedacht hat, er wäre gefangen genommen worden. Titinius klagt um Cassius‘ Leichnam und tötet sich selbst vor Gram. Brutus hört die Nachricht vom Tod seiner Freunde und kommt, um sich ihre Leichname anzusehen, befiehlt, dass sie fortgetragen werden und verflucht Caesars Grab.
Zurück auf dem Feld, bittet Brutus, entmutigt und nahe der Niederlage, ein paar seiner verbliebenen Männer, ihm sein Schwert zu halten, damit er in es hineinrennen könne und sich töten. Er sagt ihnen, Caesars Geist sei ihm erschienen und hätte ihm versichert, dass dies der Moment sei, an dem er sterben müsse. Seine Männer drängen ihn zu fliehen, doch er gebietet ihnen, sich neu zu formatieren und er würde später zu ihnen stoßen. Er bittet einen seiner Männer, sich mit seinem Schwert hinter ihn zu stellen, damit er sich selbst ins Schwert stürzen und ehrenvoll sterben könne. Während er im Sterben liegt, sagt Brutus: „Besänftge, Cäsar, dich! / Nicht halb so gern bracht ich dich um als mich.“
Octavius und Antonius kommen hinzu und finden Brutus Leichnam. Octavius beschließt Brutus‘ Männer in seine Armee aufzunehmen und erklärt, dass Brutus, da er Caesar nur tötete, um dem Allgemeinwohl zu dienen, der nobelste unter den Römern sei. Octavius fügt hinzu, dass sie ihn in allen Ehren bestatten werden und die anderen Männer ziehen fort, um ihren Sieg zu feiern.
Personenbeschreibung
Julius Caesar – auch wenn das Stück nach ihm benannt ist, ist er doch die am wenigsten portraitierte Person. Er taucht nur in einer Handvoll Szenen auf und stirbt bereits im Dritten Akt. Dennoch ist sein Tod der Auslöser, der die Geschichte vorantreibt. Caesar ist ein ambitionierter, verbissener, eigensinniger Mann, der an Macht gelangen will, auch wenn es ihm das Leben kostet. Er geht gegen seine abergläubische Natur an, indem er den Senat betritt, um gekrönt zu werden und letztlich zu sterben. Dennoch Bleiben seine Beständigkeit und sein Erbe am Ende der Geschichte erhalten, als sein Sohn den Thron übernimmt.
Antonius – er ist ein guter Redner und vielleicht sogar ein besserer Verschwörer, als die Männer, die Caesar umgebracht haben. Seine improvisierende Natur hilft ihm, die römischen Bürger zu überzeugen, Rache für Caesars Tod zu nehmen und hilft ihm die Schlacht am Ende zu gewinnen. Er scheint nie wirklich hinter Macht her zu sein und seinen Freund Caesar auch nach seinem Tod noch aufrichtig zu lieben.
Brutus – es ist schwer, Brutus Charakter in diesem Stück zu definieren. Zwischendurch erscheint er als der Bösewicht, doch am Ende wirkt er beinahe heroisch, indem er den Tod vor seiner Gefangennahme wählt. Seine Freundschaft zu Cassius ist aufrichtig und die beiden Männer scheinen sich näher zu stehen, als irgendjemand sonst in dem Stück. Brutus tötet Caesar um, dem zu dienen, was er für das Allgemeinwohl Roms hält. Er denkt ernsthaft, Caesar sei nicht der Richtige, um König zu sein und wird die Stadt lähmen, weshalb er beschließt, dass ihn zu töten die beste Lösung ist. Doch er beabsichtigt nicht, den Thron zu übernehmen nach Caesars Tod, eine Tatsache, die auf sein ursprüngliches Naturell hinweist.
Octavius – obwohl der adoptiert ist, ähnelt er seinem Vater sehr in seiner Hartnäckigkeit, seinem Starrsinn und der eigenwilligen Natur, und in seiner Weigerung aufzugeben. Wir werden bis zum Ende des Stücks nicht so recht an seinen Charakter geführt, doch er hinterlässt den Eindruck jemandes, der den Tod seines Vaters rächt und daraufhin den Thron übernimmt.
William Shakespeare Biografie
William Shakespeare (1564-1616) war ein großer Dramatiker der englischen und der Weltgeschichte.
Er wurde 1564 in Stratford-on-Avon geboren und war das älteste von acht Kindern und lebte in einer wohlhabenden Familie.
Über sein Leben ist nur wenig bekannt. 1582 heiratete er Ann Hathway, die achtzehn Jahre älter als er war. Bald darauf bekamen sie drei Kinder, ihre Tochter Susann und die Zwillinge Judith und Hamlet.
Bis 1592 verliert sich seine Spur, bis er in London anfing zu schreiben und zu schauspielern. Kurz darauf wurden seine Gedichte „Venus und Adonis“ und „Lucretia“ veröffentlicht.
Er schrieb viel und seine Stücke wurden von vielen aufgeführt. Er wurde Teilhaber des Globe Theatre in London. In den letzten Jahren seines Lebens entschied er sich, nach Stanford zurückzukehren, wo er 1616 starb.
Shakespeare schrieb 37 Stücke und gehören zu den Gattungen Historische Stücke, Komödien, Tragödien und Romanzen.
Seine bekanntesten Werke sind „Henry IV“, „Richard III“, „Romeo und Julia“, „Der Widerspenstigen Zähmung“, „Die Komödie der Irrungen“, „Zwei Herren aus Verona“, „Hamlet“, „Othello“, König Lear“, „Maß für Maß“ und „Ein Wintermärchen“.