„Faust“ ist ein Werk des deutschen Schriftstellers Johann Wolfgang von Goethe. Das Stück besteht aus zwei Teilen, wovon der erste 1808 und der zweite posthum 1832 veröffentlicht wurde. Das Stück basiert auf einer alten deutschen Legende um einen Gelehrten, der, obwohl er sehr erfolgreich ist, unzufrieden mit seinem Leben ist. Die Unzufriedenheit treibt ihn dazu einen Handel mit dem Teufel einzugehen, indem er seine unsterbliche Seele gegen grenzenloses Wissen und andere Freuden eintauscht.
In Goethes Stück spürt die Hauptperson, Heinrich Faust, dass keine seiner zahlreichen Fähigkeiten ihn mit völliger Zufriedenheit erfüllt oder ihm Genugtuung gibt. Er strebt nach dem Wissen der absoluten Wahrheit und nach dem Wissen um die Wichtigkeit unserer Existenz auf Erden. Faust flüchtet sich in einen Zauber und hofft dadurch eine Antwort zu finden und trifft eine Vereinbarung mit dem Teufel. Er bietet dem Teufel seine Seele, wenn dieser ihm nur einen Bruchteil der Erfahrung geben kann, wie es ist, das Gefühl der steten Selbstentfremdung ablegen zu können und er will für den Rest der Zeit so bleiben wie er ist.
Im ersten Teil des Stücks bemüht sich Faust mit der Hilfe des gefallenen Engels, Befriedigung über emotionale Bindung zu finden. Seine herzzerreißende Beziehung zu Gretchen endet in ihrem Untergang. Diese Erfahrung setzt Faust auch zu. Im zweiten Teil versucht er seine Bestrebungen über flüchtige Errungenschaften und Vorstellungen zu erfüllen, mit allem, was die Welt an Gedanken und Freuden zu bieten hat. Er erreicht eine wichtige Stellung am Kaiserhof, umgarnt Helena von Troia, erzielt gewaltige Triumphe und für seine Arbeiten hoch angesehen, doch noch immer bereitet ihm keine dieser Sachen eine merkliche Befriedigung.
Verdrossen sucht Faust weiter. Zuletzt wird ihm der Zugang zum Paradies und zu Gott gestattet für seine stetige Bestrebung Güte und Wahrheit zu erfahren und für seine unermüdliche Entschlossenheit darauf zu vertrauen, dass es eine allgegenwärtige Präsenz von etwas gibt, das höher als er selbst ist.
Zusammenfassung
Das Stück beginnt mit einer Konversation zwischen einem Direktor, einem Clown und einem Poeten. Die drei beginnen darüber zu streiten, was ein gutes Stück ausmacht und präsentieren sich ihre Ansichten. Der Meinung des Direktors nach ist ein gutes Stück eines, das einen merklich finanziellen Erfolg bringt. Der Poet denkt, dass es um künstlerische Integrität geht und der Clown meint, dass sich diese beiden Punkte nicht unbedingt ausschließen müssen, dass ein Stück sowohl kommerziell erfolgreich als auch künstlerisch anspruchsvoll sein kann. Der Direktor beendet das Gespräch indem er sie daran erinnert, dass es noch viel Arbeit zu tun gibt, wenn sie überhaupt vorhaben, ein Stück zu machen. Danach spricht er das Publikum an und teilt ihm mit, dass den Leuten das ganze Universum in diesem Stück gezeigt werde, beginnend beim Himmel und weiter durch die Hölle schreitend.
Am Anfang des ersten Aktes sehen wir Gott bei einer Versammlung mit den drei Erzengeln. Gabriel, Michael und Raphael preisen Gott, als der Teufel ankommt. Der Teufel meint, er könne sich ihre Lobpreisungen nicht anschließen, weil er gesehen habe, wie traurig die Vernunft und die Intelligenz, die Gott den Menschen gegeben hatte, sie gemacht hat. Gott erzählt dem Teufel von Faust, einem Mann, dessen Urteilsvermögen nicht von der Vernunft, die er besitzt, vernebelt ist und von dem er glaubt, dass er stets die Wahrheit sehen werde. Der Teufel widerspricht ihm bezüglich Faust und er und Gott schließen eine Wette um den Mann. Gott meint, er könne Faust sein Leben lang versuchen zu verführen und zu beeinflussen, doch wenn er es nicht schaffen sollte, müsse er zugeben, dass es auch noch gute Menschen auf der Welt gibt. Nachdem der Handel geschlossen ist, werden wir zur Erde hinabgeführt. Genauer gesagt in das Studierzimmer des Mannes namens Faust.
Faust sitzt an seinem Schreibtisch. Er ist mittleren Alters und hat viele Studien über sein Leben betrieben doch noch immer ist er unzufrieden. Er fühlt sich, als würde er von den Grenzen des menschlichen Wissensvermögens zurückgehalten werden und mehr noch, als hätte die Welt keine Entlohnung für seine Bestrebungen parat. Am nächsten Tag beobachtet Faust die Städter, wie sie das Osterfest angehen, als ihm ein kleiner schwarzer Hund auffällt, der ihm nachläuft. Er fühlt sich in dessen Anwesenheit unwohl und findet, dass dem Tier etwas Okkultes anhaftet.
Am Tag darauf befindet sich Faust gerade in seinem Studierzimmer, als ein Edelmann hereinkommt. Der hohe Besuch ist der getarnte Teufel. Er versucht Faust zu verführen, indem er ihm grenzenlosen Reichtum und alle irdischen Freuden anbietet, doch Faust lehnt ab, denn er denkt, dass ihn auch das nicht zufrieden stellen mag. Der Teufel besteht darauf, verspottet Faust und rügt ihn ob seiner christlichen Werte. Er bietet Faust an, ein neues Leben zu beginnen, mit seiner Hilfe. Er erzählt ihm, dass wenn er ihm seine Seele überließe, Faust alle Wünsche erfülle und ihn unsterblich mache. Schließlich willigt Faust ein, obwohl er doch an der Fähigkeit des Edelmanns zweifelt, ihm diese Versprechungen wahr werden zu lassen. Der Teufel nimmt ihm das Versprechen ab, dass er, sobald sein Leben so vollkommen, wertvoll und schön ist, dass er ausruft, dass es immer so bleiben möge, gleich darauf sterben werde und dem Teufel auf ewig dienen müsse.
Der Teufel macht sich mit Faust auf eine Reise und startet in einer Taverne, wo er Faust zeigen möchte, dass Vergnügen durch eine gute Gesellschaft und Stimmung erreicht werden könne. Doch Faust, der das anders sieht, bittet ihn zu gehen. Daraufhin bringt ihn der Teufel in die Küche einer mysteriösen Hexe. Der Teufel sagt ihm, dass die Hexe Faust einen Trank zubereiten werde, der ihn um dreißig Jahre jünger macht. Faust willigt ein und trinkt den Zaubertrank und hat eine Vision von einer lieblichen Jungfrau in einem Spiegel an der Wand. Der Teufel verspricht ihm die junge Frau und später trifft Faust sie auch. Gretchen, die wunderschöne Frau schlägt seine Avancen jedoch aus. Faust fordert den Teufel auf, das Mädchen für ihn zu gewinnen, doch der Teufel widerspricht ihm, dass er aufgrund ihrer Reinheit und Unschuld keine Macht über sie habe. Faust beschließt sie ohne seine Hilfe zu verführen und trägt dem Teufel auf, ihm Schmuck und schöne Geschenke für sie zu beschaffen.
Später am Abend bittet Faust den Teufel, ihm Gretchens Schlafzimmer zu zeigen. Als er ihn dort mit hinnimmt, trifft er auf einen schlicht möblierten aber Herzerwärmenden Raum. Er bittet den Teufel zu gehen und spricht dann zu den Zuschauern, wie wohl und friedlich er sich in Gretchens Zimmer fühle. Der Teufel kehrt zurück mit einer Truhe voller Juwelen und sie beschließen sie für Gretchen zurück zu lassen. Nachdem sie gegangen sind, kehrt Gretchen zurück und entdeckt die Edelsteine. Ihre Schönheit verzaubern sie, sodass sie sich gar nicht fragt, woher sie überhaupt stammen mögen.
Zurück in Fausts Studierzimmer berichtet der Teufel Faust, dass Gretchens Mutter die Schmuckstücke gefunden habe und, unsicher über ihre Herkunft, sie der Kirche überlassen habe. Am nächsten Tag werden wir zum Haus einer Freundin von Gretchen geführt, die Martha heißt. Gretchen erzählt Martha, dass sie eine weitere Schatulle mit Juwelen gefunden habe, dass sie es dieses Mal aber nicht ihrer Mutter erzählen werde. Martha rät ihr, die Edelsteine geheim zu halten. Der Teufel betritt das Haus und gibt sich als Reisender aus, der Marthas Ehemann ein Jahr zuvor noch gesehen und sterben gesehen habe. Martha, die nie einen Beweis für den Tod ihres Mannes hatte, fragt ihn, ob der einen Beweis dafür habe, damit sie wieder heiraten könne. Der Teufel sagt ihr, dass er ihr einen jungen Mann namens Faust vorstellen werde, der den Tod persönlich bestätigen könne. Er bittet, dass Gretchen ebenfalls anwesend sein möge, denn sein Freund habe ein Auge auf die schöne Frau geworfen. Gretchen ist peinlich berührt, stimmt aber zu. Faust lehnt den Plan des Teufels ab und meint, dass sie nicht mit einer Lüge über einen Mann ankommen könnten, den sie nie getroffen hätten. Dennoch argumentiert der Teufel, dass Faust als Gelehrter ständig über Dinge spreche, von denen er keine Ahnung habe. Faust stimmt widerwillig zu.
Wieder in Marthas Garten macht Faust Gretchen den Hof während der Teufel Martha umgarnt. Faust findet Gretchen hinreißend und unschuldig. Einige Tage später küsst sich das Paar erstmals. Der Teufel unterbricht sie und erklärt, dass Faust und er weiterziehen müssten. Gretchen gesteht Faust, dass sie ihn nicht ihren Eltern vorstellen kann, denn ihre Mutter wäre damit nicht einverstanden, doch sie beteuert ihm ihre Liebe und verspricht ihm, ihn bald wiederzutreffen. Faust hat sich in Gretchen verliebt, ist jedoch hin und hergerissen zwischen seiner unschuldigen Liebe zu ihr und seinen fleischlichen Gelüsten. Er stellt zudem fest, dass er zu abhängig vom Teufel und der Hilfe, die er ihm anbietet, ist. Der Teufel versucht ihn davon zu überzeugen sich nicht länger zu grämen und erinnert ihn daran, dass er alles habe, was er je gewollt hätte. Er rät ihm weiterzumachen und Gretchen beizuliegen, denn das sei ja sein Ziel. Faust protestiert, doch der Teufel führt seine erotischen Gedanken über Gretchen weiter fort, bis Faust davonstürmt um sie zu sehen.
In der nächsten Szene, in der wir Faust und Gretchen gemeinsam sehen, unterhalten sich die beiden über Religion. Gretchen fragt ihn, ob er an Gott glaube. Faust antwortet, dass er es nicht würde, jedoch den Glauben anderer akzeptieren würde und erklärt, dass er glaube, Gott sei in der Natur. Wenig später lästern Gretchen und eine Frau namens Lisbeth über ein Mädchen aus dem Ort, das schwanger geworden ist und damit bei den Städtern in Ungnade gefallen ist. Gretchen spricht sich für das Mädchen aus und erklärt dem Publikum, dass sie selbst von Faust schwanger sei und dass er sie nun zurückgelassen habe. Später kommt Gretchens Geheimnis ans Tageslicht und ihr Bruder, ein Soldat, eröffnet die nächste Szene indem er auf der Straße steht und darüber redet, wie stolz die Familie früher auf Gretchens guten Ruf war, doch nun wisse er, dass sie ihre Unschuld verloren habe. Er wartet an der Tür und hofft, dass er ihren Geliebten erwischen könne um sich zu rächen.
Faust und der Teufel gehen die dunkle Straße entlang bis sie zu Gretchens Fenster gelangen, wo der Teufel ein Spottlied über sie singt. Faust scheint keine Gefühle mehr für das Mädchen übrig zu haben und sehnt sich nur noch nach der Befriedigung seiner fleischlichen Gelüste. Gretchens Bruder Valentin tritt hervor und fordert Faust zum Duell heraus. Der Teufel hilft Faust im Zweikampf und die beiden lassen Valentin sterbend auf der Straße zurück. Von dem Lärm alarmiert kommt Gretchen heraus und findet ihren Bruder im Sterben liegend. Vergeblich versucht er sich aufzurichten um sie zu beleidigen und sagt ihr mit seinem letzten Atemzug ein übles Ende voraus.
Mit gebrochenem Herzen und verlassen gibt Gretchen ihrer Mutter einen Schlaftrunk, der die Frau umbringt. Später wird sie von einem bösen Geist heimgesucht, der sie für ihre Untaten rügt. Gretchen ist so mitgenommen von dem Geist, dass sie während der Bestattung ihres Bruders in Ohnmacht fällt.
Ein Jahr vergeht und Faust hat Gretchen vollständig vergessen. Er besucht die Walpurgisnacht, das Fest des großen Hexentanzes, zusammen mit dem Teufel. Während Faust verzaubert mit einer jungen Hexe tanzt, hat er plötzlich eine Vision von Gretchen doch dieses Mal sieht er sie in Ketten und völlig zerstreut. Er wird so unruhig, dass er das Fest verlassen will, vom Teufel aber wieder zurückgeführt wird.
Später entdeckt Faust, dass Gretchen im Gefängnis sitzt und bittet den Teufel sie zu befreien. Der Teufel lehnt ab und begründet seine Entscheidung damit, dass es keinen Grund dafür gebe, weil sie es verdiene dort zu sein. Darüber verärgert beleidigt Faust den Teufel und dieser erinnert ihn daran, dass er an Gretchens Sturz nicht unbeteiligt sei, erklärt, dass die Menschen stets Handel mit ihm treiben wollen, ohne sich über die Konsequenzen Gedanken zu machen. Faust besteht weiter darauf, dass der Teufel Gretchen helfen solle und schließlich lenkt der gefallene Engel nach und versichert zu tun, was er könne.
Faust und der Teufel machen sich auf zu Gretchens Gefängniszelle. Als sie sie finden, wird klar, dass sie im Gefängnis verrückt geworden ist. Sie erinnert sich nicht an Faust und fürchtet sich vor ihm, denkt, er sei der Henker, der gekommen sei um sie zu holen, sie zu exekutieren, weil sie ihr Baby ertränkt habe. Als Faust hört, was mit seinem Kind geschehen ist, verzweifelt er und rennt in die Nacht hinaus. Das lässt Gretchen sich an ihn erinnern und sie erhebt sich und ihre Ketten fallen von ihr ab. Die beiden umarmen sich und Gretchen ist glücklich, dass er zurückgekehrt ist und denkt, dass nun alles gut werde. Dennoch weigert sich Gretchen, aus der Zelle zu fliehen. Sie sagt Faust, dass sie keinem anderen Frieden entgegensehen könne, als ihrem Grab. Der Teufel erinnert Faust daran, dass ihnen keine Zeit mehr bliebe und dass sie nun verschwinden müssten, wenn sie nicht gefangen werden wollten. Der Teufel erklärt Faust, dass Gretchen verdammt sei, doch eine Stimme aus dem Himmel unterbricht ihn und sagt nur „Erlöst!“. Der Teufel drängt Faust zu verschwinden, während Gretchen zurückbleibt und nach ihnen ruft.
Hernach beginnt der zweite Teil mit dem Teufel, der beteuert, er sei ein Narr am Hofe des Kaisers. Beamte berichten dem Kaiser, dass das Reich in finanziellen Schwierigkeiten stecke. Der Teufel schlägt vor, untertage nach Gold zu suchen. Obwohl die Beamteten des Hofs ihm nicht vertrauen, stimmen sie zu, dass er scheinbar die Wahrheit sage. Der Kaiser beschließt die Sitzung indem er ankündigt, dass es einen Karneval vor Aschermittwoch geben solle. Später sieht man, wie der Kaiser der Idee des Teufels zustimmt, in Minen nach Gold zu suchen und das Land wird von neuem Geld überschwemmt.
Am Karneval bittet der Kaiser Faust die Geister von Helena von Troia und von Paris heraufzubeschwören. Faust stimmt zu und bittet den Teufel ihm zu helfen. Der Teufel sagt ihm, dass er die Ewigen Ungeheuer, seltsame Geister, die im Tiefsten der Erde leben, besuchen müsse. Faust willigt ein und wir sehen ihn, wie er Helena und Paris in einem Griechischen Tempel erscheinen lässt. Die meisten der Höflinge sind skeptisch. Faust ist überwältigt von Helenas Schönheit und versucht zu ihr zu gelangen, nur um von einem Donnerschlag niedergeworfen zu werden. Der Teufel trägt den bewusstlosen Faust aus dem Raum und sucht bei Wagner Hilfe, um ihn wieder aufzuwecken, dem Gelehrten, der Faust an der Universität ersetzt hat. Wagner kreiert ein kleines menschenähnliches Wesen und befiehlt ihm, an Fausts Seite zu treten und seine Träume anzusehen. Der kleine Mann tut wie ihm geheißen und erzählt dem Teufel, dass Faust nicht sofort geweckt werden könne, sondern nach Griechenland gebracht werden solle, wo er an der Walpurgisnacht teilnehmen müsse.
Faust halluziniert derweil in einem Traum in dem er wieder mit Helena von Troia vereint ist und kämpft als mächtiger Heerführer. Als er erwacht, erfährt er, dass der Kaiser überwältigt wurde und sammelt seine Armee um ihn zurückzuholen. Faust findet den Kaiser und bietet ihm seine Hilfe an, die der glücklich annimmt. Der Teufel hilft ebenfalls und der Kaiser gewinnt schließlich die Schlacht und kehrt zurück auf seinen Thron. Danach belohnt der Kaiser Faust und schenkt ihm einen Küstenstreifen. Faust findet bald heraus, dass der größte Teil dieses Landstücks unter Wasser liegt und somit wertlos ist.
Nun schon mehr als hundert Jahre alt, gelingt es Faust nicht, noch mehr Land zu bekommen und sinniert über seine Verluste. Er bittet ein älteres Ehepaar, ihm sein Haus zu verkaufen, sodass er mehr Land habe und als sie sich weigern, bittet er den Teufel es ihnen wegzunehmen. Der Teufel tötet sie und nimmt das Anwesen und Faust, der nicht ahnte, dass sie sterben müssten, ist verstört.
Faust hat immer mehr Visionen und dieses Mal sieht er vier graue Hexen, die ihm seinen baldigen Tod voraussagen. Er erwidert, dass er nicht sterben könne, bis dass er frei von der der Macht des Teufels sei und dass er gelernt habe, dass Männer sich nicht Dinge wünschen sollten, die hinter dem sterblichen Einfluss liegen. Der Teufel befiehlt einem Rudel Affen ein Grab für Faust zu graben und Faust, der den Auftrag überhört, nimmt an, dies sei der Krönung seines Plans mehr Land zu schaffen. Schließlich sagt er die Worte, von denen der Teufel meinte, dass sie sein Leben beenden würden, als er überglücklich ausruft, dieser Moment möge ewig anhalten.
Faust fällt sofort tot um. Der Teufel nimmt an, er habe Fausts Seele gewonnen, doch schon bald kommen die Engel und tragen sie davon. Verärgert schimpft er über die Ungerechtigkeit dieser Wette und über die Eigenarten der Liebe und des Glücks, die sich in den Menschen offenbaren.
Personenbeschreibung
Faust – ist ein sehr gebildeter deutscher Professor, der am Anfang der Geschichte darüber enttäuscht und beunruhigt ist, den Sinn seines Lebens nicht erkannt zu haben. Obwohl er ein sehr intelligenter Mann und Gelehrter ist, der schon viele Bereiche des Wissens erforscht hat, wird Fausts Charakter von seiner Sehnsucht getrieben, eine Offenbarung über die Ordnung der Welt zu finden – eine Antwort auf sein Streben nach etwas das über der Sterblichkeit steht und ihn leiten soll. Aufgrund dieser Charakterzüge ist Faust seit seiner Schaffung zu einer Art Sinnbild für Menschen geworden, denen sich die moderne Welt entfremdet.
Im Stück wurde Faust von Goethe geschaffen, um alle Menschen anzusprechen. Er hat alle Züge menschlicher Fähigkeiten und Gedankengänge und ist folglich ein Model, eine „Jedermann-Figur“. Jede von Fausts Qualitäten und Schwächen wird verstärkt mit dem Ziel, dass sein gezeigtes Handeln teils überdramatisch wird. Das gibt der Geschichte eine Struktur und ein Gleichgewicht, die in Relation mit der Unendlichkeit des Themas stehen und Fausts Leben zu einem Spiegel all dessen werden, wonach sie alle Menschen sehnen mögen. Trotz der Tatsache, dass ihm am Ende der Geschichte die Absolution erteilt wird, ist Faust ein tragischer Held. Schließlich versteht er die Wichtigkeit des Lebens und wird in den Himmel gebracht; Ein Schluss, der jeden motivieren soll, der dieses Stück liest.
Der Teufel – Goethes Teufel ist insgesamt sehr unterschiedlich zum allgemein bösartigen Satan der mittelalterlichen Legenden. Er ist ein weiterentwickeltes, originelles und kritisches Beispiel für Realismus und Skepsis und lehrt eine sehr verfeinerte Philosophie. Die offenkundigste Eigenschaft des Teufels ist Misstrauen. Die Machtlosigkeit an alles glauben zu können. Lustigerweise nutzt er entgegen seinem Reden von Boshaftigkeit zuweilen auch seine Macht um Gutes zu tun. Das wird zuerst durch die Nähe zu Gott gezeigt im „Prolog im Himmel“, was darauf hinweist, dass er ein bestätigter Teil Gottes umfangreicher Schöpfung ist. Diese Perspektive wird durch sein Handeln mit Faust verzerrt. Obwohl er sich hartnäckig darum bemüht Faust zu Fall zu bringen und den Helden zu vernichten, bringt er ihn auch dazu sich um gute Taten zu bemühen und ist auf seine Weise der größte Unterstützer seiner Errettung.
Die spezielle Ansicht des Teufels über die Menschheit und das Universum sind natürlicherweise richtig, da es für ihn als Außenseiter ein Leichtes ist, echte Mängel im System zu entdecken. Zugleich wird er, sei es wie es will, als engstirnig sich bezüglich der Menschheit als komplett irrend dargestellt. Darum kann er Faust nie verstehen, und trifft fehlerhafte Vorbereitungen um sein Opfer zu verzaubern und wird schließlich von der Liebe besiegt, einer Macht, die er nie empfunden oder geschätzt hat.
Auf einer anderen Ebene entspricht der Charakter des Teufels den antagonistischen Teilen von Fausts Persönlichkeit. Darum können sich auch der gefallene Engel und sein versprochenes Opfer in beiden Teilen des Stücks stets so nahe stehen. Darum kommt der Teufel auch zu bestimmten Zeitpunkten wie beispielsweise in der Walpurgisnacht in Teil Eins, wo Fausts dunkle Seite zutage kommt, seinem Ziel näher, ihn zu gewinnen. Er fällt jedoch immer wieder zurück, da er die positiven Seiten von Fausts Charakter nicht verstehen oder wertschätzen kann und akzeptiert auch keinerlei Bestrebungen des Widerstands oder des Ausweichens bei Faust, im steten Kampf um dessen Seele.
Gretchen – Gretchen ist zunächst eine unschuldige junge Frau, die sich im Laufe der Geschichte in einen tragischen Protagonisten verwandelt. Sie ist aufrichtig und ehrlich und doch entwickelt sie sich zum Opfer Heinrich Fausts Versuchungen aufgrund ihrer Einsamkeit, der Verachtung gegenüber der Strenge ihrer Mutter und einer arglosen Naivität, die sie zu der Annahme treibt, dass Fausts Zuneigung genauso ewig und selbstlos sei wie die ihre. Man könnte sagen, ihre Fehler sind die Konsequenzen ihrer Arglosigkeit, wenngleich das auch nicht ihre Schuld hinsichtlich ihres Untergangs neutralisiert. Gretchen ist sehr religiös und nicht nur ein Kritiker nannte sie die einzig authentische Person hinsichtlich des christlichen Glaubens in dieser Tragödie. Aus diesem Grund kann sie ihre Selbstbeherrschung auch bis zum Ende von Teil Eins bewahren und, zeigt zudem ihre offenkundige Abneigung gegenüber dem Teufel und lehnt Fausts Plan ab, aus dem Gefängnis gerettet zu werden.
Gretchen ist am Ende von Teil Eins der Himmel versichert, denn trotz ihrer Verfehlungen wurde sie nie von absurden Träumereien fehlgeleitet und hat nach ihren moralischen Instinkten gehandelt. Gretchen taucht am Ende des zweiten Teils als Una Poenitentium, eine demütige Dame auf. Während Fausts Abenteuer auf Erden weitergegangen sind, hat sie sich selbst von jeglicher Sünde reingewaschen und ist der Vollkommenheit der vollständigen Erlösung entgegengerückt. Ihr letzter Schritt, der Eintritt ins Paradies ist abhängig von der Macht der Liebe, die ihr von Faust zugesprochen werden muss. Sie lädt ihn in den Himmel ein, denn die vollkommenste und reinste Erfüllung mit Liebe kann nur gemeinsam geschehen. Gegen Ende des ersten Teils hat Gretchens Weigerung aus dem Gefängnis zu fliehen Faust davor bewahrt, gänzlich abhängig von der Kraft des Teufels zu sein und das hat es ihm ermöglicht, ebenfalls die letzte Absolution zu erhalten.
Johann Wolfgang von Goethe Biografie
Johann Wolfgang von Goethe war ein deutscher Schriftsteller und Politiker. Er wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren und hat ein gewaltiges Werk geschaffen, das, abgesehen von seien Dichtungen und Romanen, über 10.000 Briefe und fast 3.000 Zeichnungen umfasst.
Goethe war ein passionierter Botaniker, Anatomiker und einst Rechtsstudent. Er wurde nach dem Erfolg seines ersten Romans 1782 zum Edelmann ernannt. Sein ganzes Leben lang saß Goethe im Geheimrat des Herzogs und war verantwortlich für die Wiedereröffnung der Silberminen in Ilmenau und für einige administrative Reformen an der nahegelegenen Universität zu Jena.
Goethe war eine der berühmtesten Personen der deutschen Literatur. Während seines ganzen Lebens veröffentlichte er seine wissenschaftlichen Werke über ein großes Spektrum verteilt. Goethe erdachte sich abstrakte Wörter und entwickelte eine kreative Regel, die alle dazugehörigen Gegenstücke in ganz Europa betraf und die noch heute als Modelle angesehen werden. Die Stellung die ihm in der Entwicklung der deutschen Sprache zukommt ist vergleichbar mit der William Shakespeares für die englischsprachige Welt.
1806 heiratete Goethe Christiane Vulpius, die bereits seit einem Jahr seine Geliebte war und mit der er auch schon einen Sohn hatte.
Zu Goethes wichtigsten Werken gehören“Götz von Berlichingen“, eine Tragödie, die auf den Dichter Gottfried zurückgeht,“Die Leiden des jungen Werthers“, ein autobiographischer Roman in Briefform und“Faust“, ein Stück über einen Gelehrten, der einen Pakt mit dem Teufel schließt um zu Unsterblichkeit und den größten Freuden des Lebens zu gelangen.
Zu dem Zeitpunkt seines Herzinfarkts 1882 war Goethe ein angesehener, einflussreicher Schriftsteller in der deutschen Literaturlandschaft. Seine Romane und Stücke haben viele deutsche Dichter und Autoren seiner Zeit geprägt und sind bis heute maßgebend.