„Von Mäusen und Menschen“ ist einer der bekanntesten Romane von John Steinbeck. Heute wird er als klassische Literatur angesehen. Der Roman wurde 1937 veröffentlicht und ist sein zweiter erfolgreicher Roman. Die Inspiration zu diesem Werk bekam der Autor als er selbst auf einer Farm arbeitete. In den 20-er Jahren des letzten Jahrhunderts arbeitete er als ein Obstsammler. Der Titel des Romans wurde aus dem Gedicht von Robert Burns „To a mouse“ entnommen, in dem sich der Vers „Der beste Plan, ob Maus, ob Mann, geht oftmals ganz daneben“, befindet. Wegen seines Status als Klassiker wird dieser Roman oft als Schullektüre verwendet.
Die Hauptideedieses Romanes spricht darüber dass es unmöglich ist den „Amerikanischen Traum“ zu leben, und über die Natur einer männlichen Freundschaft. In der Geschichte begleiten wir zwei Männer, von denen einer geistig zurückgeblieben ist. Lennie ist ein grosser und starker Mann in dem in Wirklichkeit ein kleines Kind sitzt. Er hat Schwierigkeiten die Welt um sich zu verstehen, aber das was für ihn charakteristisch ist, ist dass er seiner eigenen Kraft nicht bewusst ist.
Darum kümmert sich George um ihn. Er ist ein intelligenter Mann und etwas kleiner. Er ist der Verstand dieses Zweiergespanns und kümmert sich um ihr Wohlergehen. Das macht er aus Liebe, aber auch aus Schuldbewusstsein zu seinem Freund. Lennie gerät wegen seiner Konstitution, aber auch wegen seiner geistlichen Verfassung oft in Schwierigkeiten. Obwohl er hauptsächlich die Schuld trägt, geschieht das oft durch seine Unwissenheit. George macht alles in seiner Macht stehende um ihn daran zu hindern, aber manche Situationen geraten außer Kontrolle.
Diese zwei Charakteren sind nur das Fundament auf dem der Schriftsteller über viele anderen Themen spricht. Am meisten wird das schwere Leben von Farmarbeitern angesprochen. Bei Menschen die das Pech hatten armselig zur Welt zu kommen, kommt es einem vor, als ob sie ihrem Schicksal nicht entrinnen können, so sehr sie sich auch bemühen. Obwohl es mit der nationalen Überzeugung vom „Amerikanischen Traum“ , die besagt dass in Amerika jeder Mensch mit harter Arbeit alles erreichen und besitzen kann, ein Haus, eine Familie und finanzielle Sicherheit nicht ganz übereinstimmt. Dieser Roman bestätigt das nicht alle Menschen gleich sind und die gleichen Möglichkeiten haben. Der Roman untergräbt den Amerikanischen Traum wie eine Utopie, wie einen naiven Traum, was sich zum Schluss auch bewahrheitet.
Ausßerdem wird in dem Roman die Beziehung zwischen den Arbeitgebern und ihren Arbeitern beschrieben. Zur Sprache kommen die rassistische Geschichte Amerikas, das degradieren von Frauen, und die tragischen Schicksale der Figuren, aber alles dass wird mit einer Dosis Humor bereichert. Die Welt in der die Figuren dieses Werkes leben ist sehr gut beschrieben, sodass wir uns in sie hineinleben können, obwohl die Probleme der Helden viel schwerer als die mit denen der Grossteil von uns sich im Alltag herumschlägt sind. Der Roman ist auch heute sehr zeitgemäß, vorallem in den Zeiten ökonomischer Krisen, in denen es immer unmöglicher erscheint seinen Traum zu leben.
Genre: Novelle
Ort: Kalifornien
Zeit: 1930er, Zeit der Großen Depression in den USA
Zusammenfassung
George Milton und Lennie Small sind zwei arme Feldarbeiter, die sich während der Großen Depression in den 30ern über Wasser zu halten versuchen. Recht früh wird klar, dass Lennie, ein wahrer Riese, eine geistige Einschränkung hat und dass George, der kleiner und drahtiger ist, nicht nur sein Freund, sondern auch so etwas wie sein Beschützer ist. Auch wenn Lennies Einschränkung und Defizite George oft zu nerven scheinen.
Das Buch setzt damit ein, dass die beiden Männer auf dem Weg zu einer neuen Ranch irgendwo in Kalifornien sind, um zu arbeiten. Der Busfahrer lässt sie irrtümlich an der falschen Stelle heraus, weshalb sie nun einen ziemlich weiten Weg zu gehen haben, bevor sie dort ankommen. Auf dem Weg reden sie über ihren gemeinsamen Traum, einmal eine eigene Farm zu besitzen, auf der sie Nahrung anbauen, Tiere halten und Kaninchen züchten können. Lennie ist am meisten an den Kaninchen interessiert, da er liebend gerne weiche Dinge streichelt. Doch Lennies Vorliebe für weiche Dinge hatte sie bereits in einige Schwierigkeiten gebracht. Im Laufe der Geschichte finden wir heraus, dass er immer wieder kleine Tiere „zerbricht“, wenn er ihnen seine Zuneigung zeigen und sie streicheln möchte, weil er keine Ahnung von seiner eigenen Kraft hat. Ebenso erfahren wir, dass Lennie einst den Stoff des Kleides eines Mädchens streicheln und nicht loslassen wollte. Das Ergebnis war, dass die Leute der Stadt Weed glaubten, er hätte sie belästigt, weshalb sie ihn und George aus der Stadt jagten.
George und Lennie beschließen, die Nacht auf einer Lichtung zu verbringen und teilen sich einen Bohneneintopf als Abendessen. Hierauf erklärt George Lennie, dass er, sollte je etwas während der Arbeit auf der Ranch schief gehen, hierher auf die Lichtung flüchten und sich in den Büschen verstecken solle, bis George komme um ihn zu holen. Am nächsten Tag erreichen sie die Ranch, wo sie von Candy begrüßt werden, einem alten Arbeiter und „Mädchen für alles“, der nur eine Hand und einen sehr alten, halbblinden Schäferhund hat, auf den er sehr stolz ist. Candy führt sie zur Schlafbaracke, in der sie künftig leben werden. George fragt ihn nach ihrem Boss und Candy erzählt ihnen, dass er, obwohl er wegen ihrer späten Ankunft etwas ungehalten ist, sonst ein freundlicher Mann sein soll. Später erscheint der Boss auch und fragt sie nach dem Grund für ihre Verspätung. George wiederholt die Geschichte von dem Busfahrer, der sie an der falschen Stelle hat aussteigen lassen. Dem Boss fällt auf, dass George auch für Lennie zu sprechen scheint und fragt ihn nach dem Grund. George lügt und erzählt ihm, dass Lennie sein Cousin wäre, der, als er noch jünger war, von einem Pferd an den Kopf getreten wurde und dass er sich als Verwandter für ihn verantwortlich fühle. Der Boss scheint zufrieden gestellt, doch nach wie vor argwöhnisch zu sein. Er ordnet an, dass die beiden unter einem Mann namens Slim arbeiten sollen. Später, als der Boss geht, taucht sein Sohn Curley auf. Curley ist ein ehemaliger Boxer und ein sehr kleingewachsener Mann, der der Welt ganz offensichtlich etwas beweisen zu müssen scheint.
Curley fängt sofort an, Lennie zu verhöhnen, da er ein schwaches Opfer wittert und befiehlt ihm dem großen Kerl („big guy“) zu reden. Nachdem Curley gegangen ist, erklärt Candy George, dass Curley ein Problem mit großen Männern habe, da er selbst so klein ist, und dass sein Verhalten schlimmer geworden ist, seit er mit einer Frau verheiratet ist, die gerne mit den Farmarbeitern flirtet. Als hätte sie es gehört, taucht plötzlich Curleys Frau auf und flirtet mit ihnen beiden. Sie fragt nach ihrem Ehemann und George teilt ihr mit, dass er eben gegangen ist. Nachdem auch sie fort ist, gesteht Lennie, wie hübsch („purty“) er sie findet und George bläut ihm sofort ein, sich ja von ihr fernzuhalten. Lennie ist erschreckt von Georges plötzlichem Stimmungsumschwung, stimmt ihm aber zu. Später stellt sich noch Slim den Männern vor und sie sind beide erstaunt von seinem Charakter und der Art, wie ihn die anderen Männer offensichtlich respektieren. Slim fragt Candy nach den Welpen, die sein Schäferhund kürzlich bekam und Lennie ist ganz aufgeregt von der Aussicht, Welpen zu haben.
Das Abendessen findet außerhalb der Schlafbaracke statt. George sieht Curley noch einmal und fürchtet, dass er ihm irgendwie erneut in die Quere zu kommen würde. Am Ende des Arbeitstags willigt Slim ein, Lennie einen der Welpen zu geben. George dankt ihm dafür und versichert ihm, dass Lennie sich gut um ihn kümmern wird, und er, obwohl er ’strohdumm‘ („dumb as hell“) ist, dennoch nicht verrückt oder bösartig ist. Heimlich vertraut er auch Slim die Geschichte an, wie es kam, dass er zum Vormund von Lennie wurde.
George und Lennie wurden in derselben Stadt geboren und nach dem Tod von Lennies Tante Clara, kümmerte er sich um ihn. Er gibt vor Slim zu, dass er Lennie anfangs sträflich behandelt hätte und ihn dumme oder sogar gefährliche Dinge habe tun lassen, um ihn zu belustigen. Doch nachdem er Lennie gesagt hatte, in einen Fluss zu springen und er beinahe ertrank, schämte sich George so für sein Verhalten und fing an, Lennie aufzubauen und ihn zu beschützen.
George war es, der Lennie auf den Kopf geschlagen hatte, damit er das Kleid des Mädchens los ließ, das er fest gepackt hatte, bevor sie aus der Stadt Weed geworfen wurden und George half Lennie sich in einem Graben zu verstecken, um dem Lynchmob zu entkommen, weil ihn das Mädchen der Schändung beschuldigt hatte. Später tauchen Candy und ein weiterer Rancharbeiter namens Carlson auf. Carlson beschwert sich über Candys Schäferhund, weil er findet, dass er stinke und alt und krank sei. Carlson ist der Ansicht, er solle endlich erlöst werden und hinausgebracht und erschossen werden. Er bietet an, es selbst zu tun und ihn auch zu begraben. Nach langem Widerstreben willigt Candy dann doch ein. Carlson bringt den Hund hinaus und nach einigen Minuten der Stille hören die Männer einen Schuss. Candy ist so aufgewühlt, dass er sich einfach nur der Wand der Baracke zuwendet.
Später sitzen die Männer beisammen, spielen Karten und reden über Curleys Frau. Sie sind sich alle sicher, dass sie einem von ihnen sicher noch Schwierigkeiten bereiten wird. Als hätte er es gehört, platzt plötzlich Curley in die Baracke und verlangt von den Männern zu wissen, wo seine Frau ist. Er fragt nach Slim. Sie sagen ihm, Slim wäre in der Scheune und zwei von ihnen folgen Curley hinaus in der Hoffnung, einen Kampf zu sehen. George fragt Lennie, der eben in der Scheune bei den Welpen war, ob er dort Slim mit Curleys Frau gesehen habe. Lennie versichert ihm, dass er sie nicht gesehen habe und bittet George, ihm wieder seine Lieblingsgeschichte von der eigenen Farm zu erzählen, die sie einmal kaufen wollen. Während er erzählt, hört Candy immer aufmerksamer den Beschreibungen zu und fragt George, ob sie sich bereits einen Ort ausgesucht hätten. George bestätigt dies. Candy erzählt ihnen von seiner Furcht, bald von der Ranch entlassen zu werden, weil er schon so alt ist und fragt, ob er nicht auch auf ihrer Farm leben könne, wenn er all seine Ersparnisse beisteuern würde, um sie zu kaufen. Nach einigen Überlegungen stimmen George und Lennie dem Vorschlag zu und berechnen, dass sie mit ihren drei zusammengelegten Gehältern nur einen Monat auf der Ranch würden arbeiten müssen, um sich die Farm leisten zu können. George beschwört die beiden Männer, ihren Plan als Geheimnis zu hüten.
Die anderen Männer kehren aus der Scheune zurück und Curley entschuldigt sich bei Slim für den Verdacht, er hätte etwas mit seiner Frau gehabt. Doch Curley ist noch immer aufgebracht, weil ihn die Männer verspottet haben und weil er genau weiß, dass Slim fit genug ist, um ihn in einem Kampf zu besiegen, weshalb er seine Frustrationen stattdessen an Lennie auslässt. Curley greift Lennie an und schlägt ihn. George, der sich selbst fürchtet dazwischen zu gehen, weil er sonst gefeuert werden könnte, drängt Lennie sich zu verteidigen.
Lennie hört auf ihn und bricht dem kleineren Mann kurzum die Hand. Slim redet auf Curley ein, George und Lennie nicht von der Ranch zu werfen, weil er sich sonst zum Gespött der Ranch machen würde. Widerwillig stimmt Curley ihm zu.
Am nächsten Abend hat Lennie das Versprechen, dass er George gegeben hatte, schon wieder vergessen und erzählt Crooks, einem Mann, der seinen Namen seinem buckeligen Rücken verdankt, die Geschichte von der eigenen Farm. Crooks glaubt ihm nicht und sagt, dass ihm schon unzählige Arbeiter diesen Traum vorgeschwärmt hätten, und dass ein kleiner Flecken eigenen Landes für Männer in diesen Verhältnissen genauso schwer zu finden sei, wie der Himmel. Crooks erzählt ein wenig aus seiner Kindheit, als seine Familie noch die einzige schwarze Familie im Land war. Er erzählt Lennie, dass er gewarnt wurde, mit weißen Kindern zu spielen und dass er von je her die gesellschaftlichen Normen, Schwarze von den Weißen zu trennen, verübelt hatte. Eine der Einschränkungen, die für ihn gelten, ist die Tatsache, dass er an einem anderen Ort schlafen muss, als der Rest der Arbeiter, nämlich in einem alten Stall. Candy taucht plötzlich auf und besucht Crooks zum ersten Mal in all den Jahren, in denen sie schon miteinander gearbeitet hatten. Zuerst schwebt noch ein allgemeines Unwohlsein in der Luft, doch bald können sich die Männer füreinander erwärmen und Crooks gefällt es, Besuch zu haben. Candy erzählt Lennie, dass er darüber nachgedacht hat und vielleicht weiß, wie sie auf ihrer Farm Profit aus den Kaninchen schlagen können, die Lennie so unbedingt halten will. Crooks gibt sich sehr zweifelnd, ob sie Erfolg mit ihrer Idee haben werden, doch Candy erklärt ihm, dass sie bereits eine Farm ausgesucht haben und dass sie planen in einem Monat schon dort hinzuziehen. Crooks hat jetzt auch Interesse und fragt, ob sie ihn eventuell mitnehmen würden.
Bevor sie antworten können, erscheint Curleys Frau und fragt sie nach dem Aufenthaltsort ihres Mannes, das sie wüsste, dass er mit einigen der Arbeiter etwas trinken gehen wollte. Sie unterstellt böse, dass er die drei zurückgelassen haben muss, weil sie schwach seien. Die Männer bitten sie zu gehen und behaupten, dass sie auch selbst gehen könnten und sich ein eigenes Zuhause kaufen könnten, auch wenn sie es schaffte, sie feuern zu lassen. Curleys Frau fängt auf einmal an von ihrer unglücklichen Heirat zu reden und gesteht, dass sie sich so nach Gesellschaft sehnt, dass sie sogar bis zu ihnen gelaufen ist, auch wenn sie sich dadurch sehr pathetisch vorkommt. Sie erlaubt sich einen Scherz zu dem Kampf zwischen Lennie und Curley, was Crooks sehr aufbringt, sodass er sie erneut bittet, zu gehen. Er beteuert, dass er dem Boss, Curleys Vater, von ihren Indiskretionen erzählen wird. Sie fragt ihn, ob er eine Vorstellung davon hätte, was sie ihm antun könne, wenn er sie verrate, denn es würde nicht viel brauchen, um ihn lynchen zu lassen. Die schüchtert Crooks ein und er zieht sich zurück. Nach einer Weile hört Curleys Frau die Männer zurückkommen und geht freiwillig, wobei sie Lennie gesteht, dass sie froh ist, dass er es ihrem Mann gezeigt hat. George kommt herein und rügt Candy, weil er Crooks von ihrem Plan erzählt hat. Crooks wirft ein, dass er es sich ohnehin schon wieder anders überlegt hat und er ‚keinesfalls an einen solchen Ort mitkommen würde‘.
Am Sonntag sitzt Lennie in der Scheune und streichelt einen toten Welpen. Es ist offensichtlich, dass er ihn versehentlich zerquetscht hat, als er ihn gestreichelt hat, wie er es auch schon mit vielen anderen Tieren seit seiner Jugend getan hat. Lennie fürchtet sich davor, wie George reagieren wird, wenn er erfährt, dass der Welpe tot ist. Er fragt sich, ob George es sich vielleicht anders überlegen könnte und ihm verbieten wird, Kaninchen auf der Farm zu halten, überlegt sich allerdings auch, dass es George womöglich auch nicht interessieren könnte, dass er den Welpen getötet hat, da er ohnehin nicht viel Interesse an den Hunden hat.
Curleys Frau betritt die Scheune und setzt sich zu Lennie. Sie tröstet ihn wegen des toten Welpen und versichert ihm, dass sie sicher miteinander reden können, auch wenn George Lennie davor gewarnt hat. Sie erzählt Lennie von ihrem Leben und wie einsam und unglücklich sie darüber ist, mit Curley verheiratet zu sein, den sie hasst. Lennie gesteht ihr seine Liebe für weiche Sachen und sie bietet ihm an, ihre Haare zu streicheln. Sie sagt ihm noch, vorsichtig zu sein, doch er wird so aufgeregt, dass er ihre Haare packt und ihr Angst macht. Sie schreit, doch Lennie bekommt Panik und hält ihr eine Hand vor den Mund, damit sie still ist. Sie versucht sich aus seinem Griff zu befreien, doch Lennie hält sie nur noch fester, weil er seine Kräfte nicht einschätzen kann und drückt so lange, bis er ihr versehentlich das Genick bricht.
Panisch versucht Lennie Curleys Frau im Heu zu vergraben, wie er es mit dem toten Welpen probiert hat. Als es ihm jedoch nicht gelingt, flieht er mit dem toten Welpen in seiner Hand, in erster Linie fürchtend, dass George wütend auf ihn sein könnte. Candy kommt in die Scheune um nach Lennie zu sehen und findet die Leiche von Curleys Frau. Er ruft George, der schnell begreift, was passiert ist.
George hofft, dass Lennie nur ins Gefängnis geschickt wird, wo er dennoch sicher ist, doch Candy widerspricht ihm und versichert, dass Curley nicht eher Ruhe geben wird, bis er Lennie umgebracht hat. Candy fragt George, ob sie auch noch zu zweit die Farm würden kaufen können, doch George sagt ihm, dass er daran ohne Lennie nicht glaubt. Er gibt zu, dass er nie wirklich sicher war, ob sie die Farm jemals kaufen könnten, doch seit Lennie so sehr an diese Idee geglaubt hat, hat auch George angefangen sich Hoffnungen zu machen. George sagt Candy, er solle den anderen Männern von der Leiche erzählen, doch nicht, dass er selbst, George, auch davon wüsste, weil sie sonst sicher denken würden, er hätte etwas damit zu tun. Candy tut ihm den Gefallen und alle Männer versammeln sich in der Scheune, um sich den toten Körper anzusehen. George kommt als Letzter hinzu und gibt sich bestürzt, den Körper da liegen zu sehen. Curley ist in Rage und fordert die Männer auf, mitzukommen, Lennie zu töten. Bald stellt sich heraus, dass Carlsons Pistole fehlt und Curley nimmt stattdessen Crooks Gewehr, um den Mob anzuführen. Währenddessen wartet Lennie auf der Lichtung in den Büschen, wie es ihm George aufgetragen hat, und belobigt sich selbst dazu, schlau genug gewesen zu sein, es sich merken zu können, dort zu warten.
Während er dort wartet, halluziniert Lennie und hört seine Tante Clara in seiner eigenen Stimme sprechen, nicht weiter auf George zu hören und sich in noch größere Schwierigkeiten zu bringen. Lennie sieht in einer Vision auch ein riesiges Kaninchen, dass ihm sagt, George werde ihn wahrscheinlich schlagen und zurücklassen. Nach einer Weile taucht George selbst auf der Lichtung auf und ist verzweifelt und sichtlich bestürzt ob der Dinge, die sein Freund getan hat. Lennie bietet an, zu gehen und sich in einer Höhle zu verstecken, wie er es immer macht, wenn George wütend auf ihn ist. Doch George beruhigt ihn zu bleiben, denn er sei nicht wütend. Lennie fragt George, ob er ihm die Geschichte von der Farm erzählen könne und als George sie ihm erzählt, bittet er Lennie, seinen Hut abzunehmen, und an das andere Flussufer hinüberzuschauen. George berichtet von den Kaninchen und dass nie wieder jemand böse zu ihnen sein werde, und Lennie, der ganz aufgebracht ist, besteht darauf, sofort zur Farm zu gehen. George stimmt ihm zu und holt Carlsons Pistole hervor, die er in seiner Jacke mitgenommen hatte. Er erschießt Lennie mit einem Kopfschuss und wirft die Pistole weg.
Das Geräusch der Pistole ruft die Männer auf die Lichtung und George erzählt ihnen, dass er versucht habe, sie Lennie wegzunehmen und ihn dabei erschossen hat. Nur Slim ahnt die Wahrheit und versichert George, das Richtige getan zu haben. Slim führt George zurück zur Ranch, während Carlson und Curley sie erstaunt beobachten, und sich fragen, warum die beiden so aufgewühlt sind.
Personenbeschreibung
George Milton – der schlauere der beiden Hauptcharaktere, hat es sich jahrelang zur Aufgabe gemacht, auf seinen Freund Lennie aufzupassen, nachdem er sich dafür geschämt hat, ihn in der Vergangenheit schlecht behandelt zu haben. Er ist immer noch ein kurzgebundener Mann, aber äußerst warmherzig und sorgt mit fast brüderlicher Liebe für Lennie. Er scheint es zu genießen, Lennie die Geschichte von ihrer eigenen Farm zu erzählen, und gesteht kurz selbst daran geglaubt zu haben.
Lennie Small – ist ein geistig zurückgebliebener Mann, der körperlich ungewöhnlich stark ist. Lennie durchlebt einige wenige Veränderungen im Laufe der Geschichte und gelangt am Ende (und seinem Tod) ziemlich genau zu dem zurück, was er am Anfang der Novelle war. Von Anfang wird man unterschwellig zu der Annahme geführt, dass er gefährlich ist, auch wenn er zunächst gutgläubig und harmlos wirkt, artet es darin aus, dass er versehentlich Curleys Frau in der Scheune tötet. Lennie ist ein Optimist und vor allem ein Träumer und entsetzt ob seines Fehlers, die Frau ermordet zu haben.
Candy – ein älterer, einhändiger Rancharbeiter, der sich dafür fürchtet, aufgrund seines Alters entlassen zu werden. Candy lässt seinen Hund von Carlson erschießen, nachdem der ihn davon überzeugt hat, ihn damit von seinem Leiden zu befreien. Candy sagt George später, er hätte ihn lieber selbst erschossen, weil es ja ihn beträfe und er das Gefühl habe, es dem Hund schuldig gewesen zu sein. Dies wird später symbolisch gezeigt, als George es selbst übernimmt Lennie zu erschießen, bevor es Curley tut.
Curley – ein kleiner Mann, der sich von größeren ständig provoziert fühlt und sich beweisen will und demnach stets auf der Suche nach Ärger ist. Curley ist gemein und hat leider, da er der Sohn des Bosses ist, auch eine Menge zu sagen auf der Ranch. Er ist sehr eifersüchtig auf andere Männer, die mit seiner Frau sprechen, auch wenn es ihn nicht besonders zu berühren scheint, als sie ermordet wird. Curleys Jagd auf Lennie am Ende scheint mehr der Wahrung seiner Ehre zu dienen, als der Bestrafung des Mörders seiner Frau.
Curleys Frau – eine schöne, naive Frau, die auch narzisstisch und unterschwellig böse ist. Curleys Frau erhält ihn der Geschichte nie einen wirklichen Namen, was ihre Rolle als die Person unterstreicht, die den Lauf der Geschichte später maßgeblich bestimmt. Sie ist eitel und sieht sich selbst offensichtlich als wandelnde Versuchung gegenüber den Männern, die auf der Ranch arbeiten. Sie wählt besonders Lennie als schwaches Opfer aus, das sie manipulieren kann. Dennoch gibt sie öfters in der Geschichte zu, dass sie sich einsam und unglücklich fühlt und ihren Ehemann hasst.
Crooks – der einzige schwarze Arbeiter auf der Farm. Crooks wird von allen Farmarbeitern bei weitem am schlechtesten behandelt. Als Lennie ihn einmal in seinem Stall besucht, will ihn Crooks mit der Begründung fortschicken, dass er selbst in keinem Haus der weißen willkommen ist und demnach auch keine Weißen bei ihm haben will. Doch letztendlich obsiegt seine Sehnsucht nach Gesellschaft und er lässt Lennie bei ihm bleiben. Obwohl Crooks auf den ersten Blick freundlich wirkt, entpuppt er sich, genauso wie Curleys Frau, als entrechteter Charakter, der andere genauso behandelt, wie er behandelt wird. Er spaßt darüber, dass George womöglich in der Stadt verletzt wurde und nicht mehr wiederkehrt. Doch Crooks Interesse an der Farm und die zurückhaltende Art, wie er diesbezüglich fragt, enthüllt seine eigenen Unsicherheiten, die er mit Boshaftigkeit zu überdecken versucht.
John Steinbeck Biografie
John Ernst Steinbeck Jr. wurde 1902 in Salinas, Kalifornien geboren.
Er ist ein beliebter amerikanischer Autor, der siebenundzwanzig Bücher geschrieben hat, zu denen auch Klassiker wie „East of Eden“, „The Grapes of Wrath“ und die Novelle „Of Mice and Men“ gehören.
Er gewann 1962 den Literatur-Nobelpreis. Er wuchs in Salinas in Kalifornien auf und heiratete dreimal, und hatte zwei Söhne.
Steinbeck war seinerzeit ein gefeierter Autor und verstarb 1968 im Alter von 66. Sein Zuhause aus Kindertagen ist noch heute als Museum zugänglich.